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Ruth Kestenberg-Gladstein

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Ruth Kestenberg-Gladstein (hebräisch רות קסטנברג-גלדשטיין; geboren 25. Oktober 1910 in Berlin; gestorben Januar 2002 in Haifa) war eine deutsch-israelische Historikerin.

Leben

Ruth Kestenberg war die ältere Tochter des Musikers Leo Kestenberg und der Grete Kussel (1881–1969). Ihre Schwester Rachel (Raquel Dorothea Vieira da Cunha, 1918–1996) wurde in den USA Psychoanalytikerin.

Kestenberg engagierte sich als Jugendliche im zionistischen Brith Haolim und lebte zur Vorbereitung auf die Alija im Jahr 1929 im Kibbuz Cheruth bei Hameln. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 emigrierte sie in die Tschechoslowakei und wurde in Prag mit einer Dissertation promoviert, die noch auf eine Anregung ihres Frankfurter Lehrers Ernst Kantorowicz zurückging[1]. Sie arbeitete von 1935 bis 1938 für die Gesellschaft für die Geschichte der Juden in der ČSR. 1936 veröffentlichte sie den ersten Band ihrer Forschungsergebnisse über die Geschichte der Juden in Böhmen im Spätmittelalter. Kestenberg floh 1939 nach Palästina. Sie arbeitete dort als Assistentin von Esther Smoira (1889–1951)[2], die eine Geschichte der israelischen Frauenorganisationen vorbereitete. Sie heiratete Tunia Mordochej Gladstein (1904–1970), Direktor der Bibliothek des Technion in Haifa[3]. Die 1945 geborene Verhaltensforscherin Rachel Epstein ist ihre Tochter.[4]

Von 1970 bis 1977 war Kestenberg-Gladstein Dozentin für jüdische Geschichte, insbesondere der jüdischen Geschichte im Mittelalter, an der Universität Haifa. 1979 erhielt sie eine Professur für jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Schriften (Auswahl)

  • Das Dritte Reich : prolegomena zur Geschichte eines Begriffes. In: Bulletin des Leo Baeck Instituts, v.5, 1962
  • Neuere Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern. Das Zeitalter der Aufklärung 1780–1830. Tübingen : Mohr, 1969
  • Neuere Geschichte der Juden in den böhmischen Ländern. Heraus aus der "Gasse" 1830–1890 . Münster : Lit, 2002 (postum herausgegeben von Dorothea Kuhrau-Neumärker)

Literatur

  • Gladstein-Kestenberg, Ruth, in: Dov Amir: Leben und Werk der deutschen Schriftsteller in Israel: Eine Bio-Bibliographie. München : Saur, 1980, ISBN 3-598-10070-1, S. 41f.
  • Robert Jütte: Die Emigration der deutschsprachigen "Wissenschaft des Judentums" : die Auswanderung jüdischer Historiker nach Palästina 1933–1945. Stuttgart : Steiner 1991
  • Schmuel Hugo Bergman: Tagebücher und Briefe. Hrsg. von Miriam Sambursky. Mit einer Einleitung von Nathan Rotenstreich. Band 1: 1901–1948. Band 2: 1948–1975. Frankfurt am Main : Jüdischer Verlag, 1985

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Jütte, Die Emigration, 1991, S. 23
  2. Michal Smoira-Cohn, das ist Esther Smoiras Tochter, bei JWA
  3. Robert Jütte, Die Emigration, 1991, S. 103, Fn. 91
  4. Epstein, Rahel, bei DNB
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ruth Kestenberg-Gladstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.