Katerina Poladjan

Katerina Poladjan (russisch Катерина Поладян; * 1971 in Moskau) ist eine deutsche Schriftstellerin und ehemalige Schauspielerin sowie Hörspielsprecherin.

Leben und Werk

Katerina Poladjan wurde in der Sowjetunion geboren. Ihr Großvater war ein Überlebender des Völkermords an den Armeniern.^[1] Ende der 1970er Jahre kam sie nach Deutschland. In Westberlin besuchte sie ein Gymnasium des Erzbistums Berlin und absolvierte an der Leuphana Universität Lüneburg ein Studium der Angewandten Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Philosophie und Kunst. Ihr Vater Michael Poladjan ist ein international anerkannter Künstler, und ihre Mutter Irina Olegowna Vinizki, geborene Cheglowa, ist Kunsthistorikerin und Journalistin.

Katerina Poladjan schreibt Romane, Essays und Theatertexte. 2011 erschien ihr erster Roman In einer Nacht, woanders im Rowohlt Verlag Berlin.^[2] 2014 erhielt sie das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste.^[3] 2015 folgte der Roman Vielleicht Marseille und 2016 der literarische Reisebericht Hinter Sibirien. Eine Reise nach Russisch-Fernost, den sie gemeinsam mit dem Autor und Regisseur Henning Fritsch schrieb. Auf Einladung von Meike Feßmann nahm Poladjan am Ingeborg-Bachmann-Preis 2015 teil.^[4] 2019 erschien der Roman Hier sind Löwen, der für den Deutschen Buchpreis nominiert war. 2022 ist sie mit ihrem Roman Zukunftsmusik für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert^[5].

Katerina Poladjan lebt in Berlin.

Einzeltitel

In einer Nacht, woanders. Rowohlt Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-87134-717-7.
Vielleicht Marseille. Rowohlt Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-87134-810-5.
Hinter Sibirien. Eine Reise nach Russisch-Fernost. Rowohlt Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-87134-841-9.^[6]
Hier sind Löwen. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2019, ISBN 978-3-10-397381-5.^[7]
Zukunftsmusik. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 2021, ISBN 978-3-10-397102-6.

Anthologie

Die Bergsteigerin, in: Ziegel 10 – Hamburger Jahrbuch für Literatur 2006/2007. Verlag Dölling und Galitz, Hamburg 2006/2007, ISBN 978-3-937904-32-0.
Wir. Gestern. Heute. Hier. Texte zum Wandel unserer politischen Werte. Verlag Piper, 2020.

Filmografie (Auswahl)

2004: Der Untergang (Regie: Oliver Hirschbiegel)
2005: Alienne im Glück (Regie: Sandra Ehlermann)
2007: Küstenwache: Mörderische Erbschaft (Regie: Zbynek Cerven)
2008: Einsatz in Hamburg: Ein sauberer Mord (Regie: Lars Jessen)
2008–2009: Die Pfefferkörner (durchgehende Rolle als Janina Adamek)
2009: Kommissar Stolberg: Ein starker Abgang (Regie: Tobias Ineichen)
2009: Unter anderen Umständen – Auf Liebe und Tod (Fernsehserie, Regie: Judith Kennel)
2010: Da kommt Kalle: Herzkreis Chaos (Regie: Klaus Wirbitzky)
2012: Unter anderen Umständen – Spiel mit dem Feuer (Regie: Judith Kennel)
2012: Nemez (Regie: Stanislav Güntner)
2013: Tatort – Machtlos (Regie: Klaus Krämer)
2014: The Cut (Regie: Fatih Akın)
2015: Wilsberg: Russisches Roulette (Regie: Martin Enlen)
2016: Tschick (Regie: Fatih Akin)

Hörspiel (Auswahl)

2011: Wer sich umdreht oder lacht … (Regie: Christiane Ohaus)
2011: Totalverlust (Regie: Sven Stricker)

Auszeichnungen

2022 Shortlist Preis der Leipziger Buchmesse
2021 Nelly-Sachs-Preis
2019 einjähriges Stipendium der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa^[8]
2019 Longlist Deutscher Buchprei mit Hier sind Löwen
2019 Alfred-Döblin-Stipendium
2016/2017 Stipendium Deutscher Literaturfonds
2016 Residenzstipendium Kulturakademie Tarabya Istanbul
2016 Stipendium der Stiftung Preussische Seehandlung
2016 Shortlist für den Literaturpreis der Europäischen Union
2015 Nominierung für den Alfred-Döblin-Preis
2015 Literaturpreis „Der kleine Hai“ der Buchhandlung Wist, Potsdam
2015 Teilnahme am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb
2015 Senatsstipendium der Stadt Berlin
2014 Alfred-Döblin-Stipendium
2014 Grenzgänger Stipendium der Robert Bosch Stiftung
2003 Stipendium der Neuen Gesellschaft für Literatur

Literatur

Theo Breuer: Zwanzig Tage – Zwanzig Romane: Ein Buchspiel. In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst, 58. Ausgabe, Pop Verlag, Ludwigsburg 2019, S. 7–167.

Weblinks

Einzelnachweise

↑ Armenien: Das Grauen wiederholt sich jeden Tag Die Zeit. 23. April 2015, abgerufen am 13. April 2019
↑ Katerina Poladjan. In: rowohlt.de. Abgerufen am 26. November 2017.
↑ Alfred-Döblin-Stipendien in Wewelsfleth 2014. In: adk.de. Akademie der Künste, Berlin, 17. März 2014, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Katerina Poladjan, D/RUS - Bachmannpreis. In: bachmannpreis.orf.at. 28. Mai 2015, abgerufen am 26. November 2017.
↑ Katerina Poladjan. Abgerufen am 15. März 2022.
↑ Süddeutsche Zeitung, 3. März 2017, Seite 14.
↑ Eine Autorin sucht nach ihren Wurzeln, SWR2 Lesenswert Magazin, abgerufen 11. August 2019
↑ Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.

Personendaten
NAME	Poladjan, Katerina
ALTERNATIVNAMEN	Поладян, Катерина (russisch)
KURZBESCHREIBUNG	deutsche Schauspielerin, Hörspielsprecherin und Schriftstellerin
GEBURTSDATUM	1971
GEBURTSORT	Moskau, Sowjetunion

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[1] Armenien: Das Grauen wiederholt sich jeden Tag Die Zeit. 23. April 2015, abgerufen am 13. April 2019

[2] Katerina Poladjan. In: rowohlt.de. Abgerufen am 26. November 2017.

[3] Alfred-Döblin-Stipendien in Wewelsfleth 2014. In: adk.de. Akademie der Künste, Berlin, 17. März 2014, abgerufen am 26. November 2017.

[4] Katerina Poladjan, D/RUS - Bachmannpreis. In: bachmannpreis.orf.at. 28. Mai 2015, abgerufen am 26. November 2017.

[5] Katerina Poladjan. Abgerufen am 15. März 2022.

[6] Süddeutsche Zeitung, 3. März 2017, Seite 14.

[7] Eine Autorin sucht nach ihren Wurzeln, SWR2 Lesenswert Magazin, abgerufen 11. August 2019

[8] Arbeits- und Recherchestipendien für 29 Berliner Autorinnen und Autoren vergeben, Meldung auf Buchmarkt.de vom 26. November 2019, abgerufen am 30. November 2019.

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