Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Uvula

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt die Uvula als Gaumenzäpfchen, für weitere Bedeutungen siehe Uvula (Begriffsklärung)
Mund mit Gaumen und Uvula
Uvula

Die Uvula (Diminutiv zu lat. uva „Traube“, also etwa „Träubchen“) ist die lateinische Bezeichnung für das Gaumenzäpfchen oder Halszäpfchen, das zum weichen Gaumen (Palatum molle) gehört und sich in der Mitte des Gaumensegels befindet. Ein synonymer Begriff ist Staphyle (die), was aus dem Griechischen kommt und auch „Weintraube“ bedeutet (daher auch Staphylitis für eine Entzündung der Uvula).

Anatomie

Die Grundlage der Uvula bildet ein Muskel, der Musculus uvulae, der das Zäpfchen verkürzt. Der Muskel wird vom Nervus vagus, dem X. Hirnnerven, innerviert und ist von verschieblicher Schleimhaut (Mucosa) bedeckt. Bei Berührung der Uvula kann ein Würgreflex ausgelöst werden, der insbesondere bei empfindlichen Personen in Erbrechen übergehen kann.

Rolle bei der Lautbildung

Manche Konsonanten des Deutschen können neben anderen Varianten auch durch Luftreibung an der Uvula oder Vibration der Uvula artikuliert werden, so gibt es etwa eine uvulare vibrierende Form des r-Lauts oder seine geriebene Variante, daneben kann auch der „Ach-Laut“ uvular gebildet werden. In anderen Sprachen, beispielsweise im Französischen und Arabischen, gibt es Konsonanten, die grundsätzlich mit Hilfe der Uvula gesprochen werden; im Englischen hingegen fehlen solche Laute ganz.


Pathologie

Durch eine Entzündung oder eine mechanische Irritation (etwa durch Schnarchen) kann ein Ödem des Gaumenzäpfchens (Uvulaödem, Uvulitis) auftreten, eine starke und bisweilen sehr unangenehme Anschwellung. Es besteht jedoch in der Regel keine Erstickungsgefahr und die Schwellung geht im Laufe eines Tages von selbst zurück.

Eine Operation mit Verkürzung der Uvula zur Behandlung des Schnarchens wird als Uvulovelopharyngoplastik bezeichnet.[1] Chirurgische Uvula-Verkürzungen wurden schon im 12. Jahrhundert beschrieben.[2]

Bei einem Hirnstamminfarkt, der das Kerngebiet des Nervus glossopharyngeus betrifft oder bei peripherer Schädigung des Nerven (Glossopharyngeusparese) kann es zu einer Lähmung des Gaumensegels der betroffenen Seite kommen. Kennzeichnend sind eine Abweichung der Uvula (Uvuladeviation) bei der Phonation zur gesunden Seite (Kulissenphänomen) und ein abgeschwächter Würgreflex.

Während der embryonalen Entwicklung kann es im Mutterleib zu einer Längsspaltung des Gaumenzäpfchens kommen, was als Uvula bifida bezeichnet wird. Die Diagnose eines gespaltenen Gaumenzäpfchens kann auf eine letale Genmutation hinweisen[3], die eine verminderte oder fehlende Bildung des Enzyms Phosphoglucomutase 1 (PGM 1) zur Konsequenz hat. Nach derzeitigem Erkenntnisstand kann der Enzymmangel durch den Zucker Galaktose nahezu ausgeglichen werden, der im Verdauungsprozess aus Laktose (Milchzucker) gewonnen werden kann.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Uvula – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. DocMedicus: Uvulovelopharyngoplastik.
  2. Gundolf Keil: „dits die beste raet die icker toe can gegeuen genomen vte platearise“. Quellenkundliche Anmerkungen zu Ypermans Medicine. In: Geneeskunde in nederlandstalige teksten tot 1600. Koninklijke Academie voor Geneeskunde van België, Brüssel 2012 (2013), ISBN 978-90-75273-29-8, S. 93–137; hier: S. 134.
  3. Gespaltenes Zäpfchen verrät seltene Erkrankung, Die Welt, Zugriff am 4. Dezember 2014
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Uvula aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.