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Sergio Ramírez
Sergio Ramírez Mercado (* 5. August 1942 in Masatepe, Departamento Masaya) ist ein nicaraguanischer Schriftsteller, Menschenrechtler und zeitweiliger Politiker.
Leben
Ramirez lebte zwischen 1973 und 1975 als Stipendiat des Künstlerprogramms des DAAD in West-Berlin. Als Mitglied der FSLN und Initiator der Gruppe der Zwölf (eines der FSLN nahestehenden Bündnisses von zwölf nicaraguanischen Intellektuellen) hielt er während des Kampfes gegen Anastasio Somoza und in der Folgezeit Kontakt mit der Sozialistischen Internationale und der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung. Nach dem Sturz der Diktatur 1979 war er zunächst Mitglied der fünfköpfigen Regierungsjunta und von 1984 bis 1990 Vizepräsident.
1995 gründete er wegen Meinungsverschiedenheiten insbesondere mit dem früheren sandinistischen Präsidenten, Daniel Ortega, die Partei Movimiento de Renovación Sandinista, da er Ortegas aus seiner Sicht dogmatischen Kurs nicht mittragen wollte.[1]
2001 war er Gastprofessor in Berlin,[2] zuvor zeitweilig in Washington und Los Angeles. Ramírez lebt in Nicaragua. Er schreibt Romane, Essays, Erzählungen und Gedichte. 2017 wurde er mit dem Cervantespreis ausgezeichnet.[3] 2018 erhielt er auch die spanische Staatsbürgerschaft.
„Wie vielleicht nirgendwo sonst auf dem Planeten haben wir Schriftsteller in Lateinamerika uns als Propheten unserer Zeit gesehen. Das mag arrogant erscheinen. Doch mindestens eine Rolle haben wir, die unausweichlich ist: Wir sind Zeugen, und als solche sind wir auch Chronisten. Die Zeitgeschichte liegt seit je im Wesen unseres Schreibens, und nie war es möglich, private Geschichten abseits von der großen Bühne der Zeitgeschichte zu erzählen.“
Auszeichnungen
- 1985 erhielt er den Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte. Fünf Jahre später gewann er für seinen Kriminalroman Castigo divino den renommierten Premio Hammett.
- Für den Roman Margarita, está linda la mar erhielt er 1998 den spanischen Premio Alfaguara de Novela.
- 2014: Premio Carlos Fuentes der Republik Mexico
- 2017: Cervantespreis
Werke (Auswahl)
- Tiempo de fulgor. 1970
- Chronik des Spitals San Juan de Dios, aufgezeichnet von der Schwester María Teresa. Roman. Hammer, Wuppertal 1973, ISBN 3-87294-048-1; dtv, München 1985, ISBN 3-87294-048-1
- De tropeles y tropelías. 1973
- Vom Vergnügen des Präsidenten. Erzählungen aus Nicaragua. Hammer, Wuppertal 1981, ISBN 3-87294-178-X
- El pensamiento vivo de Sandino. 1975
- Viva Sandino! Leben und Tod des ersten lateinamerikanischen Guerillaführers. Hammer, Wuppertal 1973, ISBN 3-87294-077-5
- Te dio miedo la sangre? 1977
- Die Spur der Caballeros. Roman. AutorenEdition, München 1980, ISBN 3-7610-0561-X; dtv, München 1983, ISBN 3-423-10158-X
- El alba de oro. 1983
- Mit den Waffen der Zukunft. Texte zur sandinistischen Revolution in Nicaragua. Hammer, Wuppertal 1984, ISBN 3-87294-256-5
- Clave de sol. 1992
- Tropischer Walzer. Erzählungen. dipa, Frankfurt 1994, ISBN 3-7638-0332-7
- Un Baile de Máscaras. 1995
- Maskentanz. Roman. Hammer, Wuppertal 1997, ISBN 3-87294-786-9
- Margarita, está linda la mar, 1998
- Margarita, wie schön ist das Meer. Stockmann-Verlag Österreich, Bad Vöslau 2012, ISBN 978-3-9502750-6-3
- Adiós Muchachos. Una memoria de la revolución sandinista. 1999
- Adios Muchachos! Eine Erinnerung an die sandinistische Revolution. Hammer, Wuppertal 2001, ISBN 3-87294-871-7
- Catalina y Catalina. 2001
- Vergeben und vergessen. Erzählungen. edition 8, Zürich 2004, ISBN 3-85990-010-2.
- La manzana de oro. Iberoamericana, Madrid und Vervuert, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-86527-713-8.
- Strafe Gottes. Mehr als ein Kriminalroman. edition 8, Zürich 2012, ISBN 978-3-85990-178-0.
- El cielo llora por mí, San José, Costa Rica (Alfaguara) 2008
- Der Himmel weint um mich. Kriminalroman, Zürich (edition 8) 2015. ISBN 978-3-85990-248-0
Weblinks
- Literatur von und über Sergio Ramírez im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Sergio Ramírez im Katalog des Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz, Berlin
- Literatur von und über Sergio Ramírez im Katalog der Bibliothek des Instituto Cervantes in Deutschland
- Homepage von Sergio Ramírez
- Biographie (engl.)
- Essay von Ramírez anlässlich Intern. P.E.N.-Tagung in Berlin 2006
- Aktuelle Informationen des Nicaraguaportals zu Sergio Ramírez
- Artikel von Sergio Ramírez über die Literatur Nicaraguas: »Enciclopedia de Literatura Nicaraguense« (spanisch)
Fußnoten
- ↑ Ex-Vizepräsident von Nicaragua: «Es scheint, als würden wir in einem betäubten Land leben», az, 8. April 2018
- ↑ Freie Universität Berlin: Sergio Ramírez – Samuel Fischer-Gastprofessor im Sommersemester 2001
- ↑ Javier Rodríguez Marcos: Sergio Ramírez dedica su Premio Cervantes a “los nicaragüenses asesinados estos días por reclamar justicia”. In: El País. Madrid 2018-04-23, ISSN 1134-6582 (https://elpais.com/cultura/2018/04/23/actualidad/1524483394_187823.html).
Personendaten | |
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NAME | Ramírez, Sergio |
ALTERNATIVNAMEN | Ramírez Mercado, Sergio |
KURZBESCHREIBUNG | nicaraguanischer Schriftsteller, Menschenrechtler und Politiker |
GEBURTSDATUM | 5. August 1942 |
GEBURTSORT | Masatepe, Departamento Masaya |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sergio Ramírez aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Autor
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (21. Jahrhundert)
- Literatur (Spanisch)
- Nicaraguanische Literatur
- Roman, Epik
- Erzählung
- Lyrik
- Essay
- Kriminalliteratur
- Vizepräsident (Nicaragua)
- Menschenrechtler
- Mitglied der Frente Sandinista de Liberación Nacional
- Person in der Nicaraguanischen Revolution
- Träger des Ordre des Arts et des Lettres (Offizier)
- Nicaraguaner
- Geboren 1942
- Mann
- Träger eines Menschenrechtspreises
- Person (Menschenrechte in Nicaragua)