Sasson Somekh

Sasson Somekh

Sasson Somekh (1933–2019), israelischer Gelehrter, Autor und Übersetzer

Leben

tachles-Newsletter vom 30. August 2019:

Der 1933 in Bagdad als Sohn einer gebildeten, weltlichen Familie geborene Sasson Somekh, einer der bekanntesten Experten für arabische Literatur in Israel, verstarb letzte Woche in Tel Aviv. 2005 wurde er mit dem Israel-Preis, der höchsten Kulturauszeichnung des Staates Israel, ausgezeichnet.

Er war ein lebenslanger Befürworter des Friedens und ein bemerkenswerter Dichter, Autor, Übersetzer und Aktivist. Schon in jungen Jahren entwickelte er ein Interesse an der arabischen Kultur und veröffentlichte bereits als Schüler Gedichte in arabischer Sprache. Mit 17 Jahren musste er den Irak verlassen und kam nach Israel. Die prägende Begegnung zwischen der arabischen und der hebräischen Kultur und seine Loyalität zu beiden machte er zu seinem Lebensinhalt – als arabischer Jude, der Israeli war und sich mit arabischer Literatur auf Hebräisch befasste.

Nach und nach hörte er auf, arabisch zu schreiben, übersetzte arabische Literatur ins Hebräische und avancierte zu einem der besten Akademiker seines Fachs. Somekh vermittelte zwischen den beiden Kulturen. Aus diesem Grund wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei, weil er fand, dass die Behandlung von Arabern als Bürger zweiter Klasse nicht der richtige Weg war. Auch nach seinem Austritt 1960 förderte er weiterhin den kulturellen Austausch zwischen Juden und Arabern, während er gegen Rassismus kämpfte und sich für Gleichheit und Frieden einsetzte.

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