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Paul Leppin

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Paul Leppin (geb. 27. November 1878 in Prag; gest. 10. April 1945 ebenda) war ein deutschsprachiger Prager Schriftsteller.

Leben

Paul Leppin entstammte ärmlichen Verhältnissen. Zwar besuchte er das Gymnasium bis zur Matura, war danach jedoch gezwungen, eine Stelle bei der Prager Post- und Telegrafendirektion anzunehmen. Er war bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung im Jahre 1928 als Beamter tätig. Neben dieser bürgerlichen Existenz begann er früh mit dem Schreiben. Um die Jahrhundertwende galt Leppin, der u. a. mit Victor Hadwiger, Gustav Meyrink, Richard Dehmel und Else Lasker-Schüler befreundet war, als einer der Protagonisten der literarischen Bewegung „Jung-Prag“ und pflegte auch enge Beziehungen zu tschechischen Autoren. Nach dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei im Jahre 1939 wurde er von der Gestapo verhaftet und erlitt nach der Freilassung einen Schlaganfall. Leppin starb an den Spätfolgen einer Syphilis-Erkrankung.

Leppins literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Theaterstücke. Seine exzentrischen Prosawerke erzielten häufig wegen ihrer freizügigen Behandlung erotischer Themen Skandalerfolge; in seiner späten Lyrik, in der er sich vor allem mit seiner Heimatstadt Prag beschäftigt, fand der Autor hingegen zu einem ausgeglicheneren und melancholischen Ton. Leppin erhielt 1934 einen Schiller-Gedächtnispreis sowie 1938 eine Ehrengabe des tschechoslowakischen Ministeriums für Kultur.

Werke

  • Die Thüren des Lebens, Prag 1901
  • Glocken, die im Dunkeln rufen, Gedichte, Köln 1903
  • Daniel Jesus, Berlin [u.a.] 1905 (2. Auflage 1919, Verlag Ed. Strache; Wiederauflage 2001, Elfenbein Verlag)
  • Der Berg der Erlösung, Berlin 1908
  • Severins Gang in die Finsternis, München 1914 (Wiederauflagen 1988, Peter Selinka Verlag; 1998, Vitalis Verlag)
  • Hüter der Freude, Wien [u.a.] 1918 (Wiederauflage 2007, ssi-Verlag)
  • Venus auf Abwegen, Hamburg [u.a.] 1920
  • Das Paradies der Andern, Reichenberg [u.a.] 1921
  • Die bunte Lampe, Prag 1928
  • Der blaue Zirkus, Drama, Prag 1928
  • Rede der Kindesmörderin vor dem Weltgericht, Prag 1928 (Wiederauflage 1998, Ludewig Verlag)
  • Frühling um 1900, Prag [u.a.] 1936
  • Prager Rhapsodie, Prag (Wiederauflage in einem Band 2003, Vitalis Verlag)
    • 1. Helldunkle Strophen, 1938
    • 2. Das Antlitz der Mutter, 1938
  • Blaugast, posthume Erstausgabe, München [u.a.] 1984
  • Der Gefangene, Siegen 1988
  • Alt-Prager Spaziergänge, Ravensburg 1990
  • 13 Kapitel Liebe aus der Hölle, Werkausgabe, Band 1, Zürich 2007 (enthält eine Werkübersicht mit u.a. Erstausgabe Der Enkel des Golem, Drama, mit Bühnenentwürfen von Hugo Steiner-Prag; Erstausgabe des letzten Romans Monika; Wiederabdruck Rede der Kindesmörderin vor dem Weltgericht)

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Leppin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.