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Lasur

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Lasur (entlehnt aus lateinisch lasurium, Blaustein, vgl. Lapislazuli)[1] bezeichnet eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz, Leinwand, Karton oder Papier sowie einen dünnen Aufstrich aus lichtdurchlässigen Anstrichmitteln. Bei Keramik und Malereien wird die Lasur mit anderen Materialien ausgeführt, etwa mit Aquarellfarben, Ölfarben oder Tempera. Der Begriff Lasieren bezieht sich primär auf filmbildende Schichten mit Bindemittel, das Gleiche in wässriger Technik ist das Lavieren.

Nicht zu verwechseln damit ist die Glasur, die „glasartige“ oder „glasige“ Oberflächenbeschichtung.

Lasuren auf Holz

Dünnschichtlasur
ist aufgrund ihrer wasserähnlichen Konsistenz weniger komfortabel zu verarbeiten. Nach dem Auftragen kann sie aber eben aufgrund ihrer Konsistenz tief in das Holz eindringen und es quasi von innen schützen. Dünnschichtlasur verwittert im Außenbereich durch Auswaschen und Verbleichen. Folgeanstriche sind unbedingt erforderlich. Typische Anwendungsbereiche sind Zäune, Gebäude sowie jedwedes Holz im Außenbereich. Innen wird Dünnschichtlasur aufgrund des Lösemittelgehalts und der Geruchsbelästigung sowie der unkomfortablen Verarbeitung selten verwendet.
Dickschichtlasur
besitzt eine Konsistenz wie Lack und hat sehr ähnliche Eigenschaften. Sie liegt auf der Oberfläche des Holzes auf und bildet dort eine geschlossene Schicht. Sie ist im Außenbereich einsetzbar, wird aber häufiger im Innenbereich verwendet. Beim Verwittern bleicht Dickschichtlasur nicht nur aus, sondern blättert auch ab. Das macht Folgeanstriche deutlich aufwendiger. Um ein einwandfreies gleichmäßiges Streichergebnis zu erzielen, müssen Altanstriche vollständig entfernt werden. Typische Anwendungsbereiche sind Fenster, Türen und andere maßhaltige Bauteile, bei denen dekoratives Aussehen erwünscht ist, Möbel oder Verkleidungen/Täfelungen.

Ein Überarbeiten von Dünnschichtlasur mit Dickschichtlasur ist möglich und üblich, umgekehrt nicht.

Im Handel werden mittlerweile Produkte angeboten, die eine Mischform von Dünn- und Dickschichtlasur bilden. Verarbeitungskomfort und dekorative Oberflächenbeschaffenheit werden hier mit der imprägnierenden und färbenden Wirkung kombiniert.

Ökologische und somit gesundheitlich unbedenkliche Varianten basieren auf Leinöl und sind mit Pigmenten versetzt. Die damit behandelten Oberflächen haben den Vorteil, dass sie weitgehend offenporig bleiben.

Lasuren auf mineralischen Untergründen

Mineralische Putze, Mauerwerk oder Sichtbeton können genauso wie Holz farbig lasiert werden. Die meisten Bindemittel sind filmbildend, lediglich mit Silikat gebundene Lasur verkieselt mit dem Untergrund.

Lasurtechnik in der Malerei

Echte Lasuren findet man hier nur im Aquarell, der Temperatechnik und besonders in der Ölmalerei, weil dazu absolut transparente Farben benötigt werden. In letzterem Fall verhält sich die lasierende Schicht (nach der Trocknung des Untergrundes) ähnlich wie eine darübergelegte farbige dünne Glasplatte – die entstehende Farbmischung ist im Idealfall additiv, es können zudem auch hologrammähnliche Effekte entstehen. Die einzige wirklich transparente „Farbe“ z. B. in der Acryltechnik ist dagegen eine transparent-farblose Paste. Acryl-Lasuren können lediglich erreicht werden, indem die Farbe den Untergrund nur teilweise überdeckt (Scheinlasur).

Hier wird die Farbe (Farbpigmente mit Bindemittel) mit einem Lösemittel, zum Beispiel Wasser, stark verdünnt auf den Malgrund (Leinwand, Papier, Tapete) aufgetragen. Diese Schicht muss gut durchgetrocknet sein, bevor eine weitere aufgetragen wird. Die jeweils darunter liegende Farbschicht scheint dann durch die obere hindurch. Es können beliebig viele Schichten aufgetragen werden. Wird immer die gleiche Farbe verwendet, entstehen je nach Auftrag unterschiedliche Hell-Dunkel-Elemente. Der Farbton wird intensiver. Bei einem Auftrag unterschiedlicher Farben entstehen neue Farbtöne.

Literatur

  • EwaGlos, European Illustrated Glossary of Conservation Terms for Wall Paintings and Architectural Surfaces. English Definitions with translations into Bulgarian, Croatian, French, German, Hungarian, Italian, Polish, Romanian, Spanish and Turkish.. Michael Imhof, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0260-7, S. 62 (hawk-hhg.de).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Emil Ploß: Lasur. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 74, 1955, S. 291 f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Lasur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.