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Jonas Kessler

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Jonas Kessler (geb. 24. März 1908 in Köln; gest. 5. August 1944 in Krakau) war ein deutscher Kaufmann jüdischer Herkunft. 1944 wurde er im Konzentrationslager Plaszow erschossen.

Die Großeltern von Jonas Kessler stammten aus Polen. Die Eltern Isaak Mosche (geb. 23. Oktober 1878) und Sara Czipe Kessler (geb. 27. Dezember 1881) hatten insgesamt acht Kinder, vier Töchter und vier Söhne. Im Dezember 1918 starb Isaak Kessler an den Folgen von Kriegsverletzungen, die er sich im Ersten Weltkrieg zugezogen hatte, und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof am Melatengürtel beigesetzt. Sara Kessler musste ihre acht Kinder allein groß ziehen und führte zudem ein Geschäft für An- und Verkauf. Die Familie wohnte am Kartäuserhof in der Südstadt.[1]

Jonas Kessler war ein begeisterter Sportler. Er boxte erfolgreich im jüdischen Sportverein Makkabi Köln im Halbschwergewicht. Er absolvierte das Gymnasium und machte eine Ausbildung zu Kaufmann. 1926 heiratete er eine nichtjüdische deutsche Frau; das Paar bekam zwei Kinder. Nach Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze vollzogen die Eheleute Kessler eine Scheintrennung und konnten sich nur noch im Geheimen treffen, und Jonas Kessler durfte seinen Beruf nicht mehr ausüben.[2]

Am Tag nach der Pogromnacht im Jahre 1938 floh Jonas Kessler mit Mitgliedern seiner jüdischen Herkunftsfamilie zunächst nach Belgien; von seiner Frau konnte er sich nicht verabschieden, sondern lediglich kurz von seiner Tochter vor deren Schule in Köln. Anschließend floh er mit seiner Familie nach Polen, wo sie schließlich nach 1941 im Warschauer Ghetto leben mussten. Von dort wurde Kessler in das Arbeitslager Plaszow bei Krakau deportiert, wo er am 5. August 1944 erschossen wurde.[2]

Kesslers Mutter Sara und drei ihrer Töchter kamen 1942/43 in Auschwitz ums Leben.[1]

Vor dem Haus Kartäuserhof 8 in der Kölner Südstadt sind Stolpersteine für Sara und Jonas Kessler verlegt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 NS-Dokumentationszentrum Köln - Kessler, Sara. In: museenkoeln.de. Abgerufen am 10. März 2015.
  2. 2,0 2,1 NS-Dokumentationszentrum Köln - Kessler, Jonas. In: museenkoeln.de. 24. März 1908, abgerufen am 10. März 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jonas Kessler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.