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Synagoge in der Schützenstraße

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Die erste Synagoge in der Schützenstraße in Frankfurt am Main wurde hebräisch auch Bet Tefilat Jeschurun genannt. Die Synagoge Schützenstraße wurde auch die „Hirsch'sche Synagoge“ genannt, weil die orthodoxe Gemeinde von Rabbiner Samson Raphael Hirsch begründet wurde. Sie wurde 1852 bis 1853 nach den Plänen und unter der Leitung des Bau- und Zimmermeisters J.W. Renk erbaut. Es folgte in den Jahren 1873 bis 1874 ein Vergrößerungsbau nach den Plänen und unter Leitung des Bau-Inspektors Rügemer. Die orthodoxe Synagoge wurde 1907 nach dem Bau der Synagoge Friedberger Anlage profaniert und 1921 verkauft. Beim Novemberpogrom 1938 wurde das Gebäude zerstört.

Geschichte

1851 trennten sich die orthodoxen Gemeindemitglieder unter Leitung des orthodoxen Rabbiners Samson Raphael Hirsch von der Israelitischen Gemeinde Frankfurts und bildeten fortan die Israelitische Religionsgesellschaft (Austrittsgemeinde). Grund dafür war, dass die Israelitische Gemeinde Frankfurts mit ihrer auch als „Stein'sche Synagoge“ genannten Hauptsynagoge unter dem seit 1844 amtierenden liberalen Rabbiner Leopold Stein immer mehr von den Reformideen des liberalen Judentums geprägt war.

Die Israelitische Religionsgesellschaft erwarb 1852 zum Bau einer eigenen Synagoge einen Bauplatz, der im Osten von der Schützenstraße und im Norden von der Rechneigrabenstraße begrenzt war. Die Grundsteinlegung fand am 30. September 1852 statt, die feierliche Einweihung am 29. September (28. Elul) 1853. Der Bankier Wilhelm Carl von Rothschild finanzierte den Bau mit, weswegen in der Synagoge auf der Empore ein abgeschlossener Raum für die Famdilie Rothschild eingerichtet wurde. Die Pläne für die im maurischen Stil errichtete Synagoge stammten von dem Bau- und Zimmermeister J. W. Renk. Die Synagoge hatte 250 Männer- und 200 Frauensitzplätze.

Als die erste Synagoge zu klein wurde, erfolgte in den Jahren 1873 bis 1874 ein Vergrößerungsbau nach den Plänen und unter Leitung des Bau-Inspektors Rügemer. Dadurch wurde der ursprünglich quadratische zu einem rechteckigen Grundriss. Die östliche Wand wurde nach hinten geschoben. Die Zahl der Sitzplätze wurde dadurch verdoppelt. Die Zugänge zu den Emporen wurden verbessert. Die Einweihung erfolgte am 19. September 1873 und somit drei Tage vor Rosch Ha-Schana 1873. 1881 erhielt die Synagoge einen neuen Toraschrein. Wegen der gestiegenen Zahl der Gemeindemitglieder musste eine neue Synagoge an anderer Stelle erbaut werden. Am 29. April 1907 fand der letzte Gottesdienst in der Synagoge Schützenstraße statt und die 22 Torarollen der Gemeinde wurden feierlich zur neuen Synagoge an der Friedberger Anlage überführt.

1921 verkaufte die Israelitische Religionsgesellschaft ihre ehemalige Synagoge an den Buchhändler Alfred Weber, der sie zur Ausstellung von Kunstgegenständen nutzte. Beim Novemberpogrom 1938 wurde auch diese Synagoge zerstört.

Literatur

  • Frankfurt am Main 1886–1910 : ein Führer durch seine Bauten : den Teilnehmern an der Wanderversammlung des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine gewidmet vom Frankfurter Architekten- und Ingenieur-Verein 1910. Frankfurt am Main 1910, S. 125f (https://archive.org/details/bub_gb_3hUEAAAAYAAJ/page/125/mode/2up).

Weblinks

 Commons: Synagoge in der Schützenstraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge in der Schützenstraße aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.