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Magdalena Kopp

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Magdalena Kopp (* 1948 in Neu-Ulm) ist eine deutsche Fotografin aus Neu-Ulm. Sie war zeitweise die Ehefrau des als „Carlos“ bekannten Terroristen Ilich Ramírez Sánchez.

Leben

Magdalena Kopp wuchs im bayerisch/schwäbischen Neu-Ulm als Tochter eines Postbeamten und einer Kellnerin auf. Dort absolvierte sie nach dem Schulabschluss eine Ausbildung als Fotografin. Im Jahre 1967 ging sie nach Frankfurt am Main; dort verkehrte sie Anfang der 1970er Jahre in linken Studentenkreisen und lebte mit Freund und gemeinsamer Tochter in einer Wohngemeinschaft. Sie arbeitete beim Verlag Roter Stern und gehörte zu den Mitbegründern der Frankfurter „Revolutionären Zellen“ (RZ). Mitglieder dieser Gruppe, der neben ihrem neuen Freund Johannes Weinrich auch Hans-Joachim Klein, Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann angehörten, waren an dem Überfall auf die OPEC-Konferenz 1975 und an der Entführung einer Air-France-Maschine von Tel Aviv nach Entebbe im Jahr 1976 beteiligt.

Mit Weinrich, der 1975 an einem fehlgeschlagenen Anschlag auf ein israelisches Flugzeug auf dem Pariser Flughafen beteiligt war, tauchte sie 1978 im Ausland unter. Weinrich war mit dem international gesuchten Terroristen Ilich Ramírez Sánchez, genannt Carlos, befreundet.

Ilich Ramírez Sánchez

Ab 1979 war Magdalena Kopp mit Carlos liiert und arbeitete in seinem engsten Kreis mit. Am 16. Februar 1982 wurde sie in Paris auf den Champs-Elysées mit dem Mittäter Bruno Bréguet verhaftet, als sie einen Sprengstoffanschlag auf den Sitz eines anti-syrischen Magazins, Al Watan Al Arabi, verüben wollte.

Während ihrer Inhaftierung verübte Carlos als Vergeltung mehrere Anschläge mit zahlreichen Todesopfern auf französische Ziele.

Bald nach ihrer Haftentlassung 1985 kehrte sie zu Carlos zurück und lebte mit ihm und der 1986 geborenen Tochter in der syrischen Hauptstadt Damaskus. 1991 ließ Carlos im Libanon seine Ehe mit Magdalena Kopp amtlich nach islamischen Recht registrieren. Magdalena Kopp war bei dem amtlichen Akt nicht anwesend.

Magdalena Kopp gelangte 1992 mit ihrer Tochter in Carlos’ Heimat Venezuela und lebte dort drei Jahre im Kontakt mit Carlos’ Familie. Nachdem Carlos 1994 im Sudan festgenommen und an Frankreich ausgeliefert worden war, kooperierte sie mit deutschen Behörden und sagte sich von Carlos los. Ende 1995 kehrte Magdalena Kopp mit ihrer Tochter nach Neu-Ulm zurück, wo sie seither lebt. Sie stellte sich den Ermittlungsbehörden als Zeugin zur Verfügung.[1] Carlos schreibt jedes Jahr eine Karte zum Geburtstag an seine Tochter.

Magdalena Kopp veröffentlichte 2007 ihre Erinnerungen an die 13 Jahre mit Carlos als Buch. Im Film Carlos – Der Schakal des Regisseurs Olivier Assayas (2010) spielte Nora von Waldstätten die Rolle der Magdalena Kopp.[2] Der Dokumentarfilm In The Darkroom von Nadav Schirman beleuchtet mit Interviews der Beteiligten aus der RZ, Magdalena Kopp und der gemeinsamen Tochter Rosa die Beziehung zu Carlos und ihren Weg an der Seite des Top-Terroristen in eher nüchterner Weise. (Kinostart: 26. September 2013)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Magdalena Kopp aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.