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Schah

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Mohammad Reza Pahlavi, Schah von Persien (reg. 1941–1979)

Schah (persisch شاه, DMG Šāh) ist das persische Wort für König und somit der wichtigste persische Herrschertitel. Er wurde in Persien bzw. im iranischen oder iranisch beeinflussten Raum bereits im Altertum, zur Zeit der Achämeniden, Parther und Sassaniden (bei Kyros dem Großen in altpersischen Texten: xshâya), verwendet und blieb dann auch in islamischer Zeit weiterhin in Gebrauch. So nannten sich bis zur Iranischen Revolution 1979 u. a. die Safawiden, die Kadscharen und die Pahlavi-Herrscher „Schah“, aber auch die afghanischen Herrscher des 18., frühen 19. und 20. Jahrhunderts (1926 bis zum Sturz der Monarchie im Jahre 1973). Zudem ist Schah häufiger Namensbestandteil, z. B. beim Namen Shahbaz.

Varianten

Zu den wichtigsten und ältesten Variationen des Schah-Titels gehört die bis auf die Achämeniden zurückgehende Form Schahanschah (auch Schahinschah, شاهنشاه, mittelpersisch šāhān-šāh), welche eine Steigerung darstellt und „der Könige König“, also „Großkönig“ oder „Kaiser“, bedeutet. Schahanschah konnte (ursprünglich) immer nur ein oberster, mächtigster Monarch zur gleichen Zeit sein. Neben den persischen Herrschern (bis zu Mohammad Reza Pahlavi) trugen diesen begehrten Titel auch kleinasiatische oder transkaukasische Großkönige wie z. B. Mithradates VI. von Pontos oder Tigranes II. von Armenien. Nach dem Sturz der Sassaniden durch die Araber wurde der Titel von den Buyiden wiedereingeführt.

Die Nebenform Padischah, Padeschah oder Padschah (neupersisch پادشاه pādešāh, osmanisch پادشاه oder پادشه) ist zusammengesetzt aus den altiranischen Wörtern patiy (Adv. „auf etwas zu, entgegen; abermals“) und xšāyaθiya- („waltender Herrscher, König“, abgeleitet aus dem Verb xšā(y)- „vermögen, herrschen“[1]) und bedeutet so viel wie „über das Reich waltender Herrscher“. Diese Variation des Schah-Titels wurde v. a. auf die Sultane der Osmanen (bis 1922) und die Herrscher des indischen Mogulreichs (bis 1858) angewendet.

Als regionale Varianten existierten unter anderem die Formen Choresm-Schah („Schah von Choresmien“), Schirwan-Schah („Schah von Schirwan“) und Schah-i Arman („Schah der Armenier“).

Ableitungen

Direkt abgeleitet von Padischah ist der bekannte osmanische Titel Pascha.

Schah-zade heißt auf Persisch Prinz, schah-zade-chanom oder schah-docht Prinzessin und schah-zan Königin. Die türkische Form Şehzade war ein osmanischer Titel.

Den Titel seiner Gattin Farah Diba änderte Mohammad Reza Pahlavi 1961 in schāh-bānū.[2]

Schach

Auch der Name des Schachspiels leitet sich vom Wort Schah ab. Schachmatt wird zurückgeführt auf den Ausdruck schah mat (šāh māt – „der König ist hilflos/geschlagen“[3]).

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Schah – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. vgl. C. Bartholomae, Altiranisches Wörterbuch, Straßburg, 1904
  2. Catherine Legrand, Jacques Legrand: Shah-i Iran. Creative Publishing International (farsi edition), Minnetonka, MN 1999, S. 90 (bānū bedeutet Dame, Herrin oder Prinzessin)
  3. "The King Isn't Dead After All! The Real Meaning of Shah Mat or the Lesson of the Commode", Jan Newton, GoddessChess.com, September 2003
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schah aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.