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Tobias Kratzer

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Tobias Kratzer (* 17. Januar 1980 in Landshut) ist ein deutscher Opern- und Schauspielregisseur.

Leben

Nach einem abgeschlossenen Kunstgeschichtsstudium in München und Bern studierte Kratzer an der Bayerischen Theaterakademie August Everding Schauspiel- und Musiktheaterregie. Erste Inszenierungen legte er am Münchner Akademietheater (Die sieben Todsünden, 2006, Die Verlobung in St. Domingo, 2008) und in der Münchner Reaktorhalle (La traviata, 2006) vor. Hier arbeitete er erstmals mit seinen späteren regelmäßigen Bühnenpartnern, dem Ausstatter Rainer Sellmaier und dem Dirigenten Martin Wettges zusammen.

Beim Internationalen Regiewettbewerb „ring.award“ in Graz trat Kratzer im Frühjahr 2008 in wechselnder Verkleidung unter den Pseudonymen Ginger Holiday und Nedko Morakov gegen sich selbst an. Das Team ATEF, bestehend aus Kratzer, Sellmaier und Wettges, gewann mit seiner Produktion des Rigoletto im Grazer Schauspielhaus alle vergebenen Preise. Peter Konwitschny wies in seiner Laudatio insbesondere auf den kreativen Umgang mit dem Stoff bei gleichzeitiger Werktreue und die Einheit von gelungener musikalischer Ausführung und szenischem Konzept hin. Die internationale Euphorie auf den Grazer Rigoletto sorgte für Einladungen an zahlreiche Häuser, unter anderem an die Bayerische Staatsoper (Così fan tutte, 2009), das Theater Heidelberg (Die Zauberflöte, 2009), die Wermland Opera in Karlstad, Schweden (Rigoletto, 2009), das Schauspielhaus Graz, die Oper Leipzig (Admeto, 2010) und die Oper Graz (La sonnambula, 2010).

In der Saison 2010/11 realisierte Kratzer drei überregional beachtete Opernproduktionen: Der Rosenkavalier am Theater Bremen[1], Anna Bolena am Luzerner Theater (Nominierung zur Inszenierung des Jahres im Opernwelt-Jahrbuch 2011[2]) sowie Telemaco bei den Schwetzinger Festspielen und am Theater Basel[3]. 2011/12 folgten Tannhäuser am Theater Bremen, eine szenische Version der Johannespassion an der Wermland Opera sowie die deutsche Zweitaufführung von Erkki-Sven Tüürs Oper Wallenberg am Staatstheater Karlsruhe.[4]

In den darauf folgenden Spielzeiten gelang es Kratzer, sich als "eines der größten Regie-Talente"[5] seiner Generation zu etablieren. Für seine Inszenierung der Operette Die Csárdásfürstin am Stadttheater Klagenfurt war er für den Österreichischen Musiktheaterpreis 2015 in der Kategorie "Beste Regie"[6], für Die Meistersinger von Nürnberg am Staatstheater Karlsruhe für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie "Beste Regie Musiktheater"[7] nominiert.

Am 25. Juli 2019 hatte seine Neuinszenierung des Tannhäuser mit Valery Gergiev am Pult bei den Bayreuther Festspielen Premiere.[8] Sie wurde als „großer Wurf“,[9] „rasant, detailverliebt, witzig und emotional packend“,[10] „bunter Reigen mit Witz und doppelten Bildebenen“[11] mit hervorragender Personenregie gelobt, die aber das zentrale Thema der Oper – die Freiheit – ausklammere[12] und darum „letztlich wie eine Spiegelfechterei, aber mit Unterhaltungswert“ wirke.[13]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lautsplitter, Der Rosenkavalier - Theater Bremen
  2. Opernwelt-Jahrbuch 2011, S. 120.
  3. "Gefährliche Heimwege"
  4. Tobias Kratzer – Vita
  5. "Jungstar der Oper. Mit olle Hans Sachs beim Billig-Döner"
  6. [1]
  7. [2]
  8. [3] Bayreuther Festspiele, Tannhäuser 2019, abgerufen am 28. Juli 2019
  9. Peter Korfmacher: Bayreuth-Premiere: Tobias Kratzers fabelhafte Inszenierung von Wagners „Tannhäuser“, haz.de vom 26. Juli 2019, abgerufen am 6. August 2019.
  10. Sabine Lange: Bayreuth 2019 - so war "Tannhäuser", ndr.de vom 26. Juli 2019, abgerufen am 6. August 2019.
  11. Martin Doerry: Eine kalkulierte Zumutung, Spiegel Online vom 26. Juli 2019, abgerufen am 6. August 2019.
  12. Peter Huth: Mit dem Clown kamen die Lach-Tränen, welt.de vom 26. Juli 2019, abgerufen am 6. August 2019.
  13. Christoph Schmitz: Tannhäuser im Kleinbus, Deutschlandfunk vom 26. Juli 2019, abgerufen am 6. August 2019.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tobias Kratzer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.