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Kalifornischer Schweinswal

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Kalifornischer Schweinswal
Kalifornische Schweinswale

Kalifornische Schweinswale

Systematik
Ordnung: Wale (Cetacea)
Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
Überfamilie: Delfinartige (Delphinoidea)
Familie: Schweinswale (Phocoenidae)
Gattung: Phocoena
Art: Kalifornischer Schweinswal
Wissenschaftlicher Name
Phocoena sinus
Norris & McFarland, 1958

Der Kalifornische Schweinswal (Phocoena sinus), auch Golftümmler oder Vaquita genannt, ist eine Walart aus der Familie der Schweinswale (Phocoenidae). Er bewohnt nur ein kleines Gebiet im Nordwesten des Golfs von Kalifornien und zählt zu den bedrohtesten Säugetierarten überhaupt, was auch durch die Aufnahme in die IUCN-Liste der hundert am stärksten vom Aussterben bedrohten Arten[1] unterstrichen wird.

Merkmale

Mit einer Länge von 1,5 Metern und einem Gewicht von rund 50 Kilogramm ist der Kalifornische Schweinswal, neben La-Plata-Delfin und Hector-Delfin, einer der kleinsten Wale der Welt. Die Weibchen werden größer als die Männchen.[2] Er ist insgesamt grau gefärbt, wobei er am Rücken dunkler ist als am Bauch. Auge und Mundspalt sind dunkel umrandet. Vom Kinn ausgehend verläuft ein grauer Streifen, der zu den Flippern hin breiter wird. Die Flipper sind klein und breit. Verglichen mit anderen Schweinswalen ist die dreieckige Finne im Verhältnis zum Körper recht groß. Die sichelförmige Fluke ist gekerbt und läuft an den Enden spitz aus.

Lebensweise

Kalifornische Schweinswale kommen in erster Linie im nördlichen Teil des Golfes von Kalifornien südlich der Mündung des Colorados vor.[3] Sie bevorzugen wärmere Gewässer als andere Schweinswale, der Golf von Kalifornien kann im Sommer bis zu 36 Grad Celsius warm werden. Kalifornische Schweinswale leben einzelgängerisch oder in Paaren und ernähren sich von Kopffüßern und Fischen.

Über die Fortpflanzung des Kalifornischen Schweinswals gibt es kaum Erkenntnisse. Es wird angenommen, dass die Tiere im Alter von etwa sechs Jahren geschlechtsreif werden. Die Paarungszeit ist im späten Frühling, nach einer Tragzeit von zehn bis elf Monaten bringen die Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt. Im Gegensatz zu anderen Schweinswalen paaren sich die Weibchen erst im folgenden Jahr wieder.[4]

Lebensraum des Golftümmlers

Die Verbreitung des Golftümmlers (hellblau)

Der Lebensraum des Golftümmlers beträgt rund 2235 km² vor der Ostküste der Baja California. Da 1993 nur noch etwa 500 Exemplare des Golftümmlers existierten, setzten sich verschiedene Organisationen wie die ASMS oder IFAW für die Einrichtung eines Meeresschutzgebietes ein. Nachdem ein 930.000 Hektar umfassendes Gebiet eingerichtet wurde, scheiterte die Einrichtung weiterer Schutzgebiete an der kommerziellen Fischindustrie, die kein Interesse an einem Verbot des Fischfangs hatte.

1997 wurde die Population erneut auf weniger als 600, 2012 auf weniger als 200, 2015 auf weniger als 100[5] und 2016 auf nur noch rund 30 Individuen[6] geschätzt. Als Ursache für die Reduzierung des Bestands gelten weder die genetische Verarmung noch ein Verlust des Lebensraumes oder Umweltverschmutzung, sondern die Folgen der Fischerei: Jedes Jahr verenden bis zu 80 Golftümmler als so genannter Beifang in Fischernetzen. Nach dem 2006 vermeldeten mutmaßlichen Aussterben der Chinesischen Flussdelfine gilt der Golftümmler heute als der am stärksten vom Aussterben bedrohte Kleinwal.[7] Die IUCN listet ihn als vom Aussterben bedroht („critically endangered“).[8]

Rettung der Vaquitas

Avaaz fordert in einer Petition an die mexikanische Regierung „ein sofortiges und dauerhaftes Verbot der tödlichen Stellnetzfischerei in Mexiko“.[9] „Vaquitas sterben, weil sie sich in ‚Stellnetzen‘ verfangen und ertrinken.“ Sie berufen sich auf Artikel in der Zeit[10] und in der Welt[11].

Literatur

  • Gerhard Schulze: Die Schweinswale. Familie Phocoenidae. 2. Auflage. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1996, ISBN 3-89432-379-5 (Die Neue Brehm-Bücherei. Band 583).

Weblinks

 Commons: Phocoena sinus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Informationsschrift der IUCN, engl.
  2. Artenporträt Vaquita (Phocoena sinus). (PDF) WWF Deutschland, S. 1, abgerufen am 30. Juni 2016 („Merkmale“).
  3. Artenporträt Vaquita (Phocoena sinus). (PDF) WWF Deutschland, S. 2, abgerufen am 30. Juni 2016 („Geografische Verbreitung“).
  4. Vaquita (Phocoena sinus). In: WWF-Artenlexikon. Abgerufen am 30. Juni 2016 („Sozialverhalten und Fortpflanzung“).
  5. Disappearing Porpoise: Down to 97 and Dropping Fast auf www.nytimes.com, 19. Juni 2015, abgerufen am 13. Februar 2016.
  6. Virginia Morell: World’s most endangered marine mammal down to 30 individuals. In: Science. Band 355, Nr. 6325, 2017, S. 558–559, doi:10.1126/science.355.6325.558, Volltext
  7. Lorenzo Rojas-Bracho u. a.: Conservation of the vaquita 'Phocoena sinus'. In: Mammal Review. Band 36, Heft 3, 2006, S. 179–216, doi:10.1111/j.1365-2907.2006.00088.x.
  8. Phocoena sinus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: Lorenzo Rojas-Bracho u. a., 2008. Abgerufen am 2. Januar 2009
  9. AVAAZ: Mexiko: Rettet die Vaquitas
  10. Zeit: Die letzten Mini-Wale (2016)
  11. Welt: Kleinster Schweinswal fast ausgerottet
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Kalifornischer Schweinswal aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.