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Joseph Plaut

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Joseph Plaut (geb. 5. Juni 1879 in Detmold; gest. 25. November 1966 in Bad Salzuflen) war Schauspieler, Rezitator und lippischer Heimatdichter.

Leben

Er wurde in Detmold als Sohn eines jüdischen Lehrers geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung arbeitete er als Commis und diente danach als Einjährig-Freiwilliger in der preußischen Armee. Hier setzte er mit seinen Sketchen bereits seine Vortragsfähigkeiten als Truppenunterhalter ein. Ab 1902 machte er Karriere als Opernsänger (Buffo), zuerst in kleineren Städten, dann bis 1914 in Berlin am Deutschen Opernhaus und am Hebbel-Theater. Plaut war Soldat im Ersten Weltkrieg. Danach trat er als Schauspieler und Vortragskünstler gemeinsam mit seiner Frau Maria Schneider mit Kabarettprogrammen auf, den „heiteren Plaut-Abenden“ und veröffentlichte zahlreiche Plattenaufnahmen. Häufig fanden Themen aus seiner Militärzeit Eingang in seine Sketche. "Militärerinnerungen eines Westfalen", "Grabrede eines preußischen Leutnants" erlangten Berühmtheit. Neben diesen selbst erfundenen und immer weiter entwickelten Texten rezitierte er Prosa und Lyrik u. a, von Fontane, Andersen und Tschechow in eigenwilliger, bestechender Manier.

Er beherrschte zahlreiche Dialekte, die er zur Erzeugung seiner Komik einsetzte (u.a. sächsisch, ostpreußisch und lippisch). In der Nazizeit wurde er beim Vortrag des historisch überlieferten Soldatenliedes "Lippe Detmold - eine wunderschöne Stadt", das eigentlich ein Anti-Kriegs-Lied ist, von SA-Störern im Landestheater Detmold mit Pöbeleien und Stinkbomben gestört. Dieses Lied avancierte paradoxer Weise dennoch einerseits zur lippischen- und Detmold-Hymne, andererseits zum (Marsch-) Liedgut des Militärs, und wird auch heute noch in der Bundeswehr gesungen. 1936 emigrierte er über die Schweiz nach Südafrika und von dort 1937 nach England. Zuerst interniert auf der Isle of Man, konnte er später Mitarbeiter des BBC-Rundfunks werden.

Nach dem Krieg, 1951, kehrte Joseph Plaut nach Deutschland zurück, wo er weiter als Rezitator und Schauspieler für Theater und Rundfunk arbeitete. Kurz vor seinem Tod rezitierte er auf Einladung des damaligen Schulsprechers des Detmolder Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums, Edgar Selge, vor begeisterten Schülern.

Werke

  • Hille-Bille, Hamburg 1928
  • Das Kabarett im Hause, Berlin 1952
  • Humor des Herzens, Hamburg 1960
  • Vergnügliches Vortragsbuch, Wiesbaden 1964

Herausgeberschaft

  • Das heitere Plaut-Buch, Hamburg 1919

Literatur

  • Chottechott, was isser damit!?, Detmold 2004

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Joseph Plaut aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.