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Japanpapier

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Washi ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Der tropische Wirbelsturm Washi (2011) wird hier beschrieben.

Japanpapier (jap. 和紙, washi oder wagami) ist handgeschöpftes, durchscheinendes Papier aus Japan.

Herstellung

Japanpapier wird aus Fasern von Sträuchern niedriger Wuchshöhe gewonnen. Die bekanntesten darunter sind Gampi, Kozu und Mitsumata. Gampi wächst nur in mildem Klima. Ihre Fasern ergeben ein beständiges Papier. Es wird immer seltener angebaut und ist dadurch auch teurer. Kozu wird häufiger angebaut. Die Papiere aus dieser Pflanze sind sehr zäh. Aus Mitsumata werden Papiere mit feiner Faserung und besonderer Weichheit hergestellt.[1]

Kozu und Mitsumata werden im Winter geschnitten, die Stämme auf halbe Länge gebunden und die Rinde über heißem Dampf ausgelöst. Diese wird durch Schlagen oder Klopfen zerkleinert. Darum sind manche Papiersorten auch besonders widerstandsfähig. Oft werden die Fasern der drei genannten Sorten in verschiedenen Mischungsverhältnissen verwendet. Nachdem viel Wasser zugegeben wurde, wird der Rohstoff mit einem Bambussieb geschöpft. Dieses hat eine Länge von 120 cm bis 150 cm. Nach ein bis zwei Minuten, und nachdem Verunreinigungen entfernt wurden, wird der nasse Bogen in Stapeln übereinander gelegt, um dann zum Trocknen gebracht zu werden. Der oberste Bogen wird dann jeweils wie eine Fahne auf ein Brett gelegt und mit einer Bürste gebürstet (siehe Bilder). Deshalb ist eine Seite des Bogens glatt, die andere etwas rauer. Neben der alten Tradition des Handschöpfens haben sich in Asien auch moderne Fertigungsmethoden etabliert, mit denen preiswerte Sorten hergestellt werden.[2]

Die Technik, aus beliebigen Pflanzenfasern Papier zu erzeugen, gibt es seit mehr als 1300 Jahren. Mit dem Aufkommen von Papier aus Holzschliff in Japan mit der Meiji-Restauration (ab 1868) verlor das traditionell erzeugte Japanpapier seine Rolle als Massengut, und so wird es heute dem Kunsthandwerk zugeordnet.

Verwendung

Japanpapier findet vor allem in der traditionellen Tuschemalerei Verwendung. Es wird aber auch in vielen anderen künstlerischen Bereichen benutzt. Ebenso bei der Restaurierung alter Bücher, um Lücken im Papier und Fehlstellen zu beheben bzw. auszugleichen, bei der Herstellung von japanischen Shoji-Schiebewänden sowie der Erstellung von Oshigata.

Bilder vom Herstellungsprozess

Siehe auch

Literatur

  • Therese Weber: Die Sprache des Papiers. Eine 2000-jährige Geschichte. Haupt, Bern u. a. 2004, ISBN 3-258-06793-7, Kultur- und kunsthistorische Aspekte zu Papier in Asien und Europa sowie PaperArt.
  • Therese Weber: Washi. Vergangenheit und Gegenwart der japanischen Papiermacherkunst. Verband Schweizer Papier-Historiker, Basel 1988, ISBN 3-909051-01-4, limitierte Auflage, technische und historische Erläuterung von Washi.
  • Doris Prabhu: Washi. Eine Reise ins Japanpapier. Frieling, Berlin 1988, ISBN 3-89009-048-6, einmalige limitierte Auflage auf Washi (Washi-Herstellung durch die Autorin), philosophischer Abriss zum Thema Papier, Kunstbuch.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Max Dörner: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. 19. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Thomas Hoppe. Seemann, Berlin 2001, ISBN 3-363-00753-1, S. 274.
  2. Max Dörner: Malmaterial und seine Verwendung im Bilde. 19. Auflage, durchgesehen und ergänzt von Thomas Hoppe. Seemann, Berlin 2001, ISBN 3-363-00753-1, S. 275.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Japanpapier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.