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Synagoge Aurich

Aus Jewiki
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Gedenkstein für die niedergebrannte Synagoge

Die ehemalige Synagoge in Aurich existierte von 1810 bis 1938. SA-Männer und andere Nationalsozialisten zerstörten das Bauwerk während der Novemberpogrome 1938. Das Grundstück, auf dem die Synagoge stand, dient heute als Gedenkstätte.

Geschichte

Juden werden in Aurich erstmals im Jahre 1635 erwähnt. Ab 1657 erreichte die örtliche Gemeinde die erforderliche Zahl von zehn männlichen Gottesdienstbesuchern für einen Minjan. Ein von Graf Ulrich II. im Jahre 1645 ausgestellte Generalgeleitsbrief gestattete ihnen, nach eigener „jüdischer Ordnung“ zu leben. 1670 ließ die Fürstin Christine Charlotte einen Generalgeleitsbrief verfassen, in dem den Juden die Abhaltung von Gottesdiensten in ihren Wohnungen oder in eigenen Synagogen gestattet worden war. Die Auricher Gemeinde führte daraufhin ihre Gottesdienste in einen Anbau am Privathaus des Hofjuden an der Langen Straße durch. Gegen Ende der preußischen Herrschaft wollte die Gemeinde ein neues Synagogengebäude errichten. Um dieses finanzieren zu können hatte sie bereits 1807 von der Kriegs- und Domänenkammer die Erlaubnis für eine Kollekte erhalten. Während der Napoleonischen Zeit errichtete die Gemeinde schließlich nach Plänen des Architekten Conrad Bernhard Meyer an der Kirchstraße 13 eine 9 x 17 m große Synagoge, die am 13. September 1811 geweiht wurde. Schon in den 1840er Jahren wurde sie zu klein für die wachsende Gemeinde. 1911 wurde die Synagoge renoviert und erweitert.[1]

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann für die Juden die Entrechtung und Verfolgung. Bereits am 29. März 1933 umstellten bewaffnete SA-Männer die Synagoge und erzwangen die Herausgabe der Schächtmesser, um diese anschließend auf dem Marktplatz zu verbrennen.[2] Ohne diese koscheren Schächtmesser konnten die jüdische Schlachter hier ihr Handwerk nicht mehr ausüben. Dennoch waren die Gottesdienste bis 1936 noch gut besucht. Während der Novemberpogrome 1938 setzten SA-Männer das Gebäude in Brand. Die zuvor alarmierte Feuerwehr erhielt die Anweisung, ein Übergreifen des Feuers auf die Nachbargebäude zu verhindern. Die Synagoge brannte so bis auf die Grundmauern nieder. Auch Torarollen und Gebetbüchern wurden ein Raub der Flammen.[1] Danach blieb das Grundstück auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lange wüst.

Gedenkstätte

Gedenkstein für die ermordeten Juden aus Aurich

In den 1970-er Jahren begann die Aufarbeitung der Geschichte der Juden in Aurich. Auf dem Grundstück der Synagoge wurde ein erster Gedenkstein errichtet. Seit 1992 erinnern dort Basaltsäulen mit Namen an die Holocaustopfer aus Aurich. Der Auricher Steinmetz Bernd Clemenz hat sie entworfen. Auf den Breitseiten sind die bekannten Lebensdaten zu sehen, während auf den schmalen Längsseiten die Namen der Lager aufgeführt werden, in die die Betreffenden gebracht wurden. Eine Säule gestaltete Clemenz oben flach, um einen Stein niederlegen zu können. Am 9. November 2007 ergänzte der Steinmetz die Gedenkstätte um eine weitere Steinsäule, die ein Modell der Auricher Synagoge trägt.[3]

Einzelnachweise

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Aurich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.