Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Kaspar Wind

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kaspar Wind (geb. 11. September 1902 in Forstau; ermordet 28. Oktober 1944 im KZ Mauthausen) war ein österreichischer Maschinenschlosser und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Wind lernte den Beruf des Maschinenschlossers und arbeitete danach als Betonwarenerzeuger in St. Johann im Pongau. Die Stadtgemeinde wurde während der NS-Zeit in „Markt Pongau“ umbenannt. Als engagierter Gegner des Nationalsozialismus scheute er sich nicht, dies auch öffentlich zu äußern. Bereits 1932 stellte er ein Mitglied des Trachtenvereins zur Rede, weil dieser ein NS-Abzeichen trug. In Winds Haus in Markt Pongau Nr. 67 trafen sich nach dem Anschluss Österreichs Oppositionelle, um Radiosender sogenannter feindlicher Mächte zu hören. Im Februar 1942 wurde er gemeinsam mit Josef Höller, Alfred Schützer, Franz Pirz und der Bischofshofnerin Hedwig Schmidpeter verhaftet. Der Vorwurf lautete, sie hätten in den letzten zwei Jahren ausländische Sender gehört, die „geeignet waren, die Widerstandskraft des deutschen Volkes zu gefährden“. Die Verhafteten hätten vorsätzlich diese Nachrichten verbreitet und ein fortgesetztes Verbrechen nach der Rundfunkverordnung begangen.

Kaspar Wind war mit Karl Rupitsch bekannt und wurde von diesem mit Fleisch versorgt, welches von Tieren stammte, die ohne Meldung an die Behörden geschlachtet worden waren. Als Rupitsch wegen dieser Schwarzschlachtungen im November 1942 in das Gerichtsgefängnis Markt Pongau eingeliefert wurde, organisierte Wind gemeinsam mit dem Gendarmeriebeamten Wilhelm Anderle, dem Autofrächter Alois Buder und der Gefängnisverwalterin Anna Wimpissinger dessen Flucht nach Taxenbach. Wind wurde am 12. August 1944 in das Konzentrationslager Mauthausen eingeliefert, seine Häftlingsnummer war 82.838. Gemeinsam mit seinen Kameraden Buder, Egger und Rupitsch wurde er am 28. Oktober 1944 in Mauthausen auf Befehl des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, hingerichtet.