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Jona SG

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SG ist das Kürzel für den Kanton St. Gallen in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Jona zu vermeiden.
Jona
Wappen von Jona
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. GallenKanton St. Gallen Kanton St. Gallen (SG)
Wahlkreis: See-Gasterw
Politische Gemeinde: Rapperswil-Jonai2
Postleitzahl: 8645
UN/LOCODE: CH JON
Koordinaten: (705643 / 230463)47.216668.833339420Koordinaten: 47° 13′ 0″ N, 8° 50′ 0″ O; CH1903: (705643 / 230463)
Höhe: 420 m ü. M.
Fläche: 20,43 km²
Einwohner: 17'799i (30. Dezember 2006)
Einwohnerdichte: 871 Einw. pro km²
Website: www.jona.ch
Jona, Ansicht vom Etzel, im Vordergrund der Obersee

Jona, Ansicht vom Etzel, im Vordergrund der Obersee

Karte
Jona SG (Schweiz)
Jona SG
ww
Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2007
Die Jona im Stadtzentrum, im Hintergrund die Kirche Mariae Himmelfahrt und St. Valentin

Jona war von 1803 bis 2006 eine Gemeinde im Seebezirk im Südwesten des Schweizer Kantons St. Gallen und ist seit 2007 ein Ort in der fusionierten Stadt Rapperswil-Jona.

Zur ehemaligen Gemeinde Jona gehörten die Ortschaften Bollingen und Wagen sowie die Gebiete Kempraten, Busskirch und Wurmsbach. Das Gebiet von Jona umschliesst die Stadt Rapperswil und stösst beidseitig des Seedamms an den Zürichsee und an den Obersee.

Fusion mit Rapperswil

Jona und Rapperswil besitzen eine gemeinsame Infrastruktur. Ihre Grenze verläuft fliessend, aus der Luft ist sie kaum auszumachen. Nach erfolglosen Versuchen 1999 stimmte die Bevölkerung von Rapperswil und Jona am 30. November 2003 im Sinne einer Grundsatzabstimmung den jeweils in beiden Gemeinden eingereichten Initiativen zur Vereinigung der beiden Gemeinden zu, Jona mit einem Ja-Anteil von 52 % und Rapperswil mit einem Ja-Anteil von 82 %. Mit der Abstimmung über den Vereinigungsvertrag am 1. Mai 2005 wurden in beiden Gemeinden Mehrheiten zugunsten des Zusammengehens erreicht; Jona mit 61.1 % Ja-Anteilen (Stimmbeteiligung 64.7 %) und Rapperswil mit 89.2 % Ja-Anteilen (Stimmbeteiligung 60.4 %). Am 1. Januar 2007 fusionierte Rapperswil mit der früheren politischen Gemeinde Jona zur neuen Gemeinde Rapperswil-Jona.

Geographie

Topographie

Das Ortsgebiet von Jona nimmt eine Fläche von 20.93 km² ein, wovon ein kleiner Anteil auf den Zürichsee entfällt. Die Bevölkerung orientiert sich sozial, wirtschaftlich und kulturell nach Zürich, weil die Kantonshauptstadt St.Gallen durch den Rickenpass abgetrennt und schwerer zu erreichen ist als Zürich.

Nachbargemeinden

An den Stadtteil Jona grenzen Schmerikon, Eschenbach, Rüti, Bubikon und Hombrechtikon.

Klima

Jona liegt im Bereich der gemässigten Klimazone. Prägend für das Klima von Jona sind einerseits die Winde aus westlichen Richtungen, die oft Niederschlag heranführen, andererseits die Bise, welche meist mit Hochdrucklagen verbunden ist, aber in allen Jahreszeiten kühlere Witterungsphasen bringt als im Mittel zu erwarten wären. Zudem beeinflusst der Zürichsee das Klima wesentlich, speziell im November.

Geschichte

Frühgeschichte

Die Gegend von Jona war bereits von den Kelten und später den Römern besiedelt. Zahlreiche archäologische Funde zeugen davon.[1] Der vicus Kempraten ist die grösste bekannte römische Siedlung im heutigen Kanton St. Gallen. Die alemannische Siedlung entstand im 7. Jh. in der Form einer Streusiedlung, die sich nach und nach in sechs Weiler gruppierte (Jona, Busskirch, Kempraten, Wurmsbach, Bollingen und Wagen). Der Ortsname leitet sich vom Flussnamen ab, im 9. Jh. belegt latinisiert als Johanna, im 13. Jh. als Jonun.

Mittelalter

Um 1200 verfügten die Herren von Rapperswil über Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit, während die Siedlung zu unterschiedlichen Pfarrgemeinden gehörte, geteilt zwischen dem Kloster Pfäfers, dem Kloster Einsiedeln und dem Prämonstratenserkloster Rüti. Der Weiler Wurmsbach verfügte über eine Pfarrkirche St. Dionys, die nach der Gründung des Zisterzienserinnenklosters Wurmsbach (1259) an Bedeutung verlor und schliesslich (1369) der Pfarrei Busskirch einverleibt wurde. Eine Pfarrei Jona wurde von den Herren von Rapperswil im 13. Jh. begründet, die im 14. Jh. in die Verwaltung der Pfarrei Rapperswil integriert wurde. Im 15. Jh. bestanden in Widen, Grüenwald, Ferrenwald und Balberin Schwesternhäuser.

Im 14. Jh. fiel die Herrschaft an de Habsburger, und 1415 wieder an die Stadt Rapperswil. 1531 erklärten sich die Einwohner in einem Bildersturm als reformiert; die Reformation wurde aber nach zwei Monaten durch die Innerschweizer Schirmherren von Rapperswil wieder rückgängig gemacht.

19. Jahrhundert

Busskirch auf dem Allmeinplan, um 1649
Das Dorfzentrum bei der heutigen St. Gallerstrasse, um 1833

Bei der Gründung der Helvetischen Republik wollten die verarmten Hofleute bereits eine Gemeinde mit Rapperswil bilden, aber Rapperswil lehnte ab und so wurde Jona eine eigene Gemeinde im Kanton Linth, seit 1803 im Kanton St. Gallen. In 19. Jh. liessen sich neben den Bauernhöfen die ersten Handwerker nieder und die junge Gemeinde wuchs im Schatten von Rapperswil.

Das Joner Wappen zeigte Maria, den Fluss Jona und die Rosen von Rapperswil. Das Wappen stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde nach der Fusion mit Rapperswil nicht mehr weiter verwendet.[2]

Seit dem Zweiten Weltkrieg

Jona erlebte nach dem Zweiten Weltkrieg einen Boom. In dieser Zeit wurden zahlreiche Wohngenossenschaften gegründet, um preiswerte Wohnungen für die Mittel- und Unterschicht bereitzustellen. Seit 1962 hat das Sanitärgeräte-Unternehmen Geberit seinen Sitz in Jona. Seit 1990 mit der S 5 an die S-Bahn Zürich angeschlossen, löste die 2006 eingeführte S 15 -Verbindung eine weitere Wachstumsphase aus. Bei der Fusion mit Rapperswil war die Joner Bevölkerung (18'000) mehr als doppelt so gross wie diejenige Rapperswils.

Bevölkerung

Vor der Fusion im Jahr 2007 lebten in der Gemeinde Jona offiziell rund 18'000 Personen. In Rapperswil-Jona lebten Ende 2009 26'034 Personen.[3]

Sprachen

Die Amtssprache ist Schriftdeutsch; im Alltag wird überwiegend Schweizerdeutsch im Zürcher[4] Dialekt gesprochen.

Kirchen und Religionen

Kirche St. Martin in Busskirch

Im Stadtteil Jona gibt es die katholische Pfarrei Jona mit den Kirchen Maria Himmelfahrt, St. Wendelin in Wagen und der Pfarrei St. Pankraz in Bollingen. Die katholische Pfarrkirche St. Franziskus in Kempraten wird von der Kirchgemeinde Rapperswil betreut. Nahe dem Industriegebiet Buech steht die mittelalterliche Kapelle St. Dionys. Die St. Martinskirche Busskirch ist wegen ihre Lage direkt am See beliebt bei Hochzeiten und Taufen. Die evangelische Kirchgemeinde ist über beide Stadtteile tätig und besitzt je eine Kirche in Rapperswil und in Jona.

Politik

Gemeinderat Jona

Bis Ende 2006 gab es einen Gemeinderat in Jona. Dieser bestand aus 7 Mitgliedern und einem Gemeindeschreiber. Die letzten Ersatzwahlen fanden im September 2004 statt. Dabei kam es zu einer Überraschung. Die Partei der unabhängigen Grünsozialen (UGS) konnte gleichzeitig in Jona und Rapperswil einen Sitz auf Kosten der SVP erkämpfen. In den Gemeinderat Jona zog der damals 31-jährige Joner Stefan Ritz ein. Er wurde das jüngste Gemeinderats-Mitglied der ehemaligen Gemeinde Jona seit ihrer Gründung 1803.

Bürgerversammlung

Die Bürger stimmten jeweils in der Bürgerversammlung über politische Geschäfte ab.

Verkehr

Individualverkehr

Die Stadt Jona besitzt Anschlüsse an die Transit-Route A53 (Zürcher Oberlandautobahn), über die man die in der Linthebene die A3 erreicht.

Fernverkehr

In Rapperswil bestehen Fernverkehrsverbindungen nach St. Gallen und Luzern.

Nahverkehr

S-Bahnhof Jona vor dem Umbau

Jona verfügt im Zentrum über einen S-Bahnhof mit in Bau befindlichem Bus-Bahnhof, die Haltestelle Blumenau und den Bahnhof Kempraten. Die Haltestelle Bollingen ist nicht mehr im Betrieb. Als Massnahme wegen des geplanten, aber nicht umgesetzten Tunnelbaus durch Rapperswil, investierte man in Jona in den letzten Jahren in den ÖV.

Busbahnhof Jona

Der neue Busbahnhof Jona wird im Jahr 2015 fertiggestellt.

Infrastruktur

Raumplanung

Die sehr offene Haltung gegenüber Baueingaben ergaben verschiedene Baustile in Jona. Ein eigentliches alter Gemeindekern blieb nicht und musste einem Einkaufszentrum weichen. Vereinzelt sind alte Bauerngebäude stehen geblieben (Neuhof, Restaurant Johanna) die etwas die vergangenen Zeit aufzeigen.

Erholung und Natur

Jona verfügt über Erholungsplätze und Grünbereiche. Die Wiese neben dem Joner Bahnhof ist ein Erbgeschenk von Lotte Stiefel. Im Norden ist der Jonerwald mit Vitaparcours. Im Süden ist das geschützte Zürichsee-Ufer.

Erlebnisweg «Schauplatz Natur»

Die Naturschutzkommission wollte 2006 die Natur der Bevölkerung näher bringen. Dazu entwickelte sie den neuen Erlebnisweg «Schauplatz Natur». Bei verschiedenen Stationen zeigt sie die Naturplätze in Jona und Umgebung auf. Der Start ist hinter der Pfadihütte.[5][6]

Medien

Zeitungen

Die Printmedien-Landschaft hat sich in den letzten 20 Jahren stark verändert. In Rapperswil-Jona gibt es drei Zeitungen: Die Wochenzeitung Obersee Nachrichten, die Zürichsee-Zeitung Obersee (ehemalige Linth-Zeitung) sowie Die Südostschweiz.

Radio

Seit einigen Jahren hat das lokale Radio Zürisee seinen Hauptsitz in Rapperswil SG nahe am See gegenüber dem Bahnhof.

Sport

Rapperswil-Jona besitzt einige Sportanlagen. Die Stadtverwaltung ist zuständig für die Sportförderung, die Bereitstellung von Sportanlagen für die Bevölkerung, die Durchführung des obligatorischen Schulsports sowie Informationen für die Einwohner betreffend Sportmöglichkeiten, Sportanlagen, Sportvereine und Sportveranstaltungen.[7]

Sportvereine

Jona verfügt über verschiedene Sportclubs. Am bekanntesten sind die Rapperswil-Jona Lakers, deren Heimspielstätte, die Diners Club Arena, in Rapperswil steht. Hinter dem Eishockeystadion befindet sich das Clubhaus des Kanuclubs Rapperswil-Jona (KCRJ). Im Gebiet Grünfeld Jona ist das Sportzentrum der Stadt Rapperswil-Jona. Neben einem Fussballstadion gibt es eine Leichtathletik-Anlage mit 400 m Rundbahn, zahlreiche Fussballplätze, eine Beachvolleyballanlage, sowie Trainingsfelder für Faustball und Tennis.

Strandbad Stampf

Die Anlage Stampf wurde im 2008 vergrössert und bietet mit dem öffentlichen Abschnitt Stampf Ost Zugang zum Zürichsee.

Sportanlage Grünfeld

Jona hat im Grünfeld verschiedene Sportanlagen gebaut. Diese verfügen über ein Hauptspielfeld mit Zuschauertribüne, vier Trainingsfelder, ein Allwetterplatz, eine Leichtathletikanlage mit 400m-Rundbahn, sowie eine 3-teilige Sporthalle und 5 Beachvolleyball-Felder.[8]

Kultur

Im Zentrum steht die Villa Grünfels, die Lotte Stiefel 1986 der Gemeinde Jona vermachte. Darin untergebracht sind die Jugendmusikschule und die Kellerbühne Grünfels.[9] Nördlich der Villa stehen die beiden Remisen. In einer Remise ist das Kulturlolal Zentrum für aktuelle Kultur (ZAK) untergebracht, das auch zu privaten Zwecken gemietet werden kann.[10] Südlich vom Bahnhof liegt das Kulturzentrum Kreuz.[11]

Persönlichkeiten

Literatur

  • Andrea Frei: Jona während der Helvetik (1798–1803). 200 Jahre selbständige Gemeinde Jona – die ersten Jahre. Gemeinde Jona, Jona 1998.
  • Beat Frei: Jona. Die Geschichte. Gemeinde Jona, Jona 2004.

Weblinks

 Commons: Jona SG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rapperswil-Jona.ch Geschichte: Kelten und Römer, abgerufen am 1. November 2014
  2. Rapperswil-Jona.ch Wappen: Das Wappen der vereinten Stadt Rapperswil-Jona, abgerufen am 1. November 2014
  3. Rapperswil-Jona.ch Statistiken: Rapperswil-Jona in Zahlen, abgerufen am 1. November 2014
  4. Rapperswil-Jona liegt auf der anderen Seite des Ricken und damit näher bei Zürich.
  5. Rapperswil-Jona.ch «SCHAUPLATZ NATUR», abgerufen am 2. November 2014
  6. Schauplatz Natur auf der Webseite der Pädagogischen Hochschule St. Gallen, abgerufen am 2. November 2014
  7. Rapperswil-Jona.ch Sportstadt: Rapperswil-Jona ist sportlich aktiv, abgerufen am 1. November 2014
  8. Sportanlage Grünfeld rapperswil-jona.ch, abgerufen am 19. Mai 2015
  9. Rapperswil-Jona.ch Kulturstätten: Kellerbühne Grünfels, abgerufen am 1. November 2014
  10. Rapperswil-Jona.ch Übersicht: Raum und Räume für Kultur, abgerufen am 1. November 2014
  11. Rapperswil-Jona.ch News: Neueröffnung KREUZ, abgerufen am 1. November 2014

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