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Menachem Mendel Taub

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Menachem Mendel Taub
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Menachem Mendel Taub (19232019), Kaliver Rebbe (Jerusalem)

28. April 2019: Rabbi Menachem Mendel Taub, der Kalever Rebbe, ist in Jerusalem im Alter von 96 Jahren verstorben. Er war der einzige Überlebende seiner Familie, die in Auschwitz vernichtet worden ist. Einen Namen machte er sich weltweit vor allem dadurch, nichts zu unterlassen, das Andenken an die Holocaust-Opfer am Leben zu erhalten.

Leben

Während der Nazi-Herrschaft machte er die schlimmsten Qualen durch und musste auch chemische Misshandlungen ("Experimente", u. a. durch Mengele) über sich ergehen lassen. Das hatte unter anderem zur Folge, dass der Kalever Rebbe wohl zwei adoptierte Töchter hatte, doch keine eigenen, biologischen Kinder zeugen konnte. Auch war es den Experimenten der Nazis zu «verdanken», dass der Rebbe keinen Bartwuchs mehr hatte.

Rabbi Taub, der sechste in direkter Linie seit dem Gründer der Dynastie, Raw Jizchak Eisik von Kaliv, kam 1923 in der transsylvanischen Ortschaft Marita zur Welt. Noch vor dem Weltkrieg verlobte er sich mit Shifra Shapira, die wie er selber den Krieg überlebte. Die Beiden heirateten nach dem Holocaust. Nach einem ersten Aufenthalt in den USA liess das Paar sich in Rishon le Zion nieder, dann in Bnei Berak und zuletzt in Jerusalem.

Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin betrauerte Rabbi Taubs Tod und hob dessen «echte Israel-Liebe» hervor. Im Gegensatz zu anderen ultra-orthodoxen Rabbinern liess der Kalever Rebbe sich von den Medien interviewen, um, wie «Haaretz» schrieb, seine Memoiren des Holocausts festzuhalten. «Als wir im Warschauer Ghetto waren», erinnerte der Verstorbene sich, «versuchten die Deutschen, uns wenige Stunden vor unserem Abzug in die Flammen zu werfen. Was bringt Dir das, fragte ich Gott im Himmel. Bald werde ich mit meinen Brüdern und Schwestern im Himmel sein, und niemand würde übrig bleiben. Lass uns leben. Ich verspreche Dir, auf ewig das Schma-Gebet zu sagen». Dieser Verpflichtung kam der Kalever Rebbe während Jahrzehnten nach. – Zur Schweiz hatte der Verstorbene eine besondere Beziehung. Solange seine physischen Kräfte es ihm gestatteten, pflegte er im Sommer nach Celerina bei St. Moritz zu kommen.

Der Rebbe wurde auf dem Har Hamenuchot in der Chelkas Harabbanim, in der Nähe des Kever des Belser Rebben (mit dem er eine enge Beziehung hatte) begraben. Der Enkel des Rebben, Raw Jisrael Mordechai Horowitz, wurde zu seinem Nachfolger bestimmt.

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