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Norbert Frei

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Norbert Frei (* 1955 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Historiker. Er hat den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller Universität in Jena inne und leitet das Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Leben

Von 1973 bis 1978 studierte Frei Neuere Geschichte, Politik- und Kommunikationswissenschaften in München, wo er auch eine Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule absolvierte. 1979 promovierte er in München mit einer Arbeit über die „Nationalsozialistische Eroberung der Provinzpresse“ bei Kurt Sontheimer.

Anschließend war er von 1979 bis 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München tätig. Nach einer John-F.-Kennedy-Fellowship an der Harvard University 1985/86 arbeitete er von 1987 bis 1997 als Redaktionsmitglied an den „Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte“ (VfZ) mit und war Redakteur der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte.

Nach seiner Habilitation an der Universität Bielefeld 1995 mit einer vielbeachteten Studie über die „Vergangenheitspolitik“ in der Ära Adenauer nahm Frei 1997 einen Ruf an die Ruhr-Universität Bochum an. Zum Sommersemester 2005 wechselte er an die Friedrich-Schiller-Universität Jena. 1995/96 war Frei Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, 2008/09 Member am Institute for Advanced Studies in Princeton, N.J. Im Akademischen Jahr 2010/11 lehrte er als Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York.

Neben seiner Lehrtätigkeit gehört Norbert Frei zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten und Kommissionen an. Von 1996 bis 2003 war er Mitglied und bis 2001 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Fritz Bauer Instituts in Frankfurt am Main. Von 1997 bis 2005 war er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Schülerwettbewerbs Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten, seit 1999 ist er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Kuratoriums der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Seit 2000 gehört er dem Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv an und ist seit 2005 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Koebner Minerva Center for German History an der Hebrew University Jerusalem. Von 1999 bis 2002 war er Mitglied der Unabhängigen Historischen Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann im „Dritten Reich“. 2011 wurde Frei als Ordentliches Mitglied in die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig gewählt.

Längerfristige Forschungsprojekte an seinem Lehrstuhl betrafen die Praxis der Wiedergutmachung in Deutschland und Israel seit 1952 und die Geschichte des Flick-Konzerns im „Dritten Reich“ (beide 2009 abgeschlossen). 2005 berief Bundesaußenminister Joschka Fischer Frei in die Unabhängige Historikerkommission – Auswärtiges Amt, die die Geschichte des Auswärtigen Dienstes im Nationalsozialismus und den Umgang mit dieser Vergangenheit nach 1945 eingehend untersuchte.[1] Im Oktober 2010 publizierte die Kommission ihre Ergebnisse als Buch unter dem Titel Das Amt und die Vergangenheit, um das eine kontroverse Diskussion folgte.

Frei beteiligte sich unter anderem an der Debatte über die Wehrmachtsausstellung[2] und bemüht sich um eine Vermittlung seiner Forschungsergebnisse in eine breitere Öffentlichkeit.[3]

Schriften

Monographien

Herausgeberschaften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Unabhängige Historikerkommission. In: Auswärtiges-Amt.de, 28. Oktober 2010, abgerufen am 17. Dezember 2010. Vgl. Webseite der Historikerkommission: Unabhängige Historikerkommission zur Aufarbeitung der Geschichte des Auswärtigen Amts in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik. In: Uni-Marburg.de, abgerufen am 17. Dezember 2010.
  2. N. Frei: Faktor 1000. Wehrmacht und Wahrheit in Zeiten der Krawallkommunikation. In: FAZ, 2. November 1999.
  3. Vgl. z.B. N. Frei: Vom Alter der jüngsten Vergangenheit. Siebzig Jahre „Machtergreifung“ des Nationalsozialismus: Was bedeutet die Zäsur des Jahres 1933 für das Gedächtnis und die politische Gegenwart der Deutschen? In: SZ, 30. Januar 2003.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Norbert Frei aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.