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Uwe Birnstein

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Uwe Birnstein (* 9. Februar 1962 in Bremen)[1] ist ein deutscher Theologe und Publizist.

Uwe Birnstein 2018

Leben

Nach seinem Studium der evangelischen Theologie in Hamburg arbeitet er seit 1989 als freier Journalist für öffentlich-rechtliche Sendeanstalten (Fernsehen, Radio), Zeitungen und Zeitschriften. Er hat mehrere Bücher und Hörbücher verfasst und herausgegeben. Seine Vortragstätigkeit führt ihn durch Deutschland und nach Österreich, Spanien, Schweden und in die Schweiz. Seit 2017 präsentiert er mit dem Gitarristen Werner Hucks erfolgreich das Programm "Luther & Lindenberg – Zwei Deutsche für ein Halleluja".[2]

Sein Arbeitsschwerpunkt ist die populärwissenschaftliche Präsentation biblischer, theologischer und historischer Themen. Er verfasste zahlreiche Biografien christlicher Persönlichkeiten, u. a. Michael Servet, Martin Luther, Philipp Melanchthon, Argula von Grumbach, Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Johannes Rau. Von 2007 bis 2015 gab er im Wichern Verlag (Berlin) die Buchreihe „wichern porträts“ heraus. Auch biblische Personen und Themen gehören zu seinen Schwerpunkten.[3] Dabei ist er überzeugt, dass die Menschen der Bibel „keine Heiligen, sondern geplagt sind von denselben Grundfragen, die uns auch heute noch beschäftigen: Wie kann ich ein guter Mensch sein, wie kann ich glücklich werden, wie gehe ich mit Schuld um?“[4]

Von 2011 bis 2018 betrieb Birnstein außerdem die Agentur „BirnsteinsBüro“. Während dieser Zeit wirkte er u. a. als Medienberater für die Theologin Margot Käßmann,[5] über die er auch eine umfassende Biografie verfasste,[6] die in die SPIEGEL-Bestsellerliste aufstieg.[7] Daneben arbeitete er auch für Samuel Koch, Stephan Krawczyk und Hans-Jürgen Hufeisen.

Birnstein lebt in Hannover und arbeitet als Publizist und Lektor. In seinem Blog "birnstein liest" stellt er regelmäßig Neuerscheinungen vor.

Kontroverse

Im Jahr 2006 löste Birnstein mit einem Artikel, den er für das Sonntagsblatt, die Evangelische Wochenzeitung für Bayern, geschrieben hatte, eine Kontroverse aus. In einem fiktiven Dialog zwischen einem Interviewer und dem biblischen Josua schilderte Birnstein, was in seinen Augen der Hintergrund des Nahostkonflikts sei. Kritik löste vor allem die Passage aus, in der er erklärte, dass „der Ursprung der Gewalt“ zwischen Israelis und Palästinensern eben nicht im 20. Jahrhundert gelegen habe, sondern „vor über 3000 Jahren.“[8] Birnstein ließ Josua, der seiner Ansicht nach für „die Unterjochung der Bevölkerung Palästinas“ verantwortlich war, sagen: „Denn wie wir Juden uns das Land genommen haben, geschah nicht immer auf friedliche Art und Weise.“[9] Darauf reagierte der jüdische Journalist Henryk M. Broder mit bissiger Ironie:

„Bis jetzt mußten die Juden damit leben, daß sie den Heiland auf dem Gewissen haben – falls sie überhaupt ein Gewissen haben. Nun aber kommt raus, daß der Nahostkonflikt nicht, wie bis jetzt angenommen, mit der Gründung Israels angefangen hat, sondern schon viel früher, vor über 3000 Jahren mit der ersten Landnahme … Was ist die Konsequenz aus dieser Erkenntnis? Gott hat sich geirrt, Israel muß weg, sonst gibts im Nahen Osten keinen Frieden.“[10]

Aus dem Raum der evangelischen Kirche äußerte sich der Theologe Gerhard Gronauer zu dem Vorfall. Er kritisierte Birnsteins Text, weil dessen „Wortwahl … im Textzusammenhang die Schlussfolgerung“ zulasse: „‚Die Juden‘ sind Schuld [sic] an der Gewalt, die sich seit biblischen Zeiten im Heiligen Land ereignet hat.“[11] Man dürfe die Krisen und Kriege im Nahen Osten nicht allein der Judenheit und dem Staat Israel anlasten.

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verena Fink: Hamburg literarisch: ein Adressbuch, S. 45
  2. [1] Konzertbericht Luther & Lindenberg 5.11.2018 Rheda-Wiedenbrück
  3. Warum Autor Uwe Birnstein über die „Personen der Bibel“ schreibt, Video-Interview 13. Dezember 2018. URL: https://www.sonntagsblatt.de/artikel/menschen/warum-autor-uwe-birnstein-ueber-die-personen-der-bibel-schreibt
  4. Uwe Birnstein: „Die Kirche braucht mehr charismatische Köpfe“, in: Neue Westfälische vom 19. April 2018. URL: http://www.nw.de/kultur_und_freizeit/magazin/kopf_der_woche/22117405_Uwe-Birnstein-Die-Kirche-braucht-mehr-charismatische-Koepfe.html
  5. Ebd.
  6. NDR-Buchvorstellung vom 3. April 2018.
  7. SPIEGEL Bestseller-Archiv des Buchreport.
  8. Birnstein, Uwe: Sagen Sie mal, Josua … Interviews mit Personen der Bibel (156), in: Sonntagsblatt. Evangelische Wochenzeitung für Bayern vom 5. Februar 2006. URL: http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2006_06_23_01.htm (Abruf vom 8. Februar 2006).
  9. Ebd.
  10. Broder, Henryk M.: "Ich war dabei!" – Gott lenkt, Birnstein denkt, Josua redet. URL: http://www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=1888&ref=0 (Aufruf vom 31. Dezember 2006).
  11. Gronauer, Gerhard: „Es geht um den Weltfrieden!“ Der Streit um die Jahreslosung, in: Korrespondenzblatt 121 (4/2006), 49–54, hier 52.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Uwe Birnstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.