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Nathan Gelbart

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Nathan Gelbart

Norman Nathan Gelbart (geb. 12. April 1966 in Frankfurt am Main) ist Rechtsanwalt in Berlin und war bis 2016 zehn Jahre lang Vorsitzender von Keren Hayesod Deutschland (Nachfolger: Sammy Endzweig).

Leben

Laufbahn

Gelbart ist seit 1996 in Deutschland und seit 2014 in Israel als Rechtsanwalt zugelassen. Von 1996 bis 2006 war er in seiner Berliner Gemeinschaftskanzlei Gelbart & Nicklass tätig. Von 2006 bis 2016 war er für die Wirtschaftskanzlei Fritze Wicke Seelig in Berlin und Tel Aviv tätig, ab 2013 als geschäftsführender Partner.[1] Im gleichen Zeitraum war er Deutschlandvorsitzender von Keren Hayesod Deutschland. Bis 2014 war er auch Mitglied im Oberen Schieds- und Verwaltungsgericht des Zentralrates der Juden in Deutschland.[2] Seit 2016 ist er Partner in der Praxisgruppe Immobilienrecht bei PricewaterhouseCoopers Legal.[1] Gelbart ist auch Mitglied des European Jewish Parliament (EJP; ehemals European Jewish Union – EJU)[2] und verfasste diverse Beiträge im Journalistenblog Achgut – Die Achse des Guten[3] und in der Jüdischen Allgemeinen.[4]

Prominente Fälle (Auswahl)

Als Rechtsanwalt vertrat er beispielsweise 2008 erfolgreich den TuS Makkabi Berlin gegen die VSG Altglienicke, nachdem bei einem Spiel der zweiten Mannschaften Altglienicker Zuschauer mit antisemitischen Parolen gegen die Makkabi-Spieler gepöbelt hatten. Der Streit sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen.

Derzeit (2017) vertritt er den SV Babelsberg 03 (SVB 03) in einer Sache gegen den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV), der Ausschreitungen und damit verbundene Spielunterbrechungen bei einem Spiel des SVB 03 am 28. April 2017 gegen den FC Energie Cottbus im Karl-Liebknecht-Stadion vorausgingen. Im Gästeblock waren ca. 100 Rechtsradikale versammelt, die die Arme zum Hitlergruß streckten und mit dem Ruf „Arbeit macht frei. Babelsberg 03“ sowie „Zecken, Zigeuner und Juden“ pöbelten.[5] Ein SVB 03-Fan erwiderte mit dem Ruf „Nazischweine raus!“ und auf beiden Fanseiten flogen Feuerwerkskörper. Beide Vereine erhielten Geldstrafen, wobei die des FC Energie nach dessen Protest erheblich abgemildert wurde. Ein Berufungsverfahren auf Antrag des SVB 03 wurde wie auch ein folgender Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens vom NOFV wegen eines angeblichen Formfehlers abgelehnt.[6]

Ebenfalls für Schlagzeilen sorgt der Fall, in dem die Fluggesellschaft Kuwait Airways aufgrund des umstrittenen „Einheitsgesetzes zum Israel-Boykott“ des Emirats Kuwait einen Israeli als Passagier ablehnte, der von Gelbart im Verfahren vor dem Landgericht Frankfurt am Main vertreten wird.[7][8]

Vor dem Landgericht München I verteidigte Gelbart 2016 Charlotte Knobloch im Prozess gegen den jüdischen Publizist Abraham Melzer, dem sie nachsagte, er sei „für seine antisemitischen Äußerungen regelrecht berüchtigt“, woraufhin Melzer sie wegen Beleidigung und Verleumdung verklagt hatte.[9]

Gelbart ist mit Henryk M. Broder befreundet und vertrat diesen in einem gegen die Publizistin Evelyn Hecht-Galinski angestrengten Verfahren, das vom Landgericht Berlin abgewiesen wurde. Sie hatte Broder einen „Pornoverfasser“ genannt. Der Prozess ging in die Rechtsgeschichte ein und die Medien berichteten vielfach.[10]

Fernsehdarstellerrollen

Literatur

  • Sandra Kreisler und Norman Nathan Gelbart. In: Andrea von Treuenfeld: Erben des Holocaust. Leben zwischen Schweigen und Erinnerung. Gütersloher Verlagshaus, 2017. ISBN 978-3-641-20867-7
  • Meine Fehde mit Micha Brumlik – Broders Anwalt und die Israel-Lobby. In: Abraham Melzer: Die Antisemitenmacher: Wie Kritik an der Politik Israels verhindert wird. Westend, Frankfurt 2017, Kap. 12. ISBN 978-3-864-89681-1

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Nathan Gelbart aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.