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Salomon Morel

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Salomon Morel, links in seiner Jugend, rechts Foto von 1993

Salomon (auch Solomon oder Schlomo) Morel (geb. 15. November 1919 in Garbów, Powiat Lubelski; gest. 14. Februar 2007 in Tel-Aviv) war ein polnischer Jude und Kriegsverbrecher, dessen ganze Familie polnischen Kollaborateuren zum Opfer gefallen war.[1] Er war von Februar bis November 1945 Kommandant des polnischen Arbeitslagers Zgoda in Schwientochlowitz (polnisch Świętochłowice) in Oberschlesien (damals unter polnische Verwaltung gestellt, heute Teil Polens) und Mitglied der stalinistischen Geheimpolizei Urząd Bezpieczeństwa. Er war verantwortlich für die Ermordung von mehr als 1500 gefangenen deutschen Zivilisten, die zur Zeit der Vertreibung der deutschen Bevölkerung zunächst noch in ihren oberschlesischen Wohnorten verblieben waren, aber auch für Morde an polnischer Zivilbevölkerung.

Als man auf ihn aufmerksam geworden war, floh Morel 1992 nach Israel. Er wurde von der polnischen Regierung wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht. Polen forderte 1998 und 2005 seine Auslieferung, die jedoch von Israel mit der Begründung verweigert wurde, die Verbrechen seien verjährt und Morel bereits alt und krank. Ab 1996 lief gegen ihn ein Strafprozess in Polen.

Der Journalist John Sack greift den Fall in seinem Buch „Auge um Auge“ auf.

Quellen

  • Congressional Record, Senate, Vol. 92, 2. August 1946 (Evacuation and Concentration Camps in Silesia), US-Nationalarchiv Washington
  • Parliamentary Debates, House of Commons, Fifth Series, Vol. 413, London

Literatur

  • John Sack: An Eye for an Eye: The Story of Jews Who Sought Revenge for the Holocaust. 4. Auflage. John Sack, s. l. 2000, ISBN 0-9675691-0-9.
  • John Sack: Auge um Auge. Die Geschichte von Juden, die Rache für den Holocaust suchten. Kabel, Hamburg 1995, ISBN 3-8225-0339-8.
  • Gerhard Gruschka: Zgoda – ein Ort des Schreckens. ars una, Neuried 1995, ISBN 3-89391-604-0.
  • Alfred M. de Zayas: Die Anglo-Amerikaner und die Vertreibung der Deutschen. Vorgeschichte, Verlauf, Folgen. 7. vom Autor erweiterte und aktualisierte Auflage. Ullstein, Frankfurt am Main u. a. 1988, ISBN 3-548-33099-1 (Ullstein Buch – Zeitgeschichte 33099), (Zugleich: Göttingen., Univ., Diss., 1977).
  • Obóz Pracy w Świętochłowicach w 1945 roku. Dokumenty. Red. Adam Dziurok. Institut für Nationales Gedenken (IPN), Katowice 2002.

Weblinks

Einzelnachweise

Andere Wikis

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