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Rittersporne

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Rittersporne
Sorten des Hohen Rittersporns (Delphinium elatum-Hybriden)

Sorten des Hohen Rittersporns (Delphinium elatum-Hybriden)

Systematik
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Unterfamilie: Ranunculoideae
Tribus: Delphinieae
Gattung: Rittersporne
Wissenschaftlicher Name
Delphinium
L.

Die Rittersporne (Delphinium) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die 300 bis 350 Arten sind in der Holarktis weitverbreitet. 2015 wurden die Rittersporne Giftpflanze des Jahres.

Beschreibung

Delphinium ceratophorum: Blüte von der Seite, deutlich zu erkennen ist der Sporn.

Rittersporn-Arten wachsen selten als ein- bis zweijährige, meist als ausdauernde krautige Pflanzen. Die Laubblätter sind dreiteilig, handförmig gelappt bis stark zerteilt.

In traubigen oder schirmtraubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen mit Hochblättern; selten stehen die Blüten einzeln. Die zwittrigen Blüten sind zygomorph, gespornt und kelchartig geformt. Von den fünf äußeren Blütenhüllblättern ist eines gespornt und umschließt die beiden inneren, gespornten Blütenhüllblätter. Es sind zwei Blütenhüllblattkreise vorhanden. Von den vier inneren, freien Blütenhüllblättern sind die beiden oberen gespornt und enthalten Nektar; die beiden unteren sind ungespornt. Es sind viele Staubblätter vorhanden. Es sind meist drei (seltener vier bis zehn) freie Fruchtblätter vorhanden mit vielen Samenanlagen. Der Griffel besitzt eine deutlich erkennbare Narbe.

Es werden schmale Balgfrüchte gebildet. Die Samen besitzen schmale Flügel.

Inhaltsstoffe

Rittersporn-Arten enthalten in allen Pflanzenteilen, besonders aber in den Samen, giftige Alkaloide. Einige Arten wurden aufgrund der Inhaltsstoffe schon im Altertum als Arzneipflanzen genutzt.[1]

Die Vergiftungserscheinungen sind Magenreizungen mit Durchfall, Bewegungsstörungen und nervöse Symptome. Die Giftstoffe greifen auch die Herzmuskulatur an und erzeugen Hautreizungen. Die höchsten Giftgehalte weisen der Garten-Rittersporn und der Hohe Rittersporn auf.

Zierpflanze

Der Rittersporn-Sorten einzelner Arten sind beliebte Zierpflanzen für Parks und Gärten. Sie werden sehr häufig in Staudenbeeten angepflanzt und werden auch in Bauerngärten regelmäßig gepflegt.

Hoher Rittersporn (Delphinium elatum).
Roter Rittersporn (Delphinium cardinale)
Schlitzblättriger Rittersporn (Delphinium fissum)
Nacktstängliger Rittersporn (Delphinium nudicaule)
Stephanskraut (Delphinium staphisagria)

Systematik und Verbreitung

Synonyme von Delphinium L. sind Chienia W.T.Wang und Diedropetala (Huth) Galushko.

Der botanische Gattungsname Delphinium leitet sich vom griechischen delphínion für Delphinpflanze, denn die Knospe der Blüte soll einem Delphin ähnlich sehen.

Die Rittersporne sind den Feldritterspornen (Consolida) ähnlich und mit ihnen nahe verwandt. Vor allem in der älteren Literatur werden die Feldrittersporne auch in die Gattung Delphinium eingeordnet. Neueste molekulargenetische Ergebnisse zeigen, dass Consolida (inkl. Aconitella) in den phylogenetischen Baum von Delphinium eingebettet ist.[2] Es ist noch offen, ob die Feldrittersporne deshalb in Delphinium eingegliedert werden müssen oder ob Delphinium in mehrere kleinere Gattungen aufgeteilt wird. Die Angelegenheit wird dadurch verkompliziert, dass in dieser Veröffentlichung Delphinium auch in Hinblick auf die Gattung Eisenhut (Aconitum) paraphyletisch erscheint. Weil aber eurasiatische ausdauernde Rittersporne in der Studie nur in sehr geringer Zahl untersucht worden sind, sind die Ergebnisse in dieser Beziehung nur als vorläufig zu betrachten. Die Verwandtschaftsverhältnisse nach dieser Arbeit werden durch das folgende Kladogramm dargestellt:[2]

Delphinieae




Consolida (inkl. Aconitella)


     

Delphinium subgen. Delphinastrum + subgen. Oligophyllon



     

Delphinium subgen. Delphinium



     

Aconitum



     

Delphinium subgen. Staphisagria



Die etwa 300 bis 350 Delphinium-Arten sind hauptsächlich in den gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordamerikas (Holarktis) verbreitet. Außerdem kommen wenige Arten in den Gebirgsregionen Zentralafrikas vor. Alleine in China kommen 173 Arten vor, davon sind 150 nur dort. 61 Arten sind in Nordamerika beheimatet. [3][4][5]

Beispielsweise bilden Delphinium bulleyanum mit Delphinium delavayi, Delphinium ceratophorum mit Delphinium grandiflorum und Delphinium coleopodum mit Delphinium delavayi Naturhybriden.

Arten (Auswahl):[3][4][5]

und als Hybriden:

Nicht mehr zur Gattung Delphinium gehören:

Postwertzeichen

Datei:Stamps of Germany (Berlin) 1976, MiNr 527.jpg
Rittersporn auf einer Briefmarke der DBP-Berlin, 1976, MiNr 527

Die Deutsche Bundespost Berlin gab innerhalb eines Wohlfahrtsmarkensatzes am 14. Oktober 1976 eine Marke mit dem Nominalwert 70 Pfennig und einem Zuschlagswert von 35 Pfennig zugunsten der allgemeinen Wohlfahrtspflege heraus. Das von Heinz Schillinger entworfene Motiv zeigt einen Hohen Rittersporn (Delphinium elatum). Die Deutsche Post AG und das Bundesfinanzministerium haben im Rahmen der Dauermarkenserie "Blumen" für Deutschland am 3. Januar 2005 ein Postwertzeichen mit dem Motiv des Rittersporns herausgegeben. Der Nominalwert der Briefmarke beträgt 430 Eurocent. Diese Briefmarke gehört zu den ersten Ausgaben der neuen Briefmarkenserie.

Quellen

  • Wang Wencai, Michael J. Warnock: Delphinium. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/1930723059 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Michael J. Warnock: Delphinium. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195112466 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  • Delphinium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  • Hermann Stadler: Delphinium L.. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,2, Stuttgart 1901, Sp. 2516.
  • Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen, Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 132–133.
  • Walter Erhardt, Erich Götz, Nils Bödeker, Siegmund Seybold: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Arten und Sorten. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5406-7, S. 1354–1355.
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen (Hrsg.): Atlas Florae Europaeae. Distribution of Vascular Plants in Europe. 8. Nymphaeaceae to Ranunculaceae. Akateeminen Kirjakauppa, The Committee for Mapping the Flora of Europe & Societas Biologica Fennica Vanamo, Helsinki 1989, ISBN 951-9108-07-6, S. 57-67.
  • Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/2827701545 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.

Einzelnachweise

  1. Zur Giftigkeit der Gattung. - Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie, Zürich/Schweiz. (deutsch)
  2. 2,0 2,1 Florian Jabbour, Susanne S. Renner: Consolida and Aconitella are an annual clade of Delphinium (Ranunculaceae) that diversified in the Mediterranean basin and the Irano-Turanian region. In: Taxon. Band 60, Nr. 4, 2011, S. 1029–1040, (Abstract).
  3. 3,0 3,1 Wang Wencai, Michael J. Warnock: Delphinium. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/1930723059 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  4. 4,0 4,1 Michael J. Warnock: Delphinium. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195112466 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  5. 5,0 5,1 Delphinium im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.

Weblinks

 Commons: Delphinium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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