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Livadia

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Livadia (Begriffsklärung) aufgeführt.
Gemeinde Livadia
Δήμος Λεβαδέων (Λειβαδιά)
Livadia (Griechenland)
Bluedot.svg
Basisdaten
Staat: Griechenland
Region: Mittelgriechenland
Regionalbezirk: Böotien
Geographische Koordinaten: 38° 26′ N, 22° 52′ O38.42583333333322.874722222222Koordinaten: 38° 26′ N, 22° 52′ O
Fläche: 698,79 km²
Einwohner: 31.315 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 44,8 Ew./km²
Postleitzahl: 32100
Vorwahl: (+30) 22610
Sitz: Livadia
LAU-1-Code-Nr.: f11
Gemeindebezirke: 5 Gemeindebezirke
Lokale Selbstverwaltung: f123 Stadtbezirke
17 Ortsgemeinschaften
Website: www.livadia.gr
Lage in der Region Mittelgriechenland
Datei:2011 Dimos Levadeon.png

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Stadtansicht

Livadia (griechisch Λιβάδεια, Aussprache [liˈvaðja], oder Λειβαδιά, [livaˈðja], (f. sg.); altgriechisch Λεβάδεια Lebadeia oder Λεβαδία Lebadia) ist eine griechische Stadt.

Geografie

Geografische Lage und Gliederung

Livadia liegt in Böotien (Region Mittelgriechenland). Das Gemeindegebiet umfasst im Norden die Stadt Livadia östlich des Parnass-Massivs mit einem Anteil an der Ebene des Flusses Kifisos. Livadia erstreckt sich aber auch weit nach Süden über die Berge Kolliedes, Megali Loutsa, Paliovouna und Tsiveri bis an den Golf von Korinth, westlich des Berges Helikon.

Seit der Verwaltungsreform 2010 besteht es aus den Gemeindebezirken Cheronia, Davlia, Koronia, Kyriaki und Livadia, die bis dato eigenständige Gemeinden waren.

Siedlungsgeografie

22.779 der insgesamt 31.315 Einwohner der Gemeinde leben in der Stadt Livadia selbst, die restliche Bevölkerung der Gemeinde verteilt sich auf 19 weitere Ortschaften.

Geschichte

Antike

Livadia war für ihr Orakel berühmt, das von Persönlichkeiten wie Mardonios und Aemilius Paulus besucht wurde. Die Polis Livadia trat dem Böotischen Bund unter der Führung von Theben bei und teilte Aufstieg und Fall von Theben. 395 v. Chr. zerstörte Lysander Livadia erstmals, 86 v. Chr. erfolgte eine zweite Zerstörung durch Mithridates. Die antike Polis befand sich auf dem rechten Ufer des kleinen Flusses Erkina.

Mittelalter

In den ersten Jahrhunderten der Herrschaft des byzantinischen Reiches von 395 n. Chr. an hatte die Siedlung keine gesonderte Bedeutung. Durch die Reorganisation der byzantinischen Militärverwaltung mit Neueinteilung der Themen im Bereich der griechischen Halbinsel erfuhr Livadia durch Einrichtung des Themas Ellada (Griechenland) eine Aufwertung als Verwaltungssitz dieses Themas. Einhergehend mit der verwaltungstechnischen Aufwertung stellte sich auch eine Zunahme der wirtschaftlichen Bedeutung der Siedlung ein. Unverändert dominierte die größere Nachbarstadt Theben wirtschaftlich Livadia.

Nach der Zerschlagung des byzantinischen Reiches 1204 durch den vierten Kreuzzug geriet Livadia in den Herrschaftsbereich des Herzogtums Athen. Nach der Niederlage des Herzogtums Athen 1311 bei der Schlacht von Halmyros (Almyros) gewann die Katalanische Kompanie die Herrschaft über Livadia. Die Burg der Stadt wurde von den Einwohnern von Livadia den siegreichen Katalanen übergeben. Die Katalanen behielten die Kontrolle über Livadia bis zum Jahr 1388. Das Herzogtum Athen unter dem florentinischen Herrscher Nerio Acciaouli eroberte Livadia für das Herzogtum.

1458 eroberte das osmanische Reich unter Sultan Mohammed II. Livadia. Zunächst wurde Livadia dem Sanjak Trikala verwaltungstechnisch zugeordnet; ab 1470 gehörte Livadia dem Sanjak Evripos an. Ab dem 15. Jahrhundert blühte die Siedlung Livadia durch den osmanischen Einfluss auf. Ende des 17. Jahrhunderts geriet Livadia zum Mitschauplatz der Auseinandersetzung im Venezianisch-Türkischen Krieg von 1684 bis 1699 auf dem Boden von Böotien. Ende des 18. Jahrhunderts war Livadia zur größten Stadt von Böotien aufgestiegen und überflügelte damit Theben.

Neuzeit

Vor dem Beginn des griechischen Unabhängigkeitskrieges gegen das Osmanische Reich 1821 hatte Livadia 10.000 griechische Einwohner. Ein Jahr vor Ausbruch der Kampfhandlungen war Livadia ein Aktionszentrum der Filiki Eteria. In der Nacht vom 28. auf den 29. Mai 1821 versammelten sich die Aufständischen auf dem Profitis Ilias-Hügel und verlangten vom osmanischen Stadtkommandeur die Kapitulation; dieser lehnte ab, so dass die Aufständischen angriffen und am 31. Mai 1821 die osmanische Garnison in der Burg eingekreist hatten. Einen Tag später ergaben sich die osmanischen Streitkräfte. Die Befreiung hielt allerdings nicht lange vor; einrückende osmanische Truppen aus der damaligen osmanischen Provinz Makedonien und Thessalien eroberten die Stadt für das osmanische Reich zurück. 1828 gelang den griechischen Rebellen am 5. November die erneute Eroberung der Stadt, welche anschließend wieder an das osmanische Reich fiel und erst am 8. Februar 1829 endgültig von den griechischen Truppen in Besitz genommen werden konnte.

Wirtschaft

Livadia war lange Zeit ein Zentrum des Anbaus und Nutzung von Baumwolle und Tabak. Auch Getreideanbau und Viehzucht wurden betrieben. Unverändert spielt die Landwirtschaft auch gegenwärtig eine wichtige wirtschaftliche Rolle. Daneben haben Industriebetriebe wirtschaftliche Bedeutung erlangt.

Verkehr

Die Stadt Livadia liegt an der Nationalstraße 3 (Europastraße 65) von Lamia nach Theben und Athen. In geringer Entfernung zur Stadt verläuft auch die Autobahn 1 von Lamia über Livadia und Theben nach Athen. Von Livadia aus führt die Nationalstraße 48 nach Delphi und Distomo.

Livadia liegt weiter an der Bahnstrecke Piräus–Thessaloniki. Die Ortsteile Davleia, Parori und Livadia selbst hatten dort jeweils einen eigenen Bahnhof. Heute ist der ehemalige Halt in Parori nicht mehr in Betrieb.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

 Commons: Livadeia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden Mittelgriechenland

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Livadia aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.