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Rubinsteins Unsterbliche Partie

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Als Rubinsteins Unsterbliche Partie wird eine Schachpartie bezeichnet, ausgetragen am 26. Dezember 1907 in Łódź zwischen den beiden Polen Gersz Rotlewi (Weiß) und Akiba Rubinstein (Schwarz). Sie wurde in der 6. Runde der 5. All-Russischen Meisterschaft gespielt. (Kongresspolen war faktisch ein Bestandteil des Russischen Kaiserreichs.) Rubinstein gewann das Turnier mit 1,5 Punkten Vorsprung auf Simon Alapin. In dieser Partie opferte Rubinstein in glänzender Weise seine Dame und seinen Turm, um ein undeckbares Matt zu erzwingen.

Anmerkungen zur Partie

1. d2–d4 d7–d5 2. Sg1–f3 e7–e6 3. e2–e3 c7–c5 4. c2–c4 Sb8–c6 5. Sb1–c3 Sg8–f6 6. d4xc5 Lf8xc5 7. a2–a3 a7–a6 8. b2–b4 Lc5–d6 9. Lc1–b2 0–0 10. Dd1–d2

Ein hässlicher und schlechter Zug. 10. c4xd5 e6xd5 11. Lf1–e2 konnte geschehen, oder auch 10. Lf1–d3. (Kmoch)

10. … Dd8–e7! 11. Lf1–d3

Solange die schwarze Dame auf d8 stand, konnte der Bauer d5 klarerweise nicht erobert werden, da schließlich Ld6xb4+ mit Damengewinn gefolgt wäre. (Kmoch)

11. … d5xc4 12. Ld3xc4 b7–b5 13. Lc4–d3 Tf8–d8 14. Dd2–e2 Lc8–b7 15. 0–0 Sc6–e5! 16. Sf3xe5 Ld6xe5 17. f2–f4

An dieser Stelle empfahl Kmoch 17. Tf1–d1 De7–c7 18. f2–f4 Le5xc3 19. Tac1, doch ist in dieser Variante gemäß Rasuwajew nach 19. … Sf6–d5 für Weiß Materialverlust nicht zu vermeiden.

17. … Le5–c7 18. e3–e4

Ganz verfehlt! Die Türme mussten auf die offenen Linien gebracht werden. Ob der Ausgleich noch gelungen wäre ist allerdings fraglich. (Kmoch)

18. … Ta8–c8 19. e4–e5?

Kmoch und Kasparow sehen in diesem Zug den entscheidenden Fehler.

19. … Lc7–b6+ 20. Kg1–h1 Sf6–g4! 21. Ld3–e4

Schlecht wäre auch 21. De2xg4, wegen 21. … Td8xd3. Auf 21. Ld3xh7+ gibt Kasparow folgende Variante an: 21. … Kg8xh7 22. De2xg4 Td8–d2. Nach 21. Sc3–e4 gewinnt Schwarz mittels 21. … Td8xd3 22. De2xd3 Lb7xe4 23. Dd3xe4 De7–h4 24. h2–h3 Dh4–g3 25. h3xg4 Dg3–h4 matt. (Kmoch)

21. … De7–h4 22. g2–g3
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Stellung nach dem 22. Zug von Weiß

Vorlage:Schachbrett/Wartung/Neu
22. … Tc8xc3!!

Rubinstein opfert gleichzeitig Dame und Turm.

23. g3xh4

Weiß kann das Turmopfer nicht annehmen: 23. Lb2xc3 Lb7xe4+ 24. De2xe4 Dh4xh2 matt. Nur wenig länger das Ende hinausgezögert hätte 23. Le4xb7 Tc3xg3 24. Tf1–f3 (24. Lb7–f3 Sg4xh2 mit schwarzer Gewinnstellung) 24. … Tg3xf3 25. Lb7xf3 Sg4–f2+ 26. Kh1–g1 (26. Kh1–g2 Dh4–h3+ 27. Kg2–g1 Sf2–e4+ 28. Kg1–h1 Se4–g3 matt) 26. … Sf2–e4+ 27. Kg1–f1 Se4–d2+ 28. Kf1–g2 Sd2xf3 29. De2xf3 (29. Kg2xf3 Dh4–h5+) 29. … Td8–d2+ mit Gewinnstellung für Schwarz. Varianten nach Kmoch und Kasparow.

23. … Td8–d2!! 24. De2xd2

Auch nach allen anderen Zügen als der Annahme des zweiten Turmopfers ist Weiß unrettbar verloren: 24. De2xg4 Lb7xe4+ 25. Tf1–f3 Tc3xf3 mit Gewinnstellung für Schwarz; 24. Lb2xc3 Td2xe2 25. Tf1–f2 Lb7xe4+ 26. Kh1–g1 Lb6xf2+ 27. Kg1–f1 Le4–f3 28. Ta1–d1 Sg4xh2 matt; 24. Le4xb7 Td2xe2 25. Lb7–g2 Tc3–h3!! mit Gewinn. (Kmoch/Rasuwajew/Kasparow)

24. … Lb7xe4+ 25. Dd2–g2 Tc3–h3!!
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Stellung nach dem 25. Zug von Schwarz

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Weiß gab auf. Matt in spätestens zwei Zügen ist unvermeidbar. 26. Tf1–f3 (26. Tf1–f2 Lb6xf2 27. Dg2xe4 Th3xh2 matt) 26. … Le4xf3 27. Dg2xf3 Th3xh2 matt. Das ist Rubinsteins „Unsterbliche Partie“, schreibt Kmoch.

Ähnliche Partien

Weltmeister Viswanathan Anand wies nach seinem Gewinn gegen seinen „Angstgegner“ Levon Aronian beim Tata-Steel-Schachturnier 2013 auf die Ähnlichkeit der Partie zu Rubinsteins Unsterblicher hin.[1]

Siehe auch

Literatur

  • John Donaldson, Nikolay Minev: Akiba Rubinstein. Uncrowned King. Seattle 1994, ISBN 1-879479-19-2, S. 95–96.
  • Garri Kasparow: Moi welikie predschestwenniki. Band 1, Moskau 2003, ISBN 5-7905-1997-0, S. 202–203 (russisch, behandelt Kasparows „große Vorgänger“).
  • Hans Kmoch: Rubinstein gewinnt! Hundert Glanzpartien des großen Schachkünstlers. Zürich 1989, ISBN 3-283-00084-0, S. 17–18 (Nachdruck der Ausgabe Wien 1933).
  • Juri Rasuwajew, Waleri Murachewitsch: Akiba Rubinstein. Moskau 1980, S. 48–50.

Einzelnachweise

  1. Tata R04: Carlsen, Anand and Caruana score. chessbase.com, 15. Januar 2013, abgerufen am 14. November 2015 (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rubinsteins Unsterbliche Partie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.