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Stella Gibbons

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Stella Dorothea Gibbons (* 5. Januar 1902 in London; † 19. Dezember 1989 ebenda) war eine britische Autorin, Journalistin und Lyrikerin. Ihre bis heute anhaltende Bekanntheit begründet sich auf ihrem Erstlingswerk Cold Comfort Farm, einem parodistischen Roman, der in Thema, Figuren und Handlung auf Erzählungen von Autoren wie Thomas Hardy, D. H. Lawrence und den Geschwistern Brontë abzielt. Der Roman wurde mehrfach verfilmt oder für das Fernsehen verarbeitet und hat einen Platz im Kanon der komischen britischen Literatur gefunden.

Leben

Gibbons war die Tochter eines Londoner Arztes und hatte eine turbulente und häufig unglückliche Kindheit und Jugend. Nach einer wenig auffälligen Schullaufbahn begann sie als Journalistin zu arbeiten. Ihre Reportagen und Essays erschienen überwiegend im Evening Standard und der britischen Frauenzeitschrift The Lady. 1930 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband, der von der Kritik wohlwollend aufgenommen wurde. Gibbons selber verstand sich primär als Lyrikerin, nicht als Romanschriftstellerin. Die meisten ihrer Werke thematisieren das Leben der britischen Mittelschicht.

Gibbons wurde 1950 in die Royal Society of Literature aufgenommen. An ihrem Schreibstil heben Kritiker den Charme, den boshaften Witz und ihre Fähigkeit hervor, Situationen und Menschen wiederzugeben. Vereinzelt ist sie deshalb mit Jane Austen verglichen worden. Der Erfolg von Cold Comfort Farm überschattete so sehr ihre schriftstellerische Laufbahn, dass ihr übriges Werk weitgehend übersehen wurde.

Ihren Ruf begründete sie mit ihrem ersten Roman Cold Comfort Farm (1932), für den sie mit dem Prix Femina Étranger[1] ausgezeichnet wurde. Der Roman – eine Parodie auf damals populäre romantische und teils sehr dramatische Erzählungen – zählt zu den Klassikern der britischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Roman belegte Platz 88 bei der Wahl zum BBC Big Read, einer im Jahr 2003 von der britischen Rundfunkanstalt BBC einmalig erstellten Liste der britischen Lieblingsbücher. Die britische Zeitung The Guardian nahm 2009 den Roman in die Liste der 1000 Romane auf, die jeder gelesen haben muss.[2] Der britische Kritiker Robert McCrum wählte ihn 2014 erneut zu den 100 einflussreichsten englischsprachigen Romanen und begründet diese Wahl mit dem Einfluss, den der Roman auf nachfolgende britische Schriftsteller hatte.[3] McGrum stellt den Roman auf eine Stufe mit Jerome K. Jeromes 1889 erschienenem Klassiker Drei Mann in einem Boot, weist aber darauf hin, dass Cold Comfort Farm anders als dieser komische Roman ein Lesepublikum fast ausschließlich in Großbritannien fand.

Obwohl Gibbons fast ein halbes Jahrhundert schriftstellerisch aktiv war, fanden weder ihre späteren 22 Romane noch ihre Lyrik eine mit ihrem Erstlingswerk vergleichbare Anerkennung. Sie selber distanzierte sich zunehmend von ihrem großen Erfolg. Gibbons verglich ihn in einem Essay mit dem Titel Genesis of a Novel für das britische Satire-Magazin Punch mit einem nicht ignorierbaren alten Onkel, dem man dankbar sein muss, weil er einem so ein reichhaltiges Taschengeld zur Verfügung stelle, der aber auch häufig nur peinlich und langweilig sei.[4]

Auch in Großbritannien war ein großer Teil ihres Werkes über Jahrzehnte außer Druck, erlebte aber seit Beginn des 21. Jahrhunderts ein bescheidenes Comeback.

Werke

Angegeben ist jeweils das Jahr und Herausgeber der britischen Erstveröffentlichung.

Romane

  • Cold Comfort Farm. London: Longmans 1932
    • Deutsche Übersetzung (mit gleich lautendem Titel): Ullstein, Berlin 1998, ISBN 3-548-24349-5.
  • Bassett. London: Longmans 1934
  • Enbury Heath. London: Longmans 1935
  • Miss Linsey and Pa. London: Longmans 1936
  • Nightingale Wood. London: Longmans 1938
  • My American. London: Longmans 1939
  • The Rich House. London: Longmans 1941
  • Ticky. London: Longmans 1943
  • The Bachelor. London: Longmans 1944
  • Westwood, or The Gentle Powers. London: Longmans 1946
  • The Matchmaker. London: Longmans 1949
  • Conference at Cold Comfort Farm. London: Longmans 1949
  • The Swiss Summer. London: Longmans 1951
  • Fort of the Bear. London: Longmans 1953
  • The Shadow of a Sorcerer. London: Hodder and Stoughton 1955
  • Here Be Dragons. London: Hodder and Stoughton 1956
  • White Sand and Grey Sand. London: Hodder and Stoughton 1958
  • A Pink Front Door. London: Hodder and Stoughton 1959
  • The Weather at Tregulla. London: Hodder and Stoughton 1962
  • The Wolves Were in the Sledge. London: Hodder and Stoughton 1964
  • The Charmers. London: Hodder and Stoughton 1965
  • Starlight. London: Hodder and Stoughton 1967
  • The Snow Woman. London: Hodder and Stoughton 1968, ISBN 0-340-04264-8
  • The Woods in Winter. London: Hodder and Stoughton 1970, ISBN 0-340-10570-4

Kurzgeschichten

  • Roaring Tower and other stories. London: Longmans 1937
  • Christmas at Cold Comfort Farm and other stories. London: Longmans 1940
  • Beside the Pearly Water. London: Peter Nevill 1954

Kinderbücher

  • The Untidy Gnome. London: Longmans 1935

Lyrik

  • The Mountain Beast. London: Longmans 1930
  • The Priestess and other poems. London: Longmans 1934
  • The Lowland Venus. London: Longmans 1938
  • Collected Poems. London: Longmans 1950

Literatur

  • Oliver, Reggie (1998). Out of the Woodshed: The Life of Stella Gibbons. London: Bloomsbury Publications. ISBN 0-7475-3995-2.

Einzelbelege

  1. Oliver, S. 129.
  2. 1000 Novels everyone must read: the definitive List, abgerufen am 1. November 2014.
  3. The Guardian: The 100 best Novels: no. 57 – Cold Comfort Farm by Stella Gibbons (1932), aufgerufen am 12. November 2014.
  4. Zitiert nach The Guardian: The 100 best Novels: no. 57 – Cold Comfort Farm by Stella Gibbons (1932), aufgerufen am 12. November 2014, im Original sprach Gibbons von “some unignorable old uncle, to whom you have to be grateful because he makes you a handsome allowance, but who is often an embarrassment and a bore”.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stella Gibbons aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.