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Stephen Greenblatt

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Stephen Jay Greenblatt (2004)

Stephen Jay Greenblatt (* 7. November 1943 in Boston, Massachusetts) ist ein US-amerikanischer Literaturwissenschaftler. Er gilt als führender Theoretiker des New Historicism.

Leben

Greenblatt studierte am Pembroke College der University of Cambridge und an der Yale University, wo er 1969 promoviert wurde. Er lehrte an der University of California, Berkeley und ist nun Lehrstuhlinhaber an der Harvard University.

Sein wichtigstes Arbeitsfeld ist das Werk William Shakespeares und das Elisabethanische Zeitalter. Die von ihm mitbegründete Theorie des New Historicism versucht das literarische Werk im Spiegel seiner Zeit zu sehen. Dabei benutzt Greenblatt in seinen Veröffentlichungen häufig zeitgenössische Quellen, liest diese parallel zum literarischen Text und versucht dadurch ein Stück der Geschichte zu rekonstruieren. 1995 hat Greenblatt die Umbenennung von New Historicism in Poetics of Culture vorgeschlagen. Dies sollte sein Ziel verdeutlichen, New Historicism von Literaturgeschichte zu distanzieren, um so seine kulturanthropologischen Ansprüche zu betonen.

Greenblatt ist Gründer und Mitherausgeber der literaturwissenschaftlichen Fachzeitschrift Representations, dem Zentralorgan des New Historicism. Zeitweilig war Greenblatt Präsident der Modern Language Association (MLA). 1987 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

2011 wurde Greenblatt in der Sparte Nonfiction für The Swerve: How the World Became Modern (2011, über den Beginn der Renaissance) mit dem National Book Award und im Jahr 2012 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. In diesem Buch verbreite Greenblatt eine „klischeehafte Vorstellung“ des mittelalterlichen Mönchtums, kritisierte der Mittelalterhistoriker Frank Rexroth.[1] Für 2016 wurde Greenblatt der Holberg-Preis zugesprochen.

Schriften (Auswahl)

  • Three Modern Satirists: Waugh, Orwell, and Huxley. 1965.
  • Sir Walter Raleigh: The Renaissance Man and His Roles. 1973.
  • Renaissance Self-Fashioning: From More to Shakespeare. 1980.
  • Shakespearean Negotiations: The Circulation of Social Energy in Renaissance England. 1988; dt.: Verhandlungen mit Shakespeare. Innenansichten der englischen Renaissance. Berlin 1990, ISBN 3-8031-3553-2.
  • Learning to Curse: Essays in Early Modern Culture. 1990; dt.: Schmutzige Riten. Betrachtungen zwischen Weltbildern. Berlin 1991, ISBN 3-8031-5133-3.
  • Marvelous Possessions: The Wonder of the New World. 1992; dt.: Wunderbare Besitztümer. Die Erfindung des Fremden. Reisende und Entdecker. Berlin 1998, ISBN 3-8031-2296-1.
  • Redrawing the Boundaries: The Transformation of English and American Literary Studies. 1992.
  • The Norton Shakespeare. 1997.
  • zusammen mit Catherine Gallagher: Practicing New Historicism. 2000.
  • Was ist Literaturgeschichte? Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-518-12171-5.
  • Hamlet in Purgatory. 2001.
  • Will in the World: How Shakespeare Became Shakespeare. 2004; dt.: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Berlin 2004, ISBN 3-8270-0438-1)
  • The Greenblatt Reader. 2005.
  • Shakespeare - Freiheit, Schönheit und die Grenzen des Hasses. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2006. Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-58487-3.
  • Cardenio. 2008.
  • The Swerve: How the World Became Modern. Norton, 2011, ISBN 978-0-393-06447-6; deutsch: Die Wende. Wie die Renaissance begann. Siedler, München 2012, ISBN 978-3-88680-848-9.
  • The Rise and Fall of Adam and Eve. Norton, 2017, ISBN 978-0-393-24080-1.

Literatur

Einzelnachweise

  1. F. Rexroth: Monastischer und scholastischer Habitus. Beobachtungen zum Verhältnis zwischen zwei Lebensformen des 12. Jahrhunderts. In: Innovationen durch Deuten und Gestalten. Klöster im Mittelalter zwischen Jenseits und Welt. Regensburg 2014, S. 323.

Weblinks

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