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Michael Sommer (Gewerkschafter)

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Michael Sommer (2010)

Michael Volker Sommer (* 17. Januar 1952 in Büderich, heute Ortsteil von Meerbusch) ist seit dem 28. Mai 2002 Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und seit 1981 Mitglied der SPD.[1] Er ist mit der Journalistin Ulrike Sommer verheiratet.

Leben

Sommer wurde in Meerbusch geboren. Seine Mutter († 1986) war Chefsekretärin und der Vater Prokurist im Rüstungskonzern Rheinmetall. Er lebte als Kind in einem Waisenhaus und zog später mit seiner Mutter nach Berlin. Er studierte von 1971 bis 1980 Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin als Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung (1977–1979) und war drei Jahre lang Mitglied der SEW-Hochschulgruppe.

DPG / ver.di

Seit 1971 ist er Mitglied der Deutschen Postgewerkschaft (DPG), die 2001 in der Gewerkschaft ver.di aufgegangen ist. Zunächst (1971–1980) hatte er verschiedene ehrenamtliche Gewerkschaftsfunktionen inne. Nach dem Studienabschluss und seiner Diplomarbeit über Privatisierungsperspektiven im deutschen Postwesen (1979) arbeitete er hauptberuflich für die Postgewerkschaft: 1980 als Dozent im Bildungszentrum der DPG in Gladenbach. 1981 wurde Michael Sommer Sekretär des DPG-Bezirksvorstandes Bremen, 1982 Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Hauptvorstand der DPG und – nach einem dreimonatigen Studienaufenthalt in den USA (1987) – von 1988 bis 1993 Hauptabteilungsleiter Zentrale Angelegenheiten bzw. Leiter der Abteilung Vorstands- und Grundsatzangelegenheiten beim Hauptvorstand der DPG. Seit Oktober 1993 war Sommer Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstandes der DPG und seit Oktober 1997 Stellvertretender Vorsitzender der DPG.

Seit dem 18. März 2001 war er Stellvertretender Bundesvorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di.

DGB-Vorsitzender

Am 28. Mai 2002 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt, am 10. Dezember 2004 zum ersten stellvertretenden Präsidenten des Internationalen Bundes Freier Gewerkschaften (IBFG) und Vorsitzenden des IBFG-Lenkungsausschusses, am 3. November 2006 zum stellvertretenden Präsidenten des neu gegründeten Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB).[1] Am 25. Juni 2010 wurde er auf dem 2. IGB-Weltkongress zum Präsidenten des Internationalen Gewerkschaftsbundes gewählt.

Positionen

Sommer forderte in seiner Funktion als DGB-Vorsitzender mehrfach Steuererhöhungen. Zuletzt sprach er sich für die Anhebung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent, eine Reichensteuer von zusätzlich drei Prozent, die Wiedereinführung der Vermögensteuer und eine höhere Erbschaftsteuer aus[2]. Er tritt für einen allgemein verbindlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde ein[3].

Am 5. Februar 2013 traf sich Sommer mit Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière. De Maizière folgte damit einer Einladung des DGB und ist seit 30 Jahren der erste Bundesverteidigungsminister, der zu Gesprächen ins DGB Haus geladen wurde.[4] Im Anschluss an das Gespräch erklärte de Maiziere: "Die Bundeswehr ist ein Teil der Friedensbewegung", genauso wie es die Gewerkschaften wären. Sommer freute sich über "[...]ein sehr tolles Gespräch mit einem sehr offenen Minister."[5] Für seinen öffentlich vollzogenen "Schulterschluss mit der Bundeswehr" wurde Sommer aus den eigenen Reihen und durch verschiedene gewerkschaftsnahe FriedensakivistInnen heftig kritisiert.[6] Ihm wurde vorgeworfen, dass er durch das vom DGB forcierte Treffen, wie durch die unwidersprochene Hinnahme der Äußerung de Maizières, die Bundeswehr sei Teil der Friedensbewegung, das objektiv und historisch notwendige kritische Verhältnis zwischen Gewerkschaften und Bundeswehr untergraben und stattdessen für eine gemeinsame Politik werben würde, was beispielsweise die Tageszeitung Neues Deutschland mit der Überschrift "DGB jetzt Teil der Truppe" kommentierte.[7] Aus den Reihen der Friedensbewegung, die traditionell eng mit den Gewerkschaften zusammenarbeitet, wurden mehrere offene Briefe an Michael Sommer verfasst und teils online[8], teils in Tageszeitungen, wie Junge Welt veröffentlicht.[9]

Ehrungen

Sonstiges

Michael Sommer war am 23. Mai 2004 Mitglied der 12., am 23. Mai 2009 Mitglied der 13., am 30. Juni 2010 Mitglied der 14. und am 18. März 2012 Mitglied der 15. Bundesversammlung. Er wurde stets auf Vorschlag der SPD gewählt.

Im September 2013 spendete er seiner Frau, die an Nierenversagen leidet, eine seiner Nieren.

Einzelnachweise

Weblinks

 Commons: Michael Sommer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Michael Sommer (Gewerkschafter) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.