Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Liane (Pflanze)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lianen im indischen Westghats-Gebirge

Lianen sind Kletterpflanzen mit in der Regel verholzendem Stamm, die im Boden wurzeln und an Bäumen oder anderen senkrechten Gebilden emporklettern.[1] Lianen sind keine natürliche, stammesgeschichtliche Verwandtschaftsgruppe, also kein Taxon, sondern sie sind ein Lebensformtyp, der in verschiedenen Taxa konvergent und in unterschiedlicher Ausprägung entstanden ist.

Bei den Lianen lassen sich mehrere Typen unterscheiden: Einige Kletterpflanzen umwinden den Träger in mehr oder weniger zahlreichen Windungen (Winde- oder Schlingpflanzen). Die Drehrichtung, der Windesinn, ist dabei je nach Verwandtschaftsgruppe in aller Regel genetisch festgelegt. Rankpflanzen bilden meist spross- oder blattbürtige Rankorgane. Andere Lianen halten sich mit Haftwurzeln (Wurzelkletterer, z. B. Gemeiner Efeu) oder Haftscheiben (z. B. Jungfernreben) fest. Spreizklimmer verstreben ihre Äste mit den Trägerpflanzen durch seitliche Ausbreitung, wobei Hilfsorgane wie Kletterhaare, Klimmhäkchen oder Dornen ein Zurückrutschen verhindern. Dieses Kletterprinzip ist etwa bei Rosen und Brombeeren zu finden. Als Beispiel für eine einjährige krautige Pflanze unter den Spreizklimmern sei hier das Kletten-Labkraut genannt.[2]

Lianen entgehen dem Lichtmangel in der Nähe des Erdbodens, ohne einen massiven Stamm ausbilden zu müssen. Sie sind keine Schmarotzer, entziehen also der Trägerpflanze weder Nährstoffe noch Wasser. Zu deren Beeinträchtigung kann es aber durch Lichtentzug oben, durch Wasser- und Nährstoffkonkurrenz im Wurzelraum oder durch das Eigengewicht der Liane selbst kommen, besonders wenn die Trägerpflanzen bereits durch Krankheit geschwächt sind. Aufgrund der Häufigkeit solcher Kletterpflanzen im Regenwald können Lianen dort etwa die Hälfte der Blätterfläche ausmachen. Viele Lianen im tropischen Regenwald bilden Luftwurzeln aus.

Besonders zahlreich sind Lianen im tropischen Regenwald vertreten. Als in Mitteleuropa heimische Lianen kommen u. a. Weinreben, Hopfen, Efeu, manche Brombeere-Arten, Waldreben und Geißblatt vor. An Hausfassaden und Pergolen bei uns gärtnerisch eingebrachte und wegen ihrer Blütenpracht beliebte, allerdings gewichtige Lianen sind die Blauregen-Arten.

Weblinks

 Commons: Liane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Liane – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Peter Hamilton Raven, Ray Franklin Evert, Susan E. Eichhorn: Biologie der Pflanzen. Gruyter, 2000, ISBN 978-3110154627, S. 950.
  2. Herder-Lexikon der Biologie, Spektrum Akadem. Verlag, 1994, Bd. 5, ISBN 3-86025-156-2, S. 254
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Liane (Pflanze) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.