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Persiko

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Logo der Kirschlikörmarke Persiko (Berentzen)

Persiko (frz. persicot,[1] aus lateinisch persicus für „Pfirsich“), auch Persico, ist ursprünglich ein Branntwein aus Obststeinen oder Bittermandeln. In Deutschland ist es auch die etwa seit den 1970er-Jahren üblich gewordene Bezeichnung eines eigentlich „Sauern mit Persiko“ genannten Likörs aus Sauerkirschsaft mit 16 bis 25 Volumenprozent Alkohol.

Geschichte

Die Herkunft des Persiko ist unbekannt. In Deutschland war er spätestens seit dem 18. Jahrhundert verbreitet.[2][3] Wegen der bei Steinobstverarbeitung unbeabsichtigt entstehenden Blausäure war er in einigen Ländern gemeinsam mit anderen als gesundheitsschädlich eingestuften Getränken wie dem Absinth ab 1915 verboten. Die namentliche Bezeichnung ist weder geschützt, noch existiert eine gesetzliche Definition des Getränks.[4][5]

Zutaten

Der klassische Persikolikör ist eine Unterform des Pfirsichlikörs. Für ihn wurden ursprünglich Extrakte oder Destillate aus Pfirsichkernen, Kirschkernen, Pfirsichblättern und Bittermandeln verwendet, zum Teil wurden auch ätherische Öle eingesetzt.[6]

Laut Meyers-Enzyklopädie von 1888 sollen zur Herstellung von Persiko-Likör

  • Bittermandelöl 4,0
  • Kardamomöl 5 Trpf.
  • Orangenblütenöl 2 Trpf.
  • Zitronenöl 5 Trpf.
  • Spiritus 4 Liter
  • Zucker 2,5 kg und
  • Wasser zu 10 Liter

verwendet werden. Am Ende heißt es als Hinweis zur Gesundheit wörtlich: „Selbstverständlich muß blausäurefreies Bittermandelöl verwandt werden.“

Persiko als Kultgetränk

Persiko (als Kurzbezeichnung für den Kirschlikör „Sauern mit Persiko“) wurde in den 1970er-Jahren zu einem unter Jugendlichen und Diskogängern beliebten Modegetränk.[4] Es war üblich, Persiko mit anderen Softdrinks und/oder Bier zu mischen. Anfang der 1980er-Jahre wurde es durch andere Getränke abgelöst und entwickelte sich zu einem Nischenprodukt.

Aktuelle Produkte

Unter der Bezeichnung Persiko vertreibt der Getränkehersteller Berentzen einen Sauerkirschlikör mit einem Alkoholgehalt von 25 Prozent.[7] In der Schreibweise „Persico“ wird vom Hersteller Hardenberg-Wilthen ein klassischer Sauerkirschlikör mit 18 % Alkoholgehalt angeboten, zusätzlich eine neuere Waldmeistervariante.[8] Zudem bieten zahlreiche kleinere Brennereien unter den Bezeichnungen „Persiko“ oder „Persico“ Liköre unterschiedlicher Zutaten an.[9][10] Auch unter seiner ursprünglichen Bezeichnung „Sauern mit Persiko“ (bzw. „mit Persico“) existiert der mit Persikoaroma hergestellte Sauerkirschlikör weiterhin.[11][12][13]

Seit 2003 vertreibt der Spirituosenhersteller Rauter unter dem Markennamen TABU einen dem ursprünglichen Persikorezept (ohne Zusatz von Sauerkirschsaft) folgenden Likör unter der Bezeichnung „Volume 33 rpm Persico“. Das Getränk enthält neben Pfirsichkern-, Bittermandel- und Pfirsichblütendestillat Auszüge aus Sandelholz sowie aus Rosen-, Nelken- und weiteren ätherischen Ölen und hat einen Alkoholgehalt von 33 Prozent.[4]

Weblinks

Wiktionary: persiko – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Dictionnaire de l'Académie française: Mit deutscher Übersetzung, Band 2. S. 61, Verlags-Comptoir, Grimma 1839 (bei Google Books)
  2. Charles Bryant: Carl Bryant's Verzeichniss der zur nahrung dienenden so wohl einheimischen als ausländischen Pflanzen. S. 342, Weidemanns Erben und Reich, Leipzig 1785 (bei Google Books)
  3. Ignaz Heinrich Schürmayer: Handbuch der medicinischen Polizei. S. 117, Enke, Erlangen 1848 (bei Google Books)
  4. 4,0 4,1 4,2 Kunstsprache trifft Kultgetränk: Die Wiederentdeckung von TABU Volume 33 rpm Persico. Pressetext auf der Website der Destillerie Rauter, abgerufen am 19. Dezember 2013
  5. Thomas Majhen: Die Barfibel. S. 507, Epubli Berlin 2013
  6. Erich Kolb (Hrsg.): Spirituosen-Technologie. S. 191, Behr’s Verlag, Hamburg 2002
  7. Berentzen Persiko, auf der Website der Berentzen-Gruppe AG, abgerufen am 18. Dezember 2013
  8. Hardenberg – Produkte auf der Website der Hardenberg-Wilthen AG, abgerufen am 18. Dezember 2013
  9. Persiko auf der Website der Edelbranntweinbrennerei Hartenstein, abgerufen am 18. Dezember 2013
  10. Persico auf der Website der Destillerie Felix Rauter, abgerufen am 18. Dezember 2013
  11. Wolff's Sauern mit Persiko auf der Website des Getränkehandels J. G. Wolff, abgerufen am 19. Dezember 2013
  12. Sauern mit Persico auf der Website des Spirituosenherstellers Schilkin, abgerufen am 19. Dezember 2013
  13. Erich Kolb (Hrsg.): Spirituosen-Technologie. S. 362, Behr’s Verlag, Hamburg 2002
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Persiko aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.