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Jean-Pierre Blaser

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Jean-Pierre Blaser (* 25. Februar 1923; † 29. August 2019 in Schneisingen, Aargau) war ein Schweizer Physiker und Hochschullehrer.[1]

Leben und Werk

Jean-Pierre Blaser war französischer Muttersprache. Sein Vater Edouard Blaser nahm in Zürich eine Stelle als Gymnasiallehrer an. Deshalb wuchs Jean-Pierre anschliessend in dieser Stadt auf. Er studierte zuerst an der Universität Zürich Chemie und Mathematik, wechselte dann aber an die ETH Zürich für ein Physikstudium und promovierte 1952 bei Paul Scherrer mit einer Dissertation über Protonen-Neutronen-Reaktionen. Es folgte ein Forschungsaufenthalt am Carnegie Institute of Technology, Pittsburgh, USA. Anschliessend unterrichtete er ab 1955 als Professor an der Universität Neuenburg Astrophysik. 1959 wurde er Nachfolger seines Doktorvaters Paul Scherrer als ordentlicher Professor für Experimentalphysik an der ETH Zürich. Von ihm übernahm er die physikalische Ausbildung von Elektroingenieuren und führte sie für Generationen von ETH-Ingenieuren weiter. Von 1962 bis 1970 leitete er das ETH-Labor für Hochenergiephysik.

Ähnlich wie Scherrer wirkte Blaser in verschiedenen Institutionen und Gremien zur Verbreitung der Kernenergie in der Schweiz mit. Insbesondere wollte er ein neuartiges nationales Zyklotron in Ergänzung zum europäischen CERN bauen lassen, welches auf konzeptionellen Vorarbeiten von Hans Willax beruhte.[2] Auf sein Bestreben hin wurde vom Schweizer Parlament 1968 das Schweizerische Institut für Nuklearforschung SIN gegründet, dessen Direktor er von 1969 bis 1987 wurde. Während dieser Zeit wurde ein Ringzyklotron zur Protonenbeschleunigung höchster Intensität geplant und verwirklicht.[3] Speziell wurde unter seiner Führung geladene Teilchenstrahlung zur Krebstherapie bis zur praktischen Anwendung entwickelt. Blaser leitete auch die Zusammenführung des SIN mit dem Eidgenössischen Institut für Reaktorforschung. Daraus entstand 1988 das Paul Scherrer Institut PSI, dessen Direktor Blaser bis zu seiner Emeritierung 1990 war.[4]

Blaser war mit Frauke Kuhlmann verheiratet und hat zwei Töchter.

Ehrungen

  • Ehrendoktor der Universitäten Lausanne, Fribourg, Neuenburg und Genf
  • Ehrenmitglied der Physikalischen Gesellschaft in Zürich
  • Ehrenmitglied der Schweizerischen Physikalischen Gesellschaft
  • Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (seit 1977)
  • Auszeichnung der Schweizer Krebsliga
  • Preis der European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC)
  • Ausländisches Mitglied der Royal Society of South Africa
  • Mitglied der Academia Europaea (seit 1991)

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Jean-Pierre Blaser., NZZ, 6. September 2019, abgerufen 7. September 2019
  2. Andreas Pritzker: Das Schweizerische Institut für Nuklearforschung SIN. Books on Demand, Norderstedt, 26. September 2014, 188 S., ISBN 978-3-7357-5069-3, abgerufen am 6. September 2019
  3. Simon Koechlin: Noch längst kein altes Eisen. Horizonte Nr. 101, Juni 2014, abgerufen am 6. September 2019
  4. Andreas Pritzker: Ein Teilchenphysiker der ersten Stunde. Nachruf. NZZ, 6. September 2019, abgerufen 6. September 2019

Literatur

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jean-Pierre Blaser aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.