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Shamo Quaye

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Shamo Quaye
Spielerinformationen
Geburtstag 22. Oktober 1971
Geburtsort TemaGhana
Sterbedatum 30. November 1997
Sterbeort AccraGhana
Größe 166 cm
Position Mittelfeld

Shamo Quaye (* 22. Oktober 1971 in Tema; † 30. November 1997 in Accra) war ein ghanaischer Fußballspieler. Er gilt als einer der größten Fußballspieler Ghanas. Mit den Accra Hearts of Oak gewann er drei nationale Titel. Sein Tod im Jahr 1997 ist bis heute ein großes Rätsel.

Karriere

Zu Beginn seiner sportlichen Karriere spielte Quaye für den ghanaischen Drittligisten Soccer Angels, ehe er zu dem ghanaischen Spitzenklub Accra Hearts of Oak wechselte.[1] Als 15-jähriger gab er dort 1986 sein Debüt und gewann mit dem Pokalsieg gegen Cornerstones FC seinen ersten Titel. In der Saison 1989/90 schoss er den Verein vor Erzrivale Asante Kotoko mit 13 Toren zum Double aus Meisterschaft und nationalen Pokal.[2] Mit Ghana nahm der offensive Mittelfeldspieler bei den Olympischen Sommerspielen 1992 teil. Quaye trug die Rückennummer 10 und scheiterte mit Ghana erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger Spanien, der u. a. mit Pep Guardiola und Luis Enrique antrat und gewann gegen Australien die Bronzemedaille. Seine damaligen Teamkollegen wie Sammy Kuffour und Mohammed Gargo konnten in der Folgezeit im europäischen Spitzenfußball (u. a. beim FC Bayern München) Fuß fassen. Quaye jedoch schaffte es noch nicht nach Europa. Er soll nach den Olympischen Spielen in Barcelona gesagt haben, dass er von einem „großen italienischen Klub wie Barcelona“ träume.[3][4] Ihn zog es 1993 zunächst nach Saudi-Arabien zu al-Qadisiyah, wo er in zwei Spielzeiten 50 Mal zum Einsatz kam. Zudem gewann er mit dem Verein 1994 den Asienpokal der Pokalsieger.

Zur Spielzeit 1995/96 kehrte er zurück nach Ghana zu den Hearts of Oak. Quaye galt zu der Zeit als einer der besten ghanaischen Fußballspieler und wird heute in Ghana neben Legenden wie Anthony Yeboah, Sammy Kuffour, Charles Akonnor und Anthony Baffoe oft in einem Atemzug genannt.[3][2] Erst 1996 konnte er den Schritt nach Europa gehen und wechselte zum schwedischen Erstligisten Umeå FC. Er absolvierte 20 Spiele und schoss dabei drei Tore. Am Ende der Saison stieg Umeå ab, Quaye blieb jedoch beim Verein und spielte eine weitere Saison in der zweiten Schwedischen Liga.

Quaye war bis zu seinem Tod fester Bestandteil der ghanaischen Nationalmannschaft, für die er 41 Spiele absolvierte.

Spielweise

Quaye war wegen seiner Spielweise in Ghana sehr beliebt. Er besaß außergewöhnliche Fähigkeiten, die ihm u. a. den Spitznamen „Shamo Wonder“ und „Leather“ einbrachten,[2] da er „eins mit dem Ball“ war und „Wunder vollbrachte“. So traf er zum Beispiel regelmäßig per Fallrückzieher oder mit Schüssen von der Mittellinie aus. Sogar die gegnerischen Fans applaudierten.[3] Er war ein klassischer Spielmacher und wurde aufgrund seiner Fähigkeiten mit dem legendären brasilianischen Stürmer Bebeto verglichen.[4][3] Er war trotz seiner geringen Körpergröße von 1,66 m stämmig und hatte einen tiefen Körperschwerpunkt, was ihm einen entscheidenden Vorteil auf dem Feld brachte.[4]

Im berühmtesten Fußballmärchen des Landes, bei der 1:100-Niederlage gegen Indien soll er in der populärsten Version das eine ghanaische Tor geschossen haben, das aufgrund einer im Vorhinein ausgemachten Regel zum Sieg reichte.[3][5][4]

Auch neben dem Platz wurde Quaye mit seinen menschlichen Qualitäten geschätzt.[1]

Tod

Sein Tod gilt bis heute als großes Rätsel, es gibt unzählige Versionen zu seinem Tod, der die Nation schockierte.[6][3][7] Die offizielle Version lautet, dass der damals 26-jährige Mittelfeldspieler nach Saisonende in Schweden in sein Heimatland zurückreiste und bei einem Trainingsspiel mit Freunden von einem Ball im Gesicht getroffen wurde, wodurch Komplikationen entstanden seien, die zu seinem Tod geführt haben sollen.[8]

Bartholomäus Grill, damals Afrika-Korrespondent bei Die Zeit schrieb jedoch, Quaye sei nach der Saison in Schweden nach Afrika zurückgekehrt, um Schulden bei seinem alten Verein einzutreiben. Quaye soll sogar gedroht haben, den Verein zu verklagen. Beim Abendessen mit seiner Familie soll ihn eine zwei Meter lange Puffotter in seinem eigenen Haus gebissen haben. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus. In Ghana wird dieser Vorfall mit der schwarzen Magie Juju erklärt.[4][9] Die Schlange repräsentiere dabei das „dreckige Geschäft des Fußballs“, das er mit seinem Wechsel ins reiche Schweden herausgefordert hätte.[10]

Eine andere Variante besagt, dass die Schlange die Rache war, dass Quaye einem Familienmitglied zwei Trucks und ein Fischernetz schuldete. Eine weitere Theorie behauptet, der Tod habe mit seiner Mutter zu tun, die eine Fetischpriesterin war. Als sie starb, soll auch seine Kraft erloschen sein. Er hatte keine Chance sich gegen das Böse, repräsentiert durch die Schlange, zu wehren.[3][6]

Laut der Zeitung „New African“ soll Quaye nach dem Biss im Krankenhaus behandelt und entlassen worden sein. Am fol­genden Tag soll sich sein Gesundheitszustand jedoch verschlechtert haben und er klagte über starke Halsschmerzen. Erneut im Krankenhaus starb er allerdings nicht an dem Schlangenbiss. Er soll erstickt sein, da seine Atemwege stark angeschwollen waren.[3]

Erfolge

Verein

Nationalmannschaft

Persönlich

  • Entdeckung der Saison: 1987

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Heartca: REMEMBERED: SHAMO QUAYE. In: Accra Hearts Of Oak. 28. Dezember 2017, abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  2. 2,0 2,1 2,2 Shamo of Oak's Quaye passes aways. 30. November 2018, abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Warum starb Shamo Quaye? Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 'Shamo Wonder': What killed Shamo Quaye?, Goal.com. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  5. Ghana 1-100 India: The famous 'match' that never was, Goal.com. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  6. 6,0 6,1 SHAMO QUAYE: The Death That Shook Ghana - Opera News. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  7. Today in history: Shamo Quaye passes on. 30. November 2019, abgerufen am 23. Oktober 2021 (english).
  8. Thomas Freeman Yeboah: Shamo of Oak's Quaye passes aways. 30. November 2018, abgerufen am 19. Januar 2020 (english).
  9. Hexenmeister in Afrika – Fußball von allen guten Geistern verlassen. In: SPIEGEL online. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
  10. Mit den Fußballern kommen die Voodoo-Priester. In: Welt.de. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Shamo Quaye aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.