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Jauchzet dem Herren, alle Welt

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Jauchzet dem Herren, alle Welt, SWV 36, ist eine Vertonung von Psalm 100 von Heinrich Schütz. Er schrieb das Werk mit deutschem Text für Doppelchor und veröffentlichte es in den Psalmen Davids 1619. Die Psalmvertonung wurde international aufgeführt und eingespielt.

Geschichte

Schütz studierte die Kunst der Venezianischen Mehrchörigkeit in Venedig bei Giovanni Gabrieli.[1] Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er zuerst in Kassel, und erhielt dann 1619 die Stelle des Hofkapellmeisters am Hof des Kurfürsten von Sachsen, Johann Georg I., als Nachfolger von Rogier Michael. Am 1. Juni heiratete er Magdalena, die Tochter des Hofbeamten Christian Wildeck. Gut geplant erschien die Sammlung Psalmen Davids mit mehrchörigen Sätzen in deutscher Sprache am selben Tag mit einer Widmung an den Kurfürsten.[2] Schütz vertonte Psalm 100 für zwei vierstimmige Chöre mit Echo-Effekten.[3] Ein Manuskript einer frühen Fassung dieser Psalmvertonung von 1614 oder 1615 ist erhalten.[4]

Die Psalmen Davids wurden als Teil der Gesamtausgabe der Werke von Schütz im Carus-Verlag, die 1992 als Stuttgarter Schütz-Edition begonnen wurde, veröffentlicht. Die Ausgabe benutzt das Heinrich-Schütz-Archiv der Hochschule für Musik Dresden.[5] Jauchzet dem Herren, alle Welt wurde auch einzeln veröffentlicht, zum Beispiel von Bärenreiter[6] und von Carus 1994.[7]

Text und Musik

Schütz vertonte Psalm 100 in der Übersetzung von Martin Luther, gefolgt von der üblichen Doxologie.[8] Die Musik ist in G-Dur, und beginnt in einem Dreiertakt. Der erste Chor beginnt mit einem Abschnitt von zwei Takten, „Jauchzet dem Herren“; als Echo wird er vom zweiten Chor ab Takt 2 wiederholt, beide Chöre singen den Abschnitt zweimal::[7]:1[6]

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Für die Worte „alle Welt“ ist die Musik länger, und das Echo beginnt erst auf ihrem letzten Ton. Der Takt ändert sich zu einem geraden Takt für die Zusammenfassung der ersten Zeile.[7]:1–2 Dieser Takt bestimmt die Komposition, doch für die Worte „Danket ihm“ kehrt der Dreiertakt des Anfangs zurück.[7]:8–9 Einige Wörter werden durch ein belebtes Melisma hervorgehoben, zum Beispiel „Freuden“[7]:3 und „Loben“.[7]:8 Die Ausschmückungen erscheinen häufiger in der Doxologie, für „Ehre“,[7]:8 „Heilgen Geiste“[7]:9 und das vielfach wiederholte Amen.[7]:14–15

Aufführungen und Einspielungen

Jauchzet dem Herren, alle Welt wurde bei den Proms in der Royal Albert Hall in London 1972 aufgeführt, in einem Konzert des Martindale Sidwell Choir und des Early Music Consort.[9]

Die Psalmen Davids wurden 1971 von den Regensburger Domspatzen und dem Bläserkreis für Alte Musik Hamburg aufgenommen, geleitet von Hanns-Martin Schneidt.[10] Der Psalmenzyklus wurde als Teil der Gesamtaufnahme der Werke von Schütz vom Dresdner Kammerchor aufgenommen, mit Organist Ludger Rémy und Chorleiter Hans-Christoph Rademann.[1] Ein Rezensent lobte die Aufmerksamkeit für den Text mit Verständnis für den deklamatorischen Charakter der Psalmsätze.[4]

Jauchzet dem Herren, alle Welt wurde zum Beispiel vom Dresdner Kreuzchor und der Staatskapelle Dresden eingespielt, geleitet von Rudolf Mauersberger.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jauchzet dem Herren, alle Welt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.