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Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber

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Kardinal Faulhaber (1920er Jahre)

Als Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber bezeichnet man ein Konvolut von Schriftstücken (Tagebücher, Besuchertagebücher, Beiblätter etc.), die Michael von Faulhaber während seiner Zeit als Bischof von Speyer und als Erzbischof von München und Freising führte.[1] Sie sollen im Zeitraum von 2014 bis 2026 editiert und online veröffentlicht werden.

Geschichte

Michael Faulhaber, der ein enger Vertrauter von Papst Pius XI. war und über ein dichtes Netz von Kontakten zu Eliten im In- und Ausland verfügte, schrieb in seinen Tagebüchern täglich nieder, was er getan und mit wem er worüber gesprochen hatte. Die lückenlos überlieferten Tagebücher umfassen 32 Bände im Notizbuchformat sowie etwa 400 Gesprächsprotokolle und Aktennotizen aus dem Zeitraum von 1911 bis zu seinem Tod im Juni 1952. In den Tagebüchern sind für etwa 15.000 Tage Einträge zu etwa 52.000 Besuchen und Gesprächen notiert.

Faulhaber schrieb eng mit Tinte überwiegend in der Kurzschrift Gabelsberger. Die Einträge sind meist knapp gehalten, für Gedanken zu wichtigeren Themen und Gesprächen fertigte er ausführliche Beiblätter an. Nach dem Tod Faulhabers nahm sein letzter Privatsekretär Johannes Waxenberger die Tagebücher an sich und verwahrte sie in seinem Haus in Siegsdorf. Nach Waxenbergers Tod im Sommer 2010 gelangten sie zusammen mit weiteren Unterlagen in das Erzbischöfliche Archiv in München. Nach Ablauf der 60-jährigen Schutzfrist für erzbischöfliche Unterlagen verfügte der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, die Tagebücher der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft begann im Oktober 2013 unter der Leitung von Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München, und des Kirchenhistorikers Hubert Wolf ein auf zwölf Jahre angelegtes Projekt zur wissenschaftlichen Bearbeitung der Tagebücher. Ab Herbst 2014 sollen sie nach und nach kommentiert im Internet veröffentlicht werden.

Möglicher Nutzen der Edition

Die Tagebücher umfassen die Zeit des Deutschen Kaiserreichs unter Wilhelm II., der Weimarer Republik, des Dritten Reiches, der Jahre 1945 bis 1949 sowie die ersten drei Jahre der Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer. Es ist möglich, dass sie neue Erkenntnisse zur Beziehung des Heiligen Stuhls zu Politikern dieser Epochen ermöglichen.

Weblinks

Siehe auch

Fußnoten

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.