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Panikraum

Aus Jewiki
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Dieser Artikel beschreibt eine bauliche Einrichtung. Für den Spielfilm siehe Panic Room.
Arbeiter präparieren die Decke eines Panikraums mit Bewehrungsstahl für den Betonguss. Der Panikraum wird später in den Neubau eines Hauses eingesetzt und umbaut. Die Konstruktion ist relativ preisgünstig und kann auch selber nachgebaut werden.

Ein Panikraum ist ein gegen gewaltsames Eindringen geschützter besonderer Raum innerhalb einer Wohnung, eines Büros, eines sonstigen privaten Geschäftsraumes oder auch eines Schiffes.

Allgemeine Bauweise

Der Panikraum dient zum Rückzug der Anwesenden bei Bedrohung durch Einbrecher oder Attentäter. Er ist dazu in der Regel mit verstärkten Wänden, einer gepanzerten Tür und bruchsicheren Fenstern ausgestattet und verfügt außerdem über ein Telefon, mit dem sich Hilfe von außerhalb des Gebäudes rufen lässt. Weitere Ausstattungsmerkmale können sein: Lebensmittel und Wasser, eine Toilette, eine separate Belüftung, eine Beobachtungsmöglichkeit des Raums vor der Tür mittels Kamera oder Türspion, Waffen zur Selbstverteidigung sowie eine Notbeleuchtung. Solche Räume werden spätestens seit den 1990er Jahren konstruiert.[1]

Im Gegensatz zu dieser aufwendigen Art von Panikräumen werden in Europa vorwiegend Schlafzimmer als Panikräume konzipiert mit dem Ziel, dort bis zum Eintreffen der Polizei in Sicherheit zu sein. Deshalb sind Lebensmittelvorräte, Wasserreserven usw. nicht notwendig – lediglich eine hohe passive Sicherheit durch Tür und Fenster sowie eine effektive Außensicherung mit Videoüberwachung und Sensoren, die Eindringlinge detektieren.

Panikraum auf Schiffen

Bedingt durch die Zunahmen von Piratenattacken, insbesondere vor der ostafrikanischen Küste, werden auch Handelsschiffe verstärkt mit Panikräumen ausgestattet. Sie sollen verhindern, dass die Besatzungsmitglieder als Geiseln bzw. menschliche Schutzschilde genommen werden. Panikräume auf Schiffen sind häufig mit Kommunikationseinrichtungen wie Funk bzw. Satellitentelefon sowie mit technischen Einrichtungen zum Stoppen der Schiffsmaschinen ausgestattet. So konnte sich u. a. die Crew des Schwergutfrachters Beluga Fortune am 23. Oktober 2010 im Indischen Ozean in den Panikraum flüchten. Die Piraten verließen, nachdem sie keine Geiseln nehmen konnten und sich eine britische Fregatte näherte, erfolglos das Schiff.

Bekannte Einsätze

Der dänische Karikaturist Kurt Westergaard konnte sich am 1. Januar 2010 vor einem Mordversuch in den Panikraum seiner Wohnung retten. Dieser war eingebaut worden, nachdem Westergaard Morddrohungen auf Grund der Veröffentlichung seiner Karikaturen (2005) mit Darstellungen des muslimischen Propheten Mohammed erhalten hatte.

Panikraum in der Populärkultur

In der Öffentlichkeit wurde der Begriff des Panikraums vor allem durch den US-amerikanischen Kino-Krimi Panic Room (2002) bekannt.[2][3] Dessen Handlung spielt sich weitgehend in einem Panikraum ab. Auch in der US-amerikanischen Fernsehserie Supernatural (2005) und in der Fernsehserie Eureka (Staffel 2, Episode 13) wird ein Panikraum in die Handlung einbezogen. Auch in der US-amerikanischen Fernsehserie 24 flieht die Präsidentin der USA in einen Panikraum (Staffel 7). Der Westdeutsche Rundfunk produzierte 2009 ein Hörspiel Panikraum (Autor: Thomas Koch). Der spanisch-kolumbianische Thriller Das verborgene Gesicht (2011) handelt ebenfalls von einem Panikraum. In der dreiteiligen schwedischen Kinderfilm-Reihe Immer dieser Michel (1971-1973) flüchtet der kleine Junge Michel unzählige Male vor seinem wütenden Vater in einen Schuppen, den er von innen zusperrt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Joel Skousen: The Secure Home. 3. Auflage, Swift Learning Resources, Utah 1999, ISBN 1-56861-055-6.
  2. Perspektiven: Film-Panikraum als Verkaufsschlager. In: Focus. Nr. 18 (2002).
  3. stern.de: Trend: Panikräume sind der letzte Schrei. 24. Juni 2002.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Panikraum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.