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Thomas Medicus

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Thomas Medicus (* 1953 in Gunzenhausen, Mittelfranken) ist ein deutscher Journalist und Autor.

Leben

Thomas Medicus studierte Germanistik, Politikwissenschaften und Kunstgeschichte in Marburg/Lahn. Nach der Promotion 1982 war er freier Journalist bei der Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Basler Zeitung sowie beim Deutschlandfunk, danach Feuilleton-Redakteur beim Tagesspiegel in Berlin, stellvertretender Feuilletonchef der Frankfurter Rundschau sowie Kulturkorrespondent der FR in Berlin. Im Sommer 2001 sowie im Frühjahr 2006 war er Fellow im Fachbereich Die Gesellschaft der Bundesrepublik am Hamburger Institut für Sozialforschung.

2004 erschien In den Augen meines Großvaters, das viel Presseresonanz hervorrief. Ulrich Raulff bezeichnete das Buch als „detektivische Ausforschung der Schuld seines Großvaters im Partisanenkrieg“,[1] Sigrid Löffler stellte fest: „Dass ein vorzüglicher Roman zustande kam, das ist die besondere Qualität des Buches.“ Andere jedoch sehen das Werk kritischer und bezeichnen es wie Hannes Heer als „Rechtfertigungsliteratur“ zum Reinwaschen der Familie der Täter von Schuld. Medicus betätige sich „aus Sorge um die Ehre der Familie“ als „Lohnschreiber für die eigene Familie und im Dienst des Zeitgeistes“.[2]

Im Frühjahr 2007 war er auf Einladung des Goethe-Instituts Goethe-Munk-Writer in Residence am Munk Centre for International Affairs an der Universität Toronto.[3] 2008 bis 2010 war er Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung im Verbundprojekt Social Capital im Umbruch europäischer Gesellschaften – Communities, Familien, Generationen.[4] Im März 2012 erschien seine Biografie über Melitta von Stauffenberg, über die die NZZ schrieb: „Was Medicus jedoch über [sie] ausgegraben und recherchiert hat, ist sowohl bemerkenswert als auch bisweilen unglaublich – jedoch keineswegs unglaubwürdig. Gut geschrieben ist es zudem.“ [5] 2012 war er für das Lektorat des umfangreichen Katalogs zur Ausstellung "Verführung Freiheit. Kunst in Europa seit 1945" (DHM Berlin) verantwortlich.

Am 7. März 2014 erschien beim Rowohlt Berlin Verlag das erzählende Sachbuch "Heimat. Eine Suche". Bei seiner literarischen Expedition in die Provinz seiner Kindheit stößt Thomas Medicus auf ein dunkles zeitgeschichtliches Geheimnis und begegnet dem weltberühmten amerikanischen Schriftsteller J.D. Salinger. Uwe Ritzer schrieb darüber am 29. März 2014 in der Süddeutschen Zeitung: „Das Buch ist kein Heimatbuch und sein Inhalt nur vordergründig eine Lokalgeschichte … Es handelt von der Provinz im geografischen Sinne und von der in den Köpfen.“

Seit mehreren Jahren veranstaltet Thomas Medicus eine wissenschaftliche Schreibwerkstatt für Doktoranden am Hamburger Institut für Sozialforschung.

Den Literaturpreis der Wilhelm und Christine Hirschmann-Stiftung in Treuchtlingen wurde 2014 an Thomas Medicus für sein Gesamtwerk verliehen.[6]

Seit Ende der 1980er Jahre reist Thomas Medicus regelmäßig nach Mittel- sowie Ostmitteleuropa. Heute arbeitet er als freier Autor und Publizist in Berlin. Seit 1996 schreibt, arbeitet und lebt er häufig auch in Dolgie/Polen.

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ulrich Raulff: Die NS-Zeit als Familienroman – Bruder Hitler. auf sueddeutsche.de, 8. März 2004.
  2. Hannes Heer: "Hitler war's - die Befreiung der Deutschen von ihrer Vergangenheit. Aufbau Taschenbuch, Berlin 2008, ISBN 978-3-7466-7062-1, S. 214-224.
  3. Munk Centre for International Affairs, Universität Toronto
  4. Kunst und Sozialforschung im Dialog: Über Leben im Umbruch.
  5. Cord Aschenbrenner: Eine zwielichtige Frau. In Neue Zürcher Zeitung, 18. Juli 2012, abgerufen am 19. Juli 2012.
  6. Jan Stephan: Treuchtlinger Literaturpreis für Thomas Medicus. nordbayern.de, 12. März 2014, abgerufen am 17. März 2014.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Thomas Medicus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.