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Stadtbibliothek Duisburg

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Stadtbibliothek Duisburg
ZBAussen 005.jpg

Zentralbibliothek Duisburg

Gründung 1. Oktober 1901
Bestand 700.000
Bibliothekstyp Stadtbibliothek
Koordinaten 51° 25′ 57″ N, 6° 46′ 0″ O51.43256.7665277777778Koordinaten: 51° 25′ 57″ N, 6° 46′ 0″ O
Ort Duisburg
ISIL DE-136
Betreiber Stadt Duisburg
Leitung Jan-Pieter Barbian
Website stadtbibliothek.duisburg.de

Die Stadtbibliothek Duisburg wurde am 1. Oktober 1901 unter dem Namen „Duisburger Bücher- und Lesehalle“ gegründet. Mit ihrem heutigen Angebot von rund 700.000 Medien leistet die Stadtbibliothek einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Bildung und zum kulturellen Leben in der Stadt Duisburg. Neben Büchern, Noten, CDs, DVDs und CD-ROMs stehen den Kunden im Rahmen der Digitalen Bibliothek (DigiBib) ein Online-Auskunftsservice, zahlreiche Online-Fachdatenbanken und weltweite Pressearchive wie zum Beispiel Lexis Nexis (Wirtschaft), Beck Online (Recht) oder FIS Bildung (Pädagogik) sowie das Literaturrechercheportal der Bibliotheken RheinRuhr zur Verfügung.
Eine ihrer wesentlichen Aufgaben sieht die Stadtbibliothek in der Förderung der Lese- und Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Die seit 1971 stattfindende Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung (IKiBu) findet alljährlich überregionale Beachtung.

Geschichte

Auf der Sitzung der Stadtverordneten-Versammlung vom 23. Juli 1901 wurde der politische Beschluss zum Aufbau einer Bücher- und Lesehalle gefasst. Die offizielle Gründung erfolgte dann zum 1. Oktober 1901. Die Bücher- und Lesehalle wurde in dem von der Stadt erworbenen Roreischen Haus am Burgplatz 12 in unmittelbarer Nähe des Rathauses untergebracht. Der Anfangsbestand umfasste 1.033 Bücher, wobei die Büchereikommission einen Ausbau auf 3000 Bände vorgesehen hatte. Die unerwartet starke Resonanz der neuen Einrichtung bei den Duisburger Bürgern, führte bereits zum 1. Juni 1902 dazu, dass die Bücherei in ein ehemaliges Verwaltungsgebäude in der Oberstraße 4 verlegt und mit Heinrich Grosch, dem Rektor der städtischen Volksschule, ein nebenamtlicher „Bücherwart“ bestellt wurde.

Ab 1905 bildete Duisburg mit Meiderich und Ruhrort eine Gemeinde. 1908 wurde ein interner Leihverkehr innerhalb der Volksbüchereien Duisburg, Meiderich und Ruhrort eingerichtet. 1918 kam der ehemalige Ruhrorter Stadtteil Beeck hinzu. 1914 wurde eine durch einen Prüfungsausschuss für Jugendschrifttum ausgewählte, nach Altersstufen geordnete und durch ein eigenes Verzeichnis erschlossene Jugendbücherei mit rund 700 Büchern eingerichtet. Mit Dr. Victor Sallentin erhielten die städtischen Volksbüchereien 1916 ihren ersten hauptamtlichen Direktor. Er blieb bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1935 im Amt und entwickelte die Duisburger Stadtbibliothek zu einem festen Bestandteil des städtischen Bildungs- und Kulturlebens.

Zwei Jahre blieb die Leitung der Stadtbibliothek vakant und wurde 1937 mit dem vom NS-Regime besonders geförderten sudetendeutschen Schriftsteller und Bibliothekar Robert Hohlbaum besetzt. Hohlbaum folgte 1942 einer Berufung als Direktor der Landesbibliothek Weimar. Daraufhin wurde 1942 Dr. Wilhelm Schmitz-Veltin mit der zunächst kommissarischen Leitung der Stadtbibliothek beauftragt. In seine bis 1968 dauernde Amtszeit fielen neben den Zerstörungen der Zentralbibliothek während des Krieges 1942 und 1945, der erste öffentliche Neubau einer Stadtbibliothek in der Bundesrepublik Deutschland. Am 4. April 1952 öffnete die Stadtbibliothek am Duisburger Kant-Park ihre Türen und auch der bis heute letzte Umzug, am 14. Mai 1966 in die Düsseldorfer Straße 5-7, wurde von Schmitz-Veltin initiiert.

Von 1968 bis 1990 entwickelte sich die Stadtbibliothek unter der Leitung von Franz Rakowski zu einem bundesweit anerkannten Vorbild für das öffentliche Bibliothekswesen in der Bundesrepublik Deutschland auf dessen Höhepunkt im Jahre 1975 neben der Zentralbibliothek 39 Zweigstellen existierten und die bis heute von mehr als 80 Bibliotheken in Deutschland und Österreich angewandte Systematik der Stadtbibliothek Duisburg (SSD) entwickelt wurde.

Hans Martin Sonn folgte im Jahr 1990 Franz Rakowski als Direktor. Seine Amtszeit bis 1998 war durch die sich weiter verschärfende defizitäre Haushaltssituation Duisburgs geprägt, welche bereits in den 1980er Jahren die Bibliothek in den Sog der städtischen Haushaltskonsolidierung zog. Seit dem 1. Januar 1999 wird die Stadtbibliothek Duisburg von Dr. Jan-Pieter Barbian geleitet. Die Integration der modernen Informationstechnologie in die Bibliotheksarbeit sowie die Bereitstellung vielfältiger Angebote im Bereich der schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung bilden die inhaltlichen Schwerpunkte seiner bisherigen Amtszeit.

Einrichtungen der Stadtbibliothek

Zentralbibliothek

Mit rund 350.000 Medien steht in der Zentralbibliothek das umfangreichste Angebot innerhalb des Systems der Stadtbibliothek Duisburg zur Verfügung, welches über den internen Leihverkehr auch kostenlos von den Lesern aus den Zweigstellen angefordert werden kann. Neben den klassisch-systematisch aufgestellten Beständen (Systematik der Stadtbibliothek Duisburg - SSD), findet der Kunde zu ausgewählten Themenbereichen wie „Ausbildung und Beruf“, „Eltern und Kind“ oder „Verbraucherfragen“, ausgebaute Bestände in gesondert präsentierten Mediatheken. In einem peppigen Ambiente bietet die Jugendmediathek „TEEN POINT“ einen trendorientierten Medienmix, in dem neben Büchern und Zeitschriften auch DVD-Spielfilme, Computerspiele, Musik-CDs und Internetzugänge nicht zu kurz kommen.

Musikbibliothek

Die Musikbibliothek in der Zentralbibliothek deckt ein breites Angebots-Spektrum von Klassik bis Pop ab. Insgesamt stehen über 17.000 Noten und mehr als 13.000 CDs, Bücher, Zeitschriften, CD-ROMs, Videofilme und DVDs zur Ausleihe zur Verfügung. Für die in den aktuellen „Top Ten“ gelisteten Musiktitel bietet die Musikbibliothek einen CD-Charts-Service an.

Türkische Bibliothek

Als eine der ersten Öffentlichen Bibliotheken baute die Stadtbibliothek Duisburg ein Literatur- und Medienangebot für türkische Migranten auf. Der seit den 1980er Jahren gewachsene Bestand fördert den Dialog zwischen der christlich und der moslemisch geprägten Kultur und hat eine Vorbildfunktion für das gesamte öffentliche Bibliothekswesen in Deutschland.

Verwaltungsbibliothek

Die Verwaltungsbibliothek der Stadt Duisburg war eine Spezialbibliothek für die Literatur- und Informationsversorgung der Stadtverwaltung. Im Zuge von Maßnahmen zur Konsolidierung des Haushaltes der Stadt Duisburg wurde sie 2010 aufgelöst.

Schulmedienzentrum

Das Schulmedienzentrum bietet Duisburger Schulen und anderen Bildungseinrichtungen der Stadt eine große Auswahl an audiovisuellen und elektronischen Medien zur kostenlosen Ausleihe und Nutzung an und berät darüber hinaus in Fragen der Medienauswahl, des Einsatzes und der Handhabung von AV-Medien im Unterricht.

Technische Zentralbibliothek für die Kommunalen Bibliotheken des Landes NRW

Seit 1956 sammelte die Stadtbibliothek das für Öffentliche Bibliotheken relevante deutschsprachige Schrifttum der Gebiete Technik, Handwerk und Gewerbe fast vollständig. Seit 1962 erhielt sie dafür im Rahmen des Sondersammelgebietprogramms der Großstadtbibliotheken in Nordrhein Westfalen von der Landesregierung einen finanziellen Zuschuss. Ende 2009 wurde die Förderung des SSG-Programms landesweit eingestellt.

Sachsenspiegel-Handschrift von 1385

Historische und Schöne Bücher-Sammlungen der Stadtbibliothek Duisburg

Die Bibliothek besitzt etwa 3000 alte und bibliophile Bücher - von der Sachsenspiegel-Handschrift von 1385 (Schwesterhandschrift des Harffer Sachsenspiegels) über Inkunabeln bis zum zeitgenössischen schönen Buch. Ein Teil wurde von ihr selbst erworben, der Großteil ihr geschenkt. Zu nennen sind vor allem der Duisburger Industrielle und Sammler Dr. E. Böninger, die Sammlung des Landfermann-Gymnasiums (mit Bestandsresten der alten Duisburger Universität) und die Syndalbibliothek mit dem Schwerpunkt evangelische Theologie und vielen Bibel-Ausgaben bis heute.

Stadtbibliothek Virtuell – Medien zum Download

Mit der „Stadtbibliothek Virtuell“ bietet die Stadtbibliothek Duisburg ihren Lesern seit August 2008 ein Angebot von über 6000 elektronischen Titeln zum Entleihen über das Internet. Die Ausleihe ist denkbar einfach. Der gewünschte Titel wird ausgewählt und auf den eigenen PC heruntergeladen. Am Ende der Leihfrist erlischt die Nutzbarkeit, eine Rückgabe ist nicht notwendig. Die „neue Zweigstelle“ ist rund um die Uhr geöffnet und umfasst Medien aus den Bereichen E-Books, E-Music, E-Audio, E-Video und E-Paper. Die Nutzung der Medien wird durch ein DRM-System geregelt.

Zweigstellen und Bücherbus

Das flächendeckende Zweigstellennetz umfasst sechs Bezirksbibliotheken (Buchholz, Hamborn, Homberg-Hochheide, Meiderich, Rheinhausen, Walsum), fünf Stadtteilbibliotheken (Beeck, Neumühl, Ruhrort, Vierlinden, Wanheimerort), zwei Schul- und Stadtteilbibliotheken (Gesamtschule Süd, Rumeln-Kaldenhausen) sowie einen Bücherbus[1]. Der interne Leihverkehr ermöglicht es den Lesern, sowohl Medien aus der Zentralbibliothek, als auch aus den anderen Zweigstellen auszuleihen.

Veranstaltungen

Zu den Aufgaben der Stadtbibliothek gehört auch ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm anzubieten, bestehend aus Lesungen, Vorträgen, Ausstellungen, Hörspielen, Theateraufführungen und Konzerten. Somit werden in vielfältiger Form literarische und zeitgeschichtliche Themen aufgegriffen. Die Veranstaltungen, über die der Veranstaltungskalender BLICKPUNKT BIBLIOTHEK informiert, dienen der Förderung der Lese- und Stadtkultur. Auch wirkt die Bibliothek am Programm der Duisburger Akzente, der Duisburger Umwelttage und des Kinderkulturfestivals mit. Zusätzlich werden das ganze Jahr über bibliotheksweit spezielle Programme für Kinder angeboten. Höhepunkt dieser Aktivitäten bildet die jährlich im Herbst stattfindende Internationale Kinder- und Jugendbuchausstellung (IKiBu).

Literatur

  • Stadtbücherei Duisburg. Versuch einer modernen öffentlichen Bücherei. Eine Dokumentation. Stadtbücherei, Duisburg 1968.
  • Franz Rakowski (Hg.): Stadtbibliothek Duisburg. 1901 – 1976. Eine Dokumentation der Stadtbibliothek Duisburg 1976. Duisburg 1976
  • Stadt Duisburg (Hg.): Hundert Jahre Stadtbibliothek Duisburg. Festschrift 1901 - 2001. Duisburg 2001. ISBN 3-89279-577-0
  • Eberhard Kröger (Red.): Systematik der Stadtbibliothek Duisburg. SSD. 2001, ISBN 3-920279-16-6
  • Jan-Pieter Barbian: Vom Sachsenspiegel bis zum eBook. Die Stadtbibliothek Duisburg als multimediales Informations- und Bildungszentrum. In: Duisburger Jahrbuch. 2004, S. 143-151
  • Jan-Pieter Barbian und Tayfun Demir: Geschichte mit Zukunft. 30 Jahre Türkische Bibliothek in der Stadtbibliothek Duisburg. In: Buch und Bibliothek. Jahrgang 57, Heft 2, 2005, S. 134-137
  • Stadt Duisburg Der Oberbürgermeister Stadtbibliothek (Hg.): Erlesene Buchschätze. Die Sammlung Historische und Schöne Bücher der Stadtbibliothek Duisburg. Duisburg 2007. ISBN 978-3-89279-634-3

Weblinks

Fußnoten

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stadtbibliothek Duisburg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.