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Patty Hearst

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Patty Hearst auf Polizeifotos nach ihrer Verhaftung 1975

Patty Hearst (* 20. Februar 1954 in San Francisco, Kalifornien, als Patricia Campbell Hearst) ist eine Enkeltochter des einflussreichen US-amerikanischen Medienmoguls William Randolph Hearst und wurde 1974 durch eine spektakuläre Entführung durch die linksradikale Symbionese Liberation Army (SLA) bekannt. Sie schloss sich dieser an, wurde nach ihrer Verhaftung wegen Bankraubs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und später begnadigt.

Leben

Patty Hearst wuchs in einem wohlhabenden Umfeld in San Francisco als dritte von fünf Töchtern auf. Sie besuchte die Santa Catalina School in Monterey.

Die Symbionese Liberation Army (SLA) entführte die damals 19-jährige Millionenerbin am 4. Februar 1974. Hearst wurde eigenen Aussagen zufolge während der Entführung 57 Tage lang in einen Schrank von 1 × 1,7 Meter Größe gesperrt und misshandelt. Die SLA erpresste von der Familie Hearst mehrere Millionen US-Dollar, von denen die Entführer Lebensmittel kauften, die in den Armenvierteln von San Francisco, Oakland und Berkeley verteilt wurden.

Patty Hearst bei einem Bankraub

Am 3. April 1974, zwei Monate nach ihrer Entführung, gab sie per Audionachricht bekannt, dass sie sich der SLA angeschlossen hatte. Die Hintergründe für diese Handlung sind bis heute nicht geklärt. Bei der SLA nahm sie den Namen „Tania“ (inspiriert von der Guerrillera Tamara „Tania“ Bunke) an und beteiligte sich an mehreren Überfällen. Später ließ sie über ihren Anwalt eine Stellungnahme abgeben, der zufolge sie von der SLA unter LSD gesetzt und gegen ihren Willen zur Teilnahme an den Überfällen gezwungen wurde. Zudem sei sie sexuell missbraucht worden.

Am 18. September 1975 wurde Patty Hearst, neben anderen SLA-Mitgliedern, verhaftet und 1976 von einem Gericht in San Francisco zu 35 Jahren Haft verurteilt. In einem Berufungsprozess wurde die Strafe auf sieben Jahre herabgesetzt. Nach 21 Monaten wurde sie vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter begnadigt und am 1. Februar 1979 aus dem kalifornischen Bundesgefängnis bei San Francisco entlassen. 2001 erhielt sie ein „presidential pardon“ (vollständige Begnadigung) durch Bill Clinton.

Patty Hearst heiratete nach ihrer Freilassung ihren ehemaligen Leibwächter Bernard Shaw, der 2013 verstarb. Sie hat zwei Töchter, Gillian und Lydia, und lebt in New York.

Schauspielerin

Nach ihrer Begnadigung wirkte Patty Hearst in mehreren Filmen als Schauspielerin mit, darunter John Waters’ Komödien Serial Mom – Warum läßt Mama das Morden nicht? (1994) und A Dirty Shame (2004).

Nachwirkung

Patty Hearsts Autobiografie Every Secret Thing wurde 1988 von Regisseur Paul Schrader als Patty verfilmt. Ihre Entführung war auch Thema von Dokumentarfilmen wie Zorro und Patty Hearst (2004).[1]

Anthony Davis und Michael John LaChiusa schrieben 1991 die Oper Tania.

Die Berliner Band Stereo Total widmete Hearst auf ihrem 2007er Album Paris<>Berlin einen nach ihr benannten Song und produzierte für den Bayerischen Rundfunk das Hörspiel Patty Hearst – Princess and Terrorist.

Die amerikanische Punkrock-Band Smoke or Fire befasste sich mit Hearst in dem Lied The Patty Hearst Syndrome auf ihrem Album The Sinking Ship, 2007.

In der Simpsons-Folge Pranksta Rap bezeichnet Polizeichef Wiggum Bart Simpson als Patty Hearst, weil dieser seinen (unschuldigen) Entführer Kirk van Houten entlasten will.

Siehe auch

Literatur

  • Patricia Campbell Hearst, Alvin Moscow: Every Secret Thing. Doubleday, New York 1981.
  • William Graebner: Patty’s Got a Gun: Patricia Hearst in 1970s America. University Of Chicago Press, Chicago 2008, ISBN 0-226-30522-8.
  • Friedrich Hacker: Freiheit die sie meinen. Goldmann, München 1980.

Weblinks

 Commons: Patty Hearst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zorro und Patty Hearst (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.is) auf Arte.tv, abgerufen am 18. September 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Patty Hearst aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.