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Würfelzucker

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Dieser Artikel erläutert Würfelzucker als geformten Zucker, zum Radiosender siehe Würfelzucker TV.
Würfelzucker

Würfelzucker (auch Stückenzucker) ist befeuchteter, zu einem kleinen Quader gepresster und anschließend getrockneter Kristallzucker.

Würfelzucker wird im Handel in unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen Zuckerarten angeboten. Neben den handelsüblichen Zuckerwürfeln aus weißem Kristallzucker existieren entsprechend auch Würfelzucker aus braunem Rüben- und Rohrzucker. Auch die Form kann variieren – dabei werden neben den Würfeln auch Zuckerstücke in Form von Kleeblättern, Herzen und in anderen Formen produziert. Ein in Deutschland handelsüblicher Zuckerwürfel (Weißzucker) wiegt ca. 3 g,[1] wobei die Kantenlängen 16×16×11 mm betragen. Als Würfel-Zucker werden allgemein alle in Quader- oder andere Formen vergleichbarer Größe gepressten Produkte bezeichnet, auch wenn sie streng genommen keine Würfel sind. In Form von Spielkartensymbolen gepresster Würfelzucker wird auch Bridge-Zucker genannt.

Albert Anker: Stillleben Teeservice mit Würfelzucker (um 1910)

Geschichte

Würfelzucker wurde vom Handel als Alternative zu den bis in das 19. Jahrhundert üblichen, ähnlich hergestellten Zuckerbroten und Zuckerhüten vertrieben. Dabei handelt es sich um große Stücke Kristallzucker in Kegelform, die nach dem Trocknen der Zuckermasse steinhart waren. Solch ein Zuckerhut kam in Größen bis zu 1,50 m Höhe auf den Markt und war teuer. Wurde Zucker im Haushalt, etwa für einen Kaffeeplausch, benötigt, waren aus diesem Kegel kleinere Stücke herauszulösen. Man bediente sich dazu eines Werkzeugs, das in Gestalt von Zuckerhammer, Zuckerhacke oder Zuckerbrecher angeboten wurde.

Zuckerdose mit Würfelzucker und Zuckerzange

Als Erfinder des Würfelzuckers gilt Jacob Christoph Rad (1799–1871); er war Leiter einer Zuckerfabrik im mährischen Datschitz (tschech. Dačice). Für die Herstellung schuf Rad ein Model aus Blechstreifen, das einer heutigen Schale für Eiswürfel ähnelte und für das er 1843 ein Patent erhielt. Der feuchte Zucker wurde in das Model gefüllt und getrocknet; anschließend konnte der Würfelzucker entnommen werden.

1875 erfand der Franzose Eugène François eine Maschine, um Zuckerstöcke in Würfel zu zerkleinern. Der Belgier Théophile Adant goss um 1900 das vor der Kristallisation stehende Zucker-Magma in Platten, die dann zu Riegeln oder Würfeln zersägt wurden (Adant-Prozess).[2] Dieser Herstellungsweg war bis in die 1940er Jahre der Standardweg zur Würfelzuckerproduktion. 1949 entwickelte der Franzose Louis Chambon eine Rotationsmaschine, in der Zuckerkristalle zu Würfeln gepresst werden (Chamdon-Prozess).[3][4][5] Diese Technik, Streuzucker, in der Regel feuchten, feinkristallinen Zucker, in Würfel- oder auch andere Formen zu pressen, ist seitdem in unterschiedlichen Varianten (Höveler-, Elba-, Chamdon- und Vibro-Prozess) das übliche Verfahren, um Zuckerwürfel industriell herzustellen.[2]

links: Teilweise karamellisierter Würfelzucker, rechts: Verbrennung eines Zuckerwürfels mit Asche als Katalysator

Literatur

  • Harry Kaysers, Hubert Schweck, Hans-Joachim Delavier: Special crystal sugar products. Cube sugar, nib sugar and loaf sugar. In: Pieter van der Poel, Hubert M. Schieweck, Thomas K. Schwartz: Sugar Technology. Beet and Sugar Cane Manufacture. Verlag Dr. Albert Bartens KG, Berlin 1998; S. 962–964. ISBN 3-87040-065-X.
  • Eintrag Zucker. In: Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Bibliographisches Institut, Lexikonverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1975, Band 25, S. 778.

Weblinks

Wiktionary: Würfelzucker – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Würfelzucker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beschreibung auf einer Packung Würfelzucker von der Südzucker AG zu 500 g mit 168 Zuckerwürfeln
  2. 2,0 2,1 Harry Kaysers, Hubert Schweck, Hans-Joachim Delavier: Special crystal sugar products. Cube sugar, nib sugar and loaf sugar. In: Pieter van der Poel, Hubert M. Schieweck, Thomas K. Schwartz: Sugar Technology. Beet and Sugar Cane Manufacture. Verlag Dr. Albert Bartens KG, Berlin 1998; S. 962–964. ISBN 3-87040-065-X.
  3. Wer hat den Zuckerwürfel erfunden?, Basler Zeitung vom 21. Dezember 2009.
  4. The men who marked the history of sugar. Darstellung auf www.lesucre.com. (englisch)
  5. Le sucre en morceau. Darstellung auf www.lesucre.com.
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