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Privatgelehrter

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Ein Privatgelehrter ist eine in der Regel akademisch gebildete Person, deren Forschung privat motiviert und finanziert ist. Die wissenschaftlichen Ergebnisse werden nicht unbedingt veröffentlicht, sondern oft in Form privater Aufzeichnungen (Notizen, Tagebuch, Korrespondenzen usw.) gesichert.

Gründe und Merkmale

Die möglichen Gründe für eine Tätigkeit als Privatgelehrter sind vielfältig. Charakteristisch sind:

Zu den Hauptmerkmalen einer Tätigkeit als Privatgelehrter gehört eine existenzsichernde finanzielle Unabhängigkeit bzw. eine zumindest nebenberufliche Erwerbstätigkeit.

Stand der Forschung

Zwar gab es schon in der Antike Wissenschaftler, die ihren Lebensunterhalt nicht durch akademische Tätigkeiten sicherten, dennoch werden erst solche Wissenschaftler, die im 19. Jahrhundert oder später gelebt haben, als Privatgelehrte bezeichnet z. B. Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard und Walter Benjamin. Denn seither haben sich die Laufbahnen im Wissenschaftsbetrieb deutlich geändert, arbeiten viele Wissenschaftler an Universitäten und Forschungseinrichtungen und sind die apparativen Voraussetzungen mancher Forschungsgebiete sehr umfangreich geworden, so dass Wissenschaftler, die ohne akademische Unterstützung mit Forschungsergebnissen aufwarten können, in ihren Leistungen besonders hervortreten.

Wegen der vielfältigen Gründe und Erscheinungsformen einer Tätigkeit als Privatgelehrter gibt es bislang keine systematische Erforschung des Gesamtphänomens. Soweit es erforscht wird, erstrecken sich die Untersuchungen auf individuelle Fälle. Die Forschung erfolgt dabei zumeist fachbezogen, nur selten interdisziplinär.

Literatur

  • Erich Camenzind: Radikale Hingabe. Der Privatgelehrte Dr. Edgar Schorer, Freiburg (Schweiz) 1988, ISBN 385764267X
  • Henrik Franke: Moritz Traube (1826-1894). Vom Weinkaufmann zum Akademiemitglied. Der außergewöhnliche Weg des jüdischen Privatgelehrten und Pioniers der physiologischen Chemie (Studien und Quellen zur Geschichte der Chemie 9), Berlin 1998, ISBN 3929134217
  • Rolf Italiaander (Hg.): Hans-Hasso von Veltheim-Ostrau. Privatgelehrter und Weltbürger, Düsseldorf 1987, ISBN 3770007395
  • Theo Rasehorn: Das Ende des privaten Rechtsgelehrten. Zum Wissenschaftsbetrieb in der Jurisprudenz, in: Zeitschrift für Rechtspolitik 1986, S. 191-194
  • George Windholz u. a.: Vagaries of science, priority, independent discovery, and the quest for recognition (The case of Otto Kalischer, a German 'Privatgelehrter'), in: The Psychological record, 1993, vol. 43, n. 3, p. 339-350, ISSN 0033-2933

Siehe auch

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Privatgelehrter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.