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Leonie Ossowski

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Datei:Leonie Ossowski.jpg
Leonie Ossowski (2007)
Datei:Leonie Ossowski - Dorotheenstädtischer Friedhof - Mutter Erde fec.JPG
Vorausschauend bestellter Grabstein auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin. Aufnahme vom Juli 2017

Leonie Ossowski, Pseudonym für Jolanthe von Brandenstein (* 15. August 1925 in Röhrsdorf, Kreis Fraustadt, Grenzmark Posen-Westpreußen; † 4. Februar 2019 in Berlin[1]) war eine deutsche Schriftstellerin.[2] Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Jo Tiedemann[3].

Leben

Leonie Ossowski wurde als Tochter des Gutsbesitzers Lothar von Brandenstein und der Schriftstellerin Ruth von Ostau geboren. Bei Kriegsende flüchtete sie aus ihrer Heimat im heutigen Polen über Bad Salzungen nach Hessen; später Umzug nach Oberschwaben.[4] Sie arbeitete in einer Fabrik, in einem Fotolabor und als Sprechstundenhilfe. In den 1970er-Jahren arbeitete sie als Sozialarbeiterin, betreute Jugendliche im Gefängnis und installierte eine Wohngemeinschaft für haftentlassene Jugendliche. 1980 zog sie nach Berlin. Sie lebte von 1978 bis 1993 mit ihrem dritten Mann zusammen, ließ sich dann scheiden und lebte seitdem allein. Sie hatte sieben Kinder, darunter den Theologen Louis-Ferdinand von Zobeltitz. Ihre ältere Schwester war die Schauspielerin Yvonne Merin.

Anfang der 1950er Jahre begann sie unter ihrem Pseudonym Kurzgeschichten zu schreiben. Bei einem Besuch in der DDR bekam sie 1953 von der DEFA den Auftrag für ein Drehbuch. Daraus entstand der von Frank Beyer gedrehten Spielfilm Zwei Mütter, der am 28.06.1957 uraufgeführt wurde. 1958 veröffentlichte sie in der DDR den Roman Stern ohne Himmel. Im selben Jahr zog sie mit ihrer Familie nach Mannheim. Im Jahr 1968 erschien ihr erster Roman in der Bundesrepublik. Seither veröffentlichte sie neben Erzählungen auch Sachbücher und schrieb Drehbücher und Bühnenstücke. Sie war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Alle ihre Romane und Jugendbücher machen auf soziale und gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. Dabei verbindet sie Vergangenheit und Gegenwart.

Auszeichnungen

Werke

Romane und Erzählungen

  • Stern ohne Himmel, 1958
  • Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann?, Roman, 1968
  • Mannheimer Erzählungen, 1974
  • Weichselkirschen, Roman, 1976 (1. Teil der Schlesien-Trilogie)
  • Die große Flatter, Roman, 1977
  • Blumen für Magritte, Erzählungen, 1978
  • Liebe ist kein Argument, Roman, 1981
  • Wilhelm Meisters Abschied, Roman, 1982
  • Littel fasst einen Entschluss und andere Erzählungen, 1983
  • Neben der Zärtlichkeit, Roman, 1984
  • Wolfsbeeren, Roman, 1987 (2. Teil der Schlesien-Trilogie)
  • Das Zinnparadies, 1988
  • Weckels Angst, 1991
  • Holunderzeit, Roman, Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1991 (3. Teil der Schlesien-Trilogie)
  • Von Gewalt keine Rede. Zwei Erzählungen, 1992
  • Die Maklerin, Roman, 1994
  • Herrn Rudolfs Vermächtnis, Roman, Hoffmann & Campe, Hamburg 1997 als Heyne Taschenbuch, München 1998, ISBN 3-453-13756-6.
  • Das Dienerzimmer, Roman, 1999
  • Die schöne Gegenwart, Roman, 2001
  • Espenlaub, Roman, 2003
  • Der einarmige Engel, Roman, 2004

Drehbücher

Sachbücher

  • Zur Bewährung ausgesetzt. Bericht über Versuche kollektiver Bewährungshilfe. Piper, München 1972
  • Der Löwe im Zinnparadies. Eine Wiederbegegnung. Piper, München 2003 (über ein Wiedersehen mit Niederschlesien und Erinnerungen an Flucht und Vertreibung)

Literatur

  • Rolf Esser: Literatur-Kartei zum Jugendbuch von Leonie Ossowski ‚Die große Flatter‘. Verlag an der Ruhr, Mülheim an der Ruhr. ISBN 3-86072-334-0.
  • Ekkehart Mittelberg und Herbert Fuchs: Interpretation und Stundenausarbeitungen zu Leonie Ossowski: Die grosse Flatter. Hirschgraben-Verlag, Frankfurt am Main 1984. ISBN 3-454-50101-6.
  • Paweł Zimniak: Die verlorene Zeit im verlorenen Reich. Christine Brückners Familiensaga und Leonie Ossowskis Familienchronik. Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej, Zielona Góra 1996. ISBN 83-86832-13-4.
  • Elwira Pachura: Polen – die verlorene Heimat. Zur Heimatproblematik bei Horst Bienek, Leonie Ossowski, Christa Wolf, Christine Brückner. Ibidem-Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-89821-205-X.
  • Kerstin Dötsch: Leonie Ossowski. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. 18. Bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 12, S. 398–400.

Weblinks

 Commons: Leonie Ossowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schriftstellerin Leonie Ossowski gestorben, Meldung in Ruhr Nachrichten vom 4. Februar 2019, abgerufen am 4. Februar 2019.
  2. Leonie Ossowski. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band II: P-Z. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 684.
  3. Portrait bei munzinger.de.
  4. Roswitha Budeus-Budde: Flucht und Versöhnung. Die Jugendromanautorin Leonie Ossowski wird 90. In: Süddeutsche Zeitung vom 13. August 2015, S. 11.
  5. Andreas-Gryphius-Preis der Künstlergilde Esslingen. Abgerufen am 18. August 2018.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Leonie Ossowski aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.