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Trojaburg

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Grundriss einer aus Steinen gelegten Trojaburg
Stora Harskär in Ångermanland

Als Trojaburgen (schwedisch Trojeborg, plural Trojeborgar) werden Steinsetzungen in pseudolabyrinthischer schlingenartiger Form aus faust- bis kopfgroßen Steinen bezeichnet. Die Durchmesser der Anlagen betragen zwischen fünf und 20 m. Die Steine liegen meistens lose dicht aneinander auf dem Erdboden, sie bilden ein begehbares Wegesystem, in der Regel ohne Verzweigungen. Die Figur hat eine solch eigene Form, dass sie nicht unabhängig voneinander an den verschiedenen Plätzen entstanden sein kann.

Trojaburgen fanden oder finden sich häufig in Küstennähe und auf Inseln (Gotand), seltener im Binnenland (z. B. Labyrinth von Tibble). In Grundriss und Größe ähneln sie den manchmal ebenfalls als Trojaburgen bezeichneten Rasenlabyrinthen.

Seit dem 19. Jahrhundert begannen sich Archäologen und Völkerkundler für diese Stätten zu interessieren. Die meisten Trojaburgen befinden sich im skandinavischen Raum; es existieren etwa 200-300 in Schweden, 141 wurden in Finnland nachgewiesen, etwa 60 in Russland 20 in Norwegen und einige in Deutschland (Trojaburg Calbe) und Norwegen.

Alter, Herkunft, Zweck

Trojaburg im Kirchhof von Fröjel, Gotland

Die Figur kommt auf griechischen Münzen vor und zeigt neben anderen Beispielen, dass sie schon in der Antike bekannt war, wo sie, nach einer Zeichnung in Pompeji mit erklärendem Text, mit der Sage von Minotaurus und dem berühmten Labyrinth von Knossos auf Kreta in Zusammenhang gebracht wurde. Weitere Labyrinthe auf mittelalterlichen Kirchenmalereien sowohl in Italien, als auch in Frankreich abgebildet. Im Norden, auf Gotland (Hablingbo). Schätzungen zum Alter der Trojaburgen weichen stark voneinander ab: Die meisten Trojaburgen sind offenbar jüngeren Ursprungs (19. und 20. Jahrhundert). Die Altersbestimmung ist schwierig, da nur von wenigen Anlagen schriftliche Zeugnisse existieren. Eine Altersbestimmung kann mit der Lichenometrie versucht werden. Zu welchem Zweck man die Steinlabyrinthe verwandte, ist unbekannt. Vorgeschlagene Erklärungen sind Tanzspiele (jungfrudans) im Mittelalter, Trainieren von Streitrossen und religiöse Riten.

Trojaburgen

  • Blå Jungfrun (Schweden), 15 Ringe
  • Calbe (Saale) (Deutschland)
  • Borås (Schweden)
  • Fröjel, Gotland (Schweden)
  • Lindbacke (Schweden)
  • Majbacken, Gotland
  • Roerslev auf Fünen (Dänemark)
  • Tibble (Schweden) 15 Ringe
  • Ulmekärr (Schweden) 11 Ringe; auch "Trälleborgs slot" genannt. Die Verbindung Trelleborg und Trojaborg findet sich häufiger.
  • Visby auf Gotland (Schweden)

Literatur

  • Christina Bäcksbacka: "Stenlabyrinter i Finland" Finska Fornminnesföreningens Månadsblad (1972)
  • Frithjoff Hallmann: Das Rätsel der Labyrinthe. Ardagger, Damböck 1994, ISBN 3-900589-15-1.
  • John Kraft: Die Göttin im Labyrinth. edition amalia, Bern 1997, ISBN 3-905581-00-0.
  • Hermann Kern: Labyrinthe. 4. Auflage. Prestel, München 1999, ISBN 3-7913-0614-6.
  • Mechthild Meinike: Die Trojaburg von Steigra. In: Megalithos. 3/2005.
  • Reinhard Schmoeckel: Die Trojamär in den frühen fränkischen Quellen. In: Trojaburg. 1/2006.
  • Dennis Krüger: Das Symbol der Trojaburg. In: Trojaburg. 3/2006.
  • Waltraud Hunke: Die Trojaburgen und ihre Bedeutung. Dissertation. München 1941.

Weblinks

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