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Langer Donnerstag

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Der Lange Donnerstag war ein Vorstoß in Deutschland zur Lockerung des Ladenschlussgesetzes.

Am 5. Oktober 1989 fand der erste sogenannte „lange Donnerstag“ (Dienstleistungsabend) statt; die Geschäfte durften (im Gegensatz zu den anderen Wochentagen, an denen um 18:30 Uhr geschlossen werden musste, samstags um 14:00 Uhr) nun an Donnerstagen (außer Feiertagen und Gründonnerstag) bis 20:30 Uhr öffnen.[1]

Umgangssprachlich wurde dieser Tag von den betroffenen Mitarbeitern oft als Schlado (Scheiß langer Donnerstag)[2] bezeichnet, in manchen Regionen, z. B. im Ruhrgebiet aber auch als Scheilado (Scheiß langer Donnerstag).

Im Juni 1996 beschloss der Bundestag unter anderem, dass ab 1. November 1996 die Geschäfte montags bis freitags von 6:00 bis 20:00 Uhr öffnen durften; der lange Donnerstag, der am 31. Oktober 1996 zum letzten Mal stattfand, entfiel. Seit 2003 durfte auch samstags bis 20.00 Uhr geöffnet werden.[3]

Unterdessen ist die Liberalisierung der Ladenschlussgesetze weiter vorangeschritten. Abgesehen von Sonn- und Feiertagen besteht in vielen Bundesländern keine Vorschrift mehr zur Festlegung der Ladenöffnungszeiten. Einige Geschäfte haben daher inzwischen auch rund um die Uhr geöffnet.

Der Begriff Schlado, oder auch Schlamo (für den Montag), ist in der Bankenbranche und der öffentlichen Verwaltung heute noch geläufig.

Anzahl der langen Donnerstage

Im Zeitraum Oktober 1989 bis Oktober 1996 gab es insgesamt 370 Donnerstage, aber nicht an allen durfte bis 20:30 Uhr geöffnet werden.

Am Gründonnerstag (12. April 1990, 28. März 1991, 16. April 1992, 8. April 1993, 31. März 1994, 13. April 1995, 4. April 1996) durfte nur bis 18:30 Uhr geöffnet werden. Am 24. Dezember 1992 (Heiliger Abend) durfte nur bis 14:00 Uhr geöffnet werden.

Am beweglichen Feiertag Christi Himmelfahrt (24. Mai 1990, 9. Mai 1991, 28. Mai 1992, 20. Mai 1993, 12. Mai 1994, 25. Mai 1995, 16. Mai 1996), sowie an den festen bundesweiten Feiertagen, die auf einen Donnerstag fielen (3. Oktober 1991, 26. Dezember 1991, 3. Oktober 1996) mussten die Geschäfte bundesweit geschlossen bleiben.

Am beweglichen Feiertag Fronleichnam (14. Juni 1990, 30. Mai 1991, 18. Juni 1992, 10. Juni 1992, 2. Juni 1994, 15. Juni 1995, 6. Juni 1996), sowie an den festen regionalen Feiertagen, die auf einen Donnerstag fielen (1. November 1990, 8. August 1991, 15. August 1991, 31. Oktober 1991, 6. Januar 1994, 8. August 1996, 15. August 1996, 31. Oktober 1996) mussten die Geschäfte dort geschlossen bleiben, wo die Feiertage begangen wurden.

Somit gab es in Westdeutschland je nach Landesteil zwischen 339 (Augsburg) und 352 (Nordwestdeutschland, West-Berlin) lange Donnerstage.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vor 15 Jahren: Geschäfte dürfen donnerstags bis 20.30 Uhr öffnen: Der erste "Dienstleistungsabend" WDR Stichtag auf wdr.de vom 5. Oktober 2004
  2. 5. Oktober 1989 - Erster Langer Donnerstag. In: WDR. 5. Oktober 2014, abgerufen am 6. Januar 2020.
  3. Ladenschluss: Im Zweifel für die seelische Erhebung auf Spiegel.de vom 9. Juni 2004
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Langer Donnerstag aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.