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Unschuld

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Begriff Unschuld, für den Film siehe Unschuld (Film), für den deutschen Medizinhistoriker, Pharmakologen und Sinologen, siehe Paul Ulrich Unschuld, für das gleichnamige Theaterstück von Dea Loher, siehe Unschuld (Theater).
Die auf Rosen schlummernde Unschuld, Kupferstich von Daniel Chodowiecki

Unschuld bedeutet den Zustand eines unbefangenen oder unwissenden Menschen, der moralisch nicht als schuldig betrachtet oder der juristisch für schuldunfähig erklärt werden kann.

Mit Unschuld kann im religiösen Sinne auch ein Zustand einer wiedererlangten Schuldlosigkeit gemeint sein, etwa als Erlösung von Karma oder Sünde.

Unschuld in der Rechtsprechung

Die Unschuldsvermutung bedeutet, dass jeder Beschuldigte in einem Strafverfahren bis zur rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig gilt. Wird ein Unschuldiger irrtümlich verurteilt, spricht man von einem Justizirrtum; eine vorsätzlich falsche Verurteilung nennt man Rechtsbeugung.

Unschuld in religiöser Sicht

Die Legende von Adam und Eva erzählt von zwei „ursprünglichen“ Menschen, die sich ihrer Nacktheit nicht schämen und auch noch keinen Begriff von Moral haben. Mit dem Konsum der Frucht vom Baum der Erkenntnis verlieren sie theologisch betrachtet ihre Unschuld: ihr Sündenfall begründet die Erbsünde. Diesem Verlust der Unschuld soll mit einer angemessenen religiösen Praxis begegnet werden; dabei wird teilweise die rituelle Reinheit zur Voraussetzung gemacht.

Unschuldige Charaktere in der Kunst

Als Archetypus eines unschuldigen Menschen gilt etwa die mythische Gestalt des Parceval. Aufgrund seines mangelnden Realitätssinnes als „reiner Tor“ bezeichnet, wird er gerade deshalb als Auserwählter erkannt, der die Artusritter zum Heiligen Gral führen soll.

Das Nürnberger Findelkind Kaspar Hauser wurde und wird von zahlreichen Menschen auch als unschuldiges, „ursprüngliches“ Wesen betrachtet.

Unschuld als sexuelle Unberührtheit

Umgangssprachlich wird auch als unschuldig bezeichnet, wer in sexueller Hinsicht noch unberührt, „jungfräulich“ ist. Die als Keuschheit bezeichnete Tugend beschreibt hingegen das Ideal einer wiedererlangten Unschuld.

Die Farbe der Unschuld

Der Unschuld entspricht im Abendland die symbolische Farbe Weiß, bezeugt durch die Redewendung „weiß wie die Unschuld“. Bei einer kirchlichen Hochzeit steht dafür das weiße Brautkleid. Der Arzt trägt seinen weißen Kittel als Zeichen seiner Integrität. Die weiße Weste steht als Metapher für Unschuld und ein reines Gewissen; laut Büchmann wurde sie erstmals von Bismarck benutzt, geht aber auf die Tradition der römischen Toga Candida zurück.

Literatur

Siehe auch

Wikiquote: Unschuld – Zitate
Wiktionary: Unschuld – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Unschuld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.