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Konservatorenpalast

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Konservatorenpalast in Rom
Innenhof des Konservatorenpalasts

Der Konservatorenpalast (ital.: Palazzo dei Conservatori) ist ein Renaissancegebäude am Kapitolsplatz (Piazza del Campidoglio), westlich des Forum Romanum in Rom. Heute ist dort ein Großteil der Kapitolinischen Museen untergebracht. Im Innenhof des Konservatorenpalastes befindet sich der Marforio, eine der sechs sogenannten „sprechenden“ Statuen Roms.

Die conservatori bildeten die "weltliche" Stadtregierung von Rom, heute mit einem gewählten Magistrat vergleichbar. Sie standen in stetem Konflikt zum Vatikan um die Vorherrschaft in der Stadt. Zu Zeiten des römischen Kaisertums endeten am Kapitolsplatz die Triumphzüge, der Platz wurde vom Forum her betreten.

Im Mittelalter war der Konservatorenpalast Sitz der Justiz.

Baugeschichte

Um 1537 wurde Michelangelo Buonarroti mit der Neugestaltung des Kapitolsplatzes beauftragt. Auf dem Kapitolsplatz befanden sich das Tabulatorium (Senatorenpalast) und eben der Konservatorenpalast, beide stehen in einem Winkel von 80° zueinander. Der Palast hatte bereits die durchgängige Arkade, deren Rundbögen die Fassade dominierten. Gefasst wurde der Platz zum Westen von der Kirche Santa Maria in Aracoeli, die zudem auf einer Anhöhe liegend alles überragte.

Als erste Maßnahme gestaltete Michelangelo das Podest für die Reiterstatue Mark Aurels 1538, und plante durch diese Vorgabe (des Papstes) die Umgestaltung der Gebäude und des Platzes. Eine Treppe, die Cordonata, führt den Kapitolshügel hinauf zum Kapitolsplatz, an dessen Stirnseite der Senatorenpalast steht. Dem Konservatorenpalast stellte Michelangelo ein spiegelgleiches Gebäude den Palazzo Nuovo gegenüber, ohne eine Idee für eine Nutzung zu haben. Durch das neue Gebäude entstand ein Trapez, dessen Wahrnehmung von Michelangelo mit viel Raffinesse erschwert wurde. So fügte er seitliche, symmetrische Risalite am Senatorenpalast hinzu, die sich um ca 4° zu den seitlichen Palästen drehen. Die neuen Joche der Stirnseiten beim Konservatorenpalast sind deutlich schmaler als die zum Platz hin. Würde die Jochbreite der Stirnseite für die Platzjoche gelten, würden 9 statt der 7 Joche die Fassade prägen. Wer den Platz von der Cordonata betritt, vermag die Schiefstellung der Gebäude kaum noch zu erkennen.

Der Konservatorenpalast ist in Kolossalordnung gegliedert, bei der die beiden Geschosse durch riesige korinthische Pilaster zusammengefasst werden. Die Portikus, deren Schmalseitenjoche unter Papst Alexander VII. verdoppelt wurden, wird von ionischen Säulen getragen, die keinen Bogen, sondern ein Gebälk tragen. Michelangelo plante durchgehend Ädikulenfenster mit einem Segmentgiebel und einem kleinen vorgelagerten Balkon. Das große Mittelfenster mit dem Dreiecksgiebel wurde erst später von della Porta eingefügt, der dadurch die Betonung des vertikalen Aspektes zugunsten einer Zentrierung der Mittelachse verschob.[1]

Erhaltene Zeichnungen des Maarten van Heemskerck um 1555 belegen, dass zu Lebzeiten Michelangelos die doppelläufige Treppe beim Senatorenpalast fertiggestellt war, der Brunnen wurde später hinzugefügt. Die ersten Arkaden-Joche des Konservatorenpalastes sind bereits umgebaut, bzw. im Umbau. Ebenso war die Cordonata bereits fertig. Die Arbeiten am Palast beendete Michelangelos Nachfolger Giacomo della Porta. Der Palazzo Nuovo wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Die Pflasterung des Platzes erfolgte im 20. Jahrhundert zu Zeiten der Mussolini-Diktatur.[2]

Weblinks

 Commons: Konservatorenpalast – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thomas Grundmann: Architekturführer Rom, S. 143 ff, Stuttgart, London 1997, ISBN 3-930698-59-5
  2. Allesandro Nova: Michelange - Der Architekt, Stuttgart, Zürich 1988, ISBN 3-7630-1796-8, S. 115
41.89299722222212.482811111111
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