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Martin Heidingsfelder

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Martin Heidingsfelder (2012)

Vorlage:Infobox American-Football-Spieler

Martin Heidingsfelder (* 19. Juli 1965) ist ein ehemaliger American-Football-Spieler, der mit seinem Verein Ansbach Grizzlies 1985 die deutsche Meisterschaft errang und zwei Jahre später mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister wurde. Als Mitgründer des VroniPlag Wikis wurde er einer breiteren Öffentlichkeit unter dem Pseudonym Goalgetter bekannt.[1][2][3]

Leben

Heidingsfelder wuchs u. a. in Ansbach und Windsbach auf. 1986 machte er am Martin-Behaim-Gymnasium in Nürnberg sein Abitur. Seit 1988 arbeitet er als Selbstständiger.[4] 1999 erlangte er einen Abschluss als Diplom-Kaufmann an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.[5] Von 1999 bis 2002 war er als Vorstand und Geschäftsführer im Bereich Online-Forschung tätig.[6] Heute betreibt er nach eigenen Angaben eine „Ein-Mann-Firma“.[4]

Sportlicher Werdegang

In den 1980ern war Heidingsfelder Spieler in der American-Football-Mannschaft der Ansbach Grizzlies. Mit diesem Verein wurde er in den Jahren 1983, 1984 und 1986 deutscher Vizemeister und 1985 deutscher Meister.[7] Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 1987 Vize-Europameister.[8]

Politische Aktivitäten

Heidingsfelder trat 2004 in die SPD ein.[5] Im Jahr 2005 war er Mitinitiator der Aktion Angela? Nein Danke, die eine schwarz-gelbe Koalition verhindern wollte.[9] Bei der Kommunalwahl im März 2008 kandidierte er für den Stadtrat von Nürnberg,[10] verfehlte jedoch den Einzug ins Stadtparlament.[11] Im Oktober 2012 beendete Heidingsfelder seine Mitgliedschaft bei der SPD und gab bekannt, dass er schon länger Mitglied der Piratenpartei sei. Er kandidiert auf den Landeslisten der Piraten für den Bayerischen Landtag und den Bundestag 2013.[12]

VroniPlag Wiki

Heidingsfelder war im März 2011 unter dem Pseudonym Goalgetter Mitbegründer des VroniPlag Wiki, nachdem an anderer Stelle[13][14] Plagiatsvorwürfe gegen Veronica Saß, die Tochter des CSU-Politikers Edmund Stoiber, veröffentlicht worden waren. In den Medien galt er als dessen Gründer.[2][1][15][16] Am 19. Juli 2011 wurden ihm wegen fortdauernder Konflikte mit den anderen Administratoren des Wikis die erweiterten Administrationsrechte entzogen.[17] Am 3. November 2011 wurde sein Account auf der Plattform nach Auseinandersetzungen über die Nutzung des Internetdienstes Twitter auf unbeschränkte Zeit gesperrt.[18]

SchavanPlag Wiki

Heidingsfelder startete das SchavanPlag Wiki im Mai 2012,[19] nachdem in dem mit SchavanPlag Wiki nicht zu verwechselnden Blog schavanplag[20] Plagiatsvorwürfe gegen Annette Schavan veröffentlicht worden waren. Im SchavanPlag Wiki warf Heidingsfelder Schavan vor, in ihrer Dissertation von sich selbst abgeschrieben zu haben, und forderte über die Augsburger Allgemeine Zeitung den Rücktritt der Bundesministerin.[19] Nach ersten Recherchen von Spiegel Online, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Tageszeitung Die Welt konnten die Vorwürfe des „Eigenplagiats“ nicht bestätigt werden.[21][22][23] Ein Gutachten der Universität Düsseldorf entlastete Schavan von den von Heidingsfelder erhobenen Vorwürfen.[24][25] Spiegel Online bewertete die Vorwürfe im Anschluss als falsch und nicht haltbar.[26] In der Süddeutschen Zeitung hielt Heidingsfelder daraufhin seine Rücktrittsforderung aufrecht und kommentierte den Zusammenhang mit den Worten: „Auch egal, dann hat sie eben diesen Aufsatz aus ihrer Doktorarbeit abgeschrieben, also ist es andersherum ein Eigenplagiat.“[27]

PolitPlag Wiki

Angesichts der anstehenden Wahlen im Jahr 2013 startete Heidingsfelder im Januar 2013 das kommerziell orientierte Unternehmenswiki PolitPlag Wiki, auf dem Dissertationen aller kandidierenden Politikerinnen und Politiker gegen Entgelt geprüft werden können.[3][28] Gegen Entgelt im mehrstelligen Bereich nimmt Heidingsfelder die Jagd auf politische Opfer auf und entwickelte mit PolitPlag ein vielleicht umstrittenes Geschäftsfeld. [29] [30]

Veröffentlichungen

  • Thomas Bamert, Martin Heidingsfelder: Designeffekte in Online-Umfragen. in: Online-Marktforschung, 2001, S. 165-178. ISBN 978-3-409-11781-4
  • Lorenz Gräf, Martin Heidingsfelder: Bessere Datenqualität bei WWW-Umfragen - Erfahrungen aus einem Methodenexperiment mit dem Internet-Rogator, in: Online Research: Methoden, Anwendungen und Ergebnisse. Hogrefe Verlag, 1999, S. 113-126. ISBN 978-3-8017-1201-3
  • Frank Knapp, Martin Heidingsfelder: Drop-Out-Analyse: Wirkungen des Untersuchungsdesigns. In: U.-D. Reips et al. (Hrsg.): Current Internet Science- trends, techniques, results. Aktuelle Online-Forschung - Trends, Techniken, Ergebnisse. Online Press, Zürich 1999 (online, abgerufen am 6. November 2011). Auf Englisch als Drop-out-analysis: Effects of the survey design erschienen in U.-D. Reips & M. Bosnjak (Eds.), Dimensions of Internet Science (S. 221–230). Pabst, Lengerich 2001.
  • Martin Heidingsfelder: Wird die Wissenschaft aus den Plagiatsfällen lernen? In L. Engell, B. Siegert (Hrsg.): Zeitschrift für Medien- und Kulturforschung, S. 61-65 ISBN 978-3-7873-2238-1

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 VroniPlag Wiki:FAQ, „Wie entstand VroniPlag Wiki?“, zugegriffen: 2013-02-06.
  2. 2,0 2,1 Stefan Tomik: Tanz der Sockenpuppen. faz.net, 21. August 2011, abgerufen am 23. Oktober 2011.
  3. 3,0 3,1 Peter Viebig: Wie redlich müssen Plagiatsjäger sein. NZ-Online, 31. Januar 2013, abgerufen am 3. Februar 2013.
  4. 4,0 4,1 Der Plagiate-Jäger unter Druck. Schwarzwälder-Bote, 5. August 2011, abgerufen am 10. August 2011.
  5. 5,0 5,1 der springende punkt! info der spd nürnberg. SPD Nürnberg, Februar 2006, S. 7, abgerufen am 8. August 2011.
  6. Kurz Notiert, Computerwoche, 18. Januar 2002.
  7. Grizzlies 1981. e.V. abgerufen am 25. August 2012
  8. Football History, abgerufen am 25. August 2012
  9. http://www.angela-nein-danke.de/wbh.htm
  10. http://web.archive.org/web/20080507082731/http://www.spd-stpeter.de/
  11. http://www.wahlen.nuernberg.de/kommunalwahl2008/ana/StRW2008Ergebnisheft.pdf
  12. BY:Aufstellungsversammlung BTWListe/Ergebnis. Piratenpartei, 20. Oktober 2012, abgerufen am 28. Januar 2013.
  13. Kultur: Kapitel als Kopie. Süddeutsche.de, 23. März 2011, abgerufen am 11. Januar 2013.
  14. Peter Viebig: Wo lässt die CSU Dissertationen schreiben? Vip-Raum, 26. März 2011, abgerufen am 11. Januar 2013.
  15. Aberkennung von Doktortiteln: Was ist gerecht in der Wissenschaft?, tagesschau.de, Mitbegründerin des VronPlag, Deborah Weber-Wulff, 2013-02.
  16. Goalgetter nach der Wiki-Initialisierung: "Wir haben beschlossen", 2011-03-27.
  17. Manuel Bewarder: Plagiatsjäger degradieren VroniPlag-Gründer. welt.de, 19. Juli 2011, abgerufen am 17. August 2012.
  18. Johannes Wiedemann: VroniPlag wirft Gründer Heidingsfelder raus. welt.de, 4. November 2011, abgerufen am 17. August 2012.
  19. 19,0 19,1 Wenn Schavan von Schavan abschreibt. taz.de, 30. Mai 2012, abgerufen am 25. August 2012.
  20. schavanplag. Abgerufen am 25. August 2012.
  21. Frauke Lüpke-Narberhaus, Oliver Trenkamp: Schavan soll bei Schavan abgeschrieben haben. Spiegel Online, 30. Mai 2012, abgerufen am 25. August 2012.
  22. Heike Schmoll: Neuer Vorwurf gegen Schavan. faz.net, 30. Mai 2012, abgerufen am 25. August 2012.
  23. Manuel Bewarder: Schavan von neuen Vorwürfen vermutlich entlastet. welt.de, 1. Juni 2012, abgerufen am 25. August 2012.
  24. Klaus Brinkbäumer, Jan Friedmann, Barbara Schmid, Markus Verbeet: In Autopsie. Der Spiegel, 42, 2012, S. 17f.
  25. Heike Schmoll: Schwere Plagiatsvorwürfe gegen Schavan. faz.net, 14. Oktober 2012, abgerufen am 14. Oktober 2012.
  26. Oliver Trenkamp: Forschungsministerin im Titelkampf. Spiegel Online, 14. Oktober 2012, abgerufen am 14. Oktober 2012.
  27. Evelyn Roll: Zitat Ende. Süddeutsche Zeitung, 15. Oktober 2012, S. 3.
  28. Spiegel: Wer verbirgt sich hinter den Plattformen, die Doktorarbeiten von Politikern als Fälschungen enttarnen?, Ausgabe 29/2011
  29. Süddeutsche: Der Titeljäger, vom 9. Februar 2013
  30. Süddeutsche: Nur die Wissenschaft weiß, was Wissenschaft, vom 8. Februar 2013
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