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Joan Ringelheim

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Joan Ringelheim

Joan Ringelheim (1939-2021), US-amerikanische Holocaust-Forscherin

Leben

  • tachles, 8.11.2021:

Joan Ringelheim verstorben

Die bedeutende Historikerin wurde 82 Jahre alt.

Wie ihre Ehepartnerin Ellen Carr nun der «Washington Post» mitgeteilt hat, ist Joan Ringelheim am 22. Oktober an ihrem Wohnsitz in Columbia, Maryland, einem Krebsleiden erlegen. 1939 in Brooklyn als Tochter jüdischer Immigranten aus Polen geboren, gilt Ringelheim als Pionierin bei der Erforschung des Schicksals von Frauen im Holocaust. Ringelheim studierte Geschichte und Philosophie an der Boston University. Nach dem Erwerb ihres Doktortitels 1968 hielt sie Lehraufträge an diversen akademischen Institutionen. 1983 organisierte Ringelheim gemeinsam mit ihrer Kollegin Esther Katz am Stern College for Women der Yeshia University in Manhattan die bahnbrechende Konferenz «Women Surviving: The Holocaust». Unter den 400 Teilnehmerinnen waren auch Überlebende und deren Töchter. Von Gesprächspartnerinnen als einfühlsam und geduldig gerühmt, Ringelheim begann seinerzeit zudem mit dem Aufbau eines Archivs von Interviews mit Überlebenden. Sie gehörte anschliessend zum Gründungsteam des Holocaust Museum in Washington und hielt dort bis zu ihrer Pensionierung 2007 führende Positionen etwa als Archiv-Direktorin. Ringelheim hat mit ihrem Engagement nicht allein neue Forschungshorizonte eröffnet, sondern überlebenden Frauen eine Anerkennung für ihre Leiden in deutscher Gewalt vermittelt. Irgendwie «positive» Lehren konnte die Historikerin aus dem Holocaust nicht ziehen. Sie hat an einem Interview Befürchtungen Ausdruck gegeben, dass der von Hitler-Deutschland an Juden verübte Völkermord doch einmal wiederholt werden könnte. Einzige Verpflichtung der Nachlebenden sei «die Erinnerung – auch wenn dies keinen guten Nutzen hat».

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