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Maria Bildstein

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Wallfahrtsort Maria Bildstein in der Schweiz. Für die gleichnamige Wallfahrtskirche in Österreich, siehe Bildstein (Vorarlberg).
Darstellung von 1848

Maria Bildstein ist ein Marienwallfahrtsort auf dem Benkner Büchel bei Benken im schweizerischen Kanton St. Gallen. Er verfügt über eine Wallfahrtskirche, einen Kalvarienberg, einen Bilderhort, ein Priesterhaus sowie zahlreiche originelle Grotten und Kapellen.

Geographie

Der Wallfahrtsort liegt auf 528 m ü. M. auf der Ostseite des Benkner Büchels mitten im Wald und ist über mehrere Wanderwege oder die Zufahrtsstrasse von Benken zu erreichen.

Johann Heinrich Jud und seine Marienstatue

Geschichte

Der Wallfahrtsort wurde 1519 mit dem Bau eines kleinen Bildstocks für eine Madonnen-Figur gegründet. Die Gründung soll auf den Meisterknecht des Klosters Schänis Johann Heinrich Jud zurückgehen, der der Heiligen Maria dieses Opfer vermutlich zur Abwendung der Pestepidemie darzubringen gedachte. Der spätere Übername „Gfrörer Chapelli“ ist im Zusammenhang mit dem jahrhundertelangen Problem der in der Linthebene grassierenden Sumpfkrankheit zu sehen.

Bereits im 18. Jahrhundert entstand neben dem Bildstock eine kleine Pilgerkapelle und um 1830 eine grössere Gebetskapelle. Unter Federführung des Benkner Kaplans Alois Widmer (1813-1867) wurde Maria Bildstein 1848 mit der ersten steinernern Kapelle „Unserer Lieben Frau vom Siege“ zum grösseren Wallfahrtsort ausgebaut. Eine 1884 von Clemens Steiner erbaute üppig ausgestattete Wallfahrtskapelle musste 1956 einer grossen Wallfahrtskirche mit Krypta weichen. Die künstlichen Grotten und Kapellen sowie der Kalvarienberg gehen auf die Initiative Johann Anton Hafners (1862-1929) zurück.[1]

Kirche

Sehenswürdigkeiten

Wallfahrtskirche

Die Wallfahrtskirche im Wald wurde nach Plänen von Hans Burkard 1965-66 errichtet. Der zweischiffige Bau mit seitlichem Glockenturm verfügt über eine gedeckte Vorhalle. Der Hochaltar mit dem zugekauften spätgotischen Gnadenbild „Maria mit dem Kinde“ dominiert den Raum. Im Seitenschiff ist die barocke Holzstatuette des „Christus an der Geisselsäule platziert, die schon seit 1740 in Maria Bildstein steht. Die Krypta ist mit Glasmalereien von Jost Blöchliger ausgestattet. Neben dem Vesperbild von 1884 ist hier auch der ursprüngliche Bildstock mit der Marienstatue von 1519 aufgestellt. Der Vorplatz der Kirche ist mit mehreren Reihen von Steinbänken für Wallfahrten versehen.

Bilderhort

In einem Holzgebäude ist der Bilderhort eingerichtet, in dem diverse Votiv-er und andere Bilder aus der 1966 abgebrochenen Bildsteinkapelle von 1883 aufbewahrt werden, darunter ein Gemälde der Seeschlacht von Lepanto, das Eugen Zardetti 1884 schuf.

Kreuzigung

Kreuzweg mit Kalvarienberg

Der in den 1880er Jahren auf Initiative von Johann Anton Hafner geschaffene Kreuzweg besteht vornehmlich aus Bildstöcken im Neorenaissance-Stil mit plastischen Figuren. Einzelne Stationen sind origineller konzipiert, so die Kreuzigungsgruppe im Stil eines Kalvarienbergs oder die Grablegungsgrotte.

Kapellen und Grotten

Originell sind die elf Grotten, die teils mit umfangreichem plastischem Figurenprogramm, teils mit Glasmalereien ausgestattet sind. Sie zeigen Szenen aus dem Leben Christi oder sind Heiligen geweiht. Die Maria-Lourdes-Grotte ist bei Wallfahrern besonders beliebt.

Bemerkenswert ist die kleine Meinradskapelle, die vollständig aus Holz erbaut und in die natürlichen Bäume des Waldes integriert wurde. Beim Priesterhaus steht der weiterer Magdalenen-Bildstock.

Infrastruktur

Der Wallfahrtsort wird ständig durch Geistliche betreut, die im Priesterhaus wohnen. Daneben verfügt der Wallfahrtsort über einen eigenen Kiosk, eine WC-Anlage und drei Restaurants im näheren Umkreis.[2]

Bedeutung

Maria Bildstein ist ein überregional bekannter und beliebter Wallfahrtsort. Darüber hinaus gilt die Ausgestaltung des Ortes aus kunstgeschichtlicher und landschaftsarchitektonischer Sicht als Unikum im gesamten nördlichen Alpenraum. In den Südalpen sind nur die barocken Sacri Monti als vergleichbare Anlagen zu erwähnen.[3] Die Pilgerstätte kann mit ihrer Vielzahl an in die Landschaft eingebetteten Kapellen und Grotten zu den originellsten des 19. Jahrhunderts gezählt werden.

Galerie

Weblinks

 Commons: Maria Bildstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Maria Bildstein – Der Wallfahrtsort des Linthgebiets im Wandel der Zeiten, Stiftungsrat Maria Bildstein, Benken 1979, S. 15-77.
  2. Maria Bildstein – Der Wallfahrtsort des Linthgebiets im Wandel der Zeiten, Stiftungsrat Maria Bildstein, Benken 1979, S. 15-107.
  3. Kunstführer durch die Schweiz - Band 1, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 2005.

Literatur

  • Kunstführer durch die Schweiz. Band 1, Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2005.
  • Maria Bildstein – Der Wallfahrtsort des Linthgebiets im Wandel der Zeiten, Stiftungsrat Maria Bildstein, Benken 1979.
47.192399.02107
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Maria Bildstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.