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John Bagot Glubb

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John Glubb (1954)

Sir John Bagot Glubb, alias Glubb Pascha (geb. 16. April 1897 in Preston, Lancashire, England; gest. 17. März 1986 Mayfield, East Sussex) war britischer Offizier, Militärstratege und Nahostexperte. Bekannt wurde er vor allem durch seine Tätigkeit im Rahmen der Mandatsausübung Großbritanniens über das heutige Jordanien sowie danach, als das Land bereits seine Unabhängigkeit erreicht hatte. Er war verantwortlich für die Errichtung und Führung der Arabischen Legion, der effizientesten arabischen Militäreinheit seiner Zeit. Glubbs Sohn Faris (1939–2004) wurde als Autor und Historiker zur Palästina-Thematik unter dem Namen Faris Yahya bekannt.

John Bagot Glubb war seinerseits Sohn eines britischen Armeeoffiziers. Er erhielt eine Ausbildung am renommierten Cheltenham College und besuchte die Königliche Militärakademie (Royal Military Academy). Nach seinem Dienst im Ersten Weltkrieg wurde Glubb 1920 als Freiwilliger in den Irak verlegt, wo er unter Beduinen lebte und ihre Sprache und Kultur studierte. Von 1926 bis 1930 war er Verwaltungsinspektor der irakischen Regierung.

Glubb und die Arabische Legion

Danach wurde er nach Transjordanien entsandt und der dort im Entstehen befindlichen Arabischen Legion zugeteilt. Noch 1930 formte er die (Kamel)-berittenen Desert Mobile Force. Ihre Mitglieder bestanden ausschließlich aus wüstenerfahrenen Beduinen. Innerhalb von wenigen Jahren hatte sein Bemühen sie überzeugt, ihre frühere Lebensweise der Raubzüge und Überfälle aufzugeben.

Seit 1939 führte er die Armee des späteren Königs und seines Freundes Abdallah I. im Rang eines Generals mit Hilfe anderer englischer Offiziere. Diese sogenannte Arabische Legion kämpfte 1941 erfolgreich an der Seite der Alliierten im Irak, um eine Gruppe nazifreundlicher Putschisten niederzuwerfen. Ebenso kämpfte er in den von Vichy-Frankreich gehaltenen Mandatsgebieten Syriens und des Libanons mit seinen Truppen. Im Palästinakrieg von 1948 war die Legion die einzig erfolgreiche arabische Armee, mit der dauerhaften Besetzung des arabisch besiedelten Westjordanlandes und dessen anschließender Annexion.

Wachsende antibritische Opposition innerhalb des Landes erzwang im März 1956 die Entlassung Glubbs infolge der Auseinandersetzungen der Suezkrise. Nach der Aufhebung des Militärpakts mit Großbritannien von 1948 zogen am 2. Juli 1957 die letzten britischen Truppen aus Jordanien ab, nachdem dieses bereits mit der Neuregelung von Truppenstationierungen am 15. März 1948 die volle Souveränität erlangt hatte.

Familie

Glubb war verheiratet. Er hatte einen leiblichen Sohn, sowie zwei Adoptivsöhne und eine Adoptivtochter. Die adoptierten Kinder waren arabische Kriegswaisen.[1]

Tod

Sir John starb 1986 in seinem Haus in Mayfield, East Sussex. Er ist dort auf dem Dorffriedhof an der St.-Dunstan’s-Kirche bestattet.

Auszeichnungen

Literatur

  • John B. Glubb Pascha: Jenseits vom Jordan. Soldat mit den Arabern. Paul List, München 1958.
  • John Bagot Glubb: Britain and the Arabs. A Study of fifty years. 1908 to 1958. Hodder and Stoughton, London 1959.
  • John B. Glubb: Das Weltreich der Araber. Zwischen Mekka und Granada 680–860. Gerhard Stalling, Oldenburg u. a. 1964.
  • James Lunt: Glubb Pasha. A biography. Lieutenant-General Sir John Bagot Glubb, commander of the Arab Legion 1939–1956. Harvill, London 1984, ISBN 0-00-272638-6.
  • Benny Morris: The Road to Jerusalem. Glubb Pasha, Palestine and the Jews (= Library of Middle East History. Bd. 1). Tauris, London u. a. 2003, ISBN 1-86064-812-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Al-Massad Joseph: Colonial Effects. The Making of National Jordan. Columbia University Press, New York NY u. a. 2001, ISBN 0-231-12322-1, S. 126 ff.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Bagot Glubb aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.